5 Formel 1

Carlos Sainz kann sich seinen zukünftigen Arbeitgeber förmlich aussuchen. © APA / MAX SLOVENCIK

Wann stößt Carlos Sainz die große Transferwelle los?

Die Dominosteine beginnen langsam zu fallen. Vor dem Großen Preis von Österreich in Spielberg wurden im Formel-1-Transferkarussell weitere Cockpit-Entscheidungen verkündet.

Pierre Gasly bleibt Alpine ebenso erhalten wie Lance Stroll Aston Martin. Wer 2025 in welchem Auto sitzt und welche Sitze noch frei sind, wird damit immer deutlicher. Für viele geht es jedoch nicht schnell genug. Eine große Frage, die andere Lösungen blockiert, bleibt: Wo unterschreibt Carlos Sainz?


Der Spanier, der seinen Platz bei Ferrari am Ende des Jahres dem siebenfachen Champion Lewis Hamilton überlässt, wird wohl der Auslöser einer Kettenreaktion sein, sobald er sich für seinen neuen Arbeitgeber entscheidet. Aktuell sind auf dem Papier sieben der 20 Plätze noch offen. Sainz hat laut Medienberichten mehr oder weniger fertige Angebote von Alpine, Sauber/Audi, Williams und Haas auf dem Tisch liegen und kann auswählen. Seine Entscheidung will er demnach nach dem Rennen am nächsten Wochenende in Silverstone verkünden.

„Wir warten alle darauf, was Carlos am Ende des Tages entscheidet. Aber hoffentlich kann er seine Entscheidung früher treffen“, sagte Sauber-Pilot Zhou Guanyu am Donnerstag in Spielberg unverblümt. „Ich denke, das wird den Fahrermarkt ordentlich umkrempeln. Aber vorher, denke ich, können die Leute, die noch nicht unterschrieben haben, nicht wirklich eine klare Antwort oder Richtung geben, wohin sie wollen.“

Valtteri Bottas könnte bei Alpine oder Williams landen. © APA/afp / MANAURE QUINTERO


Nicht nur das Schicksal des Chinesen, auch das seines Teamkollegen Valtteri Bottas und das von Esteban Ocon sind direkt oder indirekt von der Sainz-Entscheidung abhängig. Denn Bottas könnte bei Alpine oder Williams landen, wenn Sainz beiden absagt – oder bei Sauber bleiben, das 2026 zum Audi-Werksteam wird. Ocon wird ebenfalls von den Verantwortlichen bei Sauber und Williams geschätzt, ist laut Medienberichten aber der Favorit auf eines der beiden Haas-Cockpits. Für das andere soll Ferrari-Protegé Oliver Bearman sehr gute Karten haben. Auch Zhou soll im Gespräch sein.


Zwei Legenden-Söhne warten

Bei Alpine ist nach der Unterschrift von Pierre Gasly das andere Cockpit frei. Als aussichtsreichster Kandidat dafür gilt nach Sainz der Australier Jack Doohan, der 21-jährige Sohn von Ex-Motorrad-Weltmeister Mick Doohan. Ein weiterer Anwärter ist ein anderer Sohn einer Motorsport-Legende: Mick Schumacher, der Spross von Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher bestreitet für Alpine aktuell die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

Daniel Ricciardo sucht noch nach einem Weg für kommende Saison. © APA / MAX SLOVENCIK


Bei den Racing Bulls steht Daniel Ricciardo vor dem Aus, sein logischer Ersatz wäre Red-Bull-Junior Liam Lawson. Damit könnten nach derzeitigem Stand am ehesten Zhou, Ricciardo, Kevin Magnussen und Logan Sargeant nächste Saison ohne fixen Formel-1-Platz dastehen. „Ich prüfe im Moment alle Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der Formel 1“, verriet der US-Amerikaner Sargeant, der noch für Williams fährt.

Ähnliches gilt für Magnussen, der Haas am Ende der Saison wohl verlassen wird müssen. „Ich bin 31 Jahre alt und fange an zu glauben, dass es sich leer anfühlen würde, wenn ich meine Motorsportkarriere beenden würde, nachdem ich nur im Mittelfeld der Formel 1 herumgefahren bin“, sagte der Däne. „Wenn ich mir Le Mans oder das Indy 500 anschaue und einige der Sieger sehe, sehen sie verdammt glücklich aus, und ich denke, es gibt eine Karriere außerhalb der Formel 1.“

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