Günther Steiner ist über das Haas-Aus nicht besonders erfreut, blickt aber bereits in die Zukunft. © APA/afp / ANDREJ ISAKOVIC
Wurde Steiner sein Ikonen-Status zum Verhängnis?
Das Aus für Haas-Teamchef Günther Steiner kam überraschend, auch wenn die letzte Formel-1-Saison nicht wie geplant verlaufen war. Auch der Meraner selbst hat nicht damit gerechnet. Ironischerweise könnte ausgerechnet jene Streaming-Doku für sein Aus mitverantwortlich sein, die ihn so berühmt gemacht hat.
15. Januar 2024
Von: cst
Die Netflix-Doku „Drive to Survive“ ist ein Kassenschlager. Einer der Stars der Serie ist Günther Steiner, der mit seiner offenen Art und Weise die Zuschauer begeistert. Der Südtiroler hat Haas damit auf ein neues Bekanntheits-Level gehoben, sich selbst zur Serien-Ikone gemacht und damit neue Sponsoren an Land ziehen können. Doch ausgerechnet diese Popularität könnte Steiner jetzt zu Verhängnis geworden sein, wie er dem Portal Speedweek verraten hat.
Angeblich soll Besitzer Gene Haas nicht besonders glücklich darüber gewesen sein, dass Steiner mehr im Fokus stand als er selbst. Steiner selbst sagt: „Es ist möglich, dass das eine Rolle gespielt hat. Mir ging es aber nie darum, berühmt zu werden. Es ist ein Fakt, dass Haas enorm davon profitiert hat und Kontakte zu Geldgebern möglich geworden sind.“ Offiziell wurde das Steiner-Aus mit Erfolgslosigkeit begründet. „Gene hat gesagt, dass er beschämt darüber ist, dass wir als Team mit gutem Material von Partner Ferrari nicht über den letzten Platz hinaus kommen“, so Steiner.
„Ohne meine Arbeit hätte Haas im Jahr 2020 zusperren können.“ Günther Steiner
Der Südtiroler Ex-Teamchef, der in Meran und den USA wohnt, eckte mit seiner direkten Art immer wieder an – unter anderem beim deutschen Fanliebling Mick Schumacher. Sportlich war das Abschneiden des Haas-Teams von chronischen Finanznöten geprägt. Steiner meint: „Es ist offensichtlich, dass wir ohne meine Arbeit im Jahr 2020 hätten zusperren können. Ich könnte Gene Haas jetzt Vorwürfe machen, aber was würde das ändern? Er ist der Besitzer und kann frei entscheiden, was er tun möchte.“
Freiwillig war der Abschied von Steiner also nicht, doch der 58-Jährige blickt schon voraus: „Ich kann als Fachkraft viel bieten. Ich schaue jetzt einmal, was sich ergibt. In der Zwischenzeit genieße ich die Zeit mit meiner Familie.“
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