5 Formel 1

Lando Norris (l.) und Max Verstappen (r.) gelten als enge Freunde. © APA/afp / BEN STANSALL

Nach Crash: Norris auf Kuschelkurs mit Verstappen

Die Kollision von Max Verstappen und Lando Norris beim Formel-1-Grand-Prix von Österreich ist in den Köpfen noch frisch. Norris zeigte sich mit ein paar Tagen Abstand aber plötzlich ausgesprochen versöhnlich.

„Max will keinen Unfall bauen, er will ja nicht sein eigenes Rennen zerstören“, erklärte der Brite am Donnerstag. „Max hat eine andere Art zu fahren als viele andere. Deswegen ist er der Champion.“ Die Schuld am Spielberg-Fiasko wollte Verstappen bisher nicht übernehmen.


Für Red Bull Racing ist der Abschluss eines anstrengenden Grand-Prix-Dreierpacks das zweite Heimrennen binnen einer Woche, hat der Rennstall mit österreichischer Lizenz seine Basis doch in Milton Keynes, das eine halbstündige Autofahrt vom Silverstone Circuit entfernt ist. In Österreich verpasste Verstappen in der Schlussphase den sicher scheinenden Sieg nach einer Reihe von Problemen – wie einem wegen einer klemmenden Radmutter verpatzten Boxenstopp.

Entscheidend für den Rückfall auf Platz fünf war jedoch die Kollision mit dem heranrauschenden McLaren von Norris in der 64. Runde. Zuvor hatten sich die Zwei über mehrere Runden ein Rad-an-Rad-Duell geliefert. Als Norris versuchte, in Kurve 3 außen an Verstappen vorbeizugehen, drängte der Niederländer seinen Herausforderer aus Sicht der Jury während des Bremsvorgangs von der Strecke ab. Es kam zu einer Berührung, beide Autos erlitten Reifenschäden, aber nur Norris schied aus. Verstappen kam trotz einer Zehn-Sekunde-Strafe in die Punkteränge und baute seine WM-Führung auf 81 Punkte aus.

Lando Norris und Max Verstappen (vorne) boten sich in Spielberg ein packendes Duell. © APA / ERWIN SCHERIAU


Norris gab sich unmittelbar nach seinem Ausfall bitter enttäuscht und kündigte an, seine Freundschaft zu Verstappen hinterfragen zu wollen. Er warte auf eine Erklärung des 26-Jährigen, der seit Längerem als aggressiver Fahrer bekannt ist. In der Vorschau seines Rennstalls sagte Verstappen: „Es gab einige Fehler im Rennen, die uns wirklich etwas gekostet haben, aber wir müssen auch auf die guten Momente schauen, die wir während des Wochenendes hatten, einschließlich des Sieges im Sprint und der zweimaligen Pole Position.“
„Nicht alles, was ich gesagt habe, war korrekt“ Lando Norris

Im Gespräch mit der BBC erklärte Norris nun, dass „nicht alles, was ich gesagt habe, so korrekt war, wie es sein sollte“. Er ergänzte, die beiden hätten bereits Textnachrichten ausgetauscht – mehr werde folgen. „Wir werden natürlich ein Gespräch führen, weil ich das für richtig halte. Aber abgesehen davon bleibt es unter uns, worüber wir reden und wie die Dinge laufen.“ Er erwarte, dass die gute Beziehung nicht darunter leiden werde. „Ehrlich gesagt, denke ich, dass er sich auch nicht entschuldigen muss.“

Die Red-Bull-Verantwortlichen plädieren dafür, den Vorfall als normalen Vorgang in einem Rennen abzuhandeln. „Es war jämmerlich, wie Norris am Funk agiert hat. Aber so was passiert, und ich würde es als Rennunfall abhaken, wobei eher Norris die Grenze überzogen hat“, sagte Helmut Marko der Tageszeitung Österreich. McLaren-Teamchef Andrea Stella war konträrer Ansicht: „Die gesamte Weltbevölkerung weiß, wer dafür verantwortlich ist – bis auf eine Gruppe von Leuten“, erklärte er und meinte damit Verstappen und sein Team.

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH