Schwazer packt aus: „Ich habe Carolina angelogen“

In einem Buch schreibt Alex Schwazer über seine Abhängigkeit von Dopingmitteln, heimliche Reisen in die Türkei, wie er selbst seine Familie austrickste und seine Beziehung zu Eiskunstlauf-Star Carolina Kostner. Die wichtigsten Auszüge davon haben es wahrlich in sich. Neun Monate nach der Archivierung seines Dopingfalls und sechs Monate nachdem der internationale Sportgerichtshof in Lausanne Alex Schwazers Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio definitiv einen Riegel vorgeschoben hat, ist Alex Schwazers Autobiografie erschienen. &bdquo;Nach dem Verpassen von Olympia hat in mir etwas begonnen zu arbeiten, ich wollte mit der Vergangenheit abschließen“, so der 36 Jahre alte Kalcher in einem Interview mit dem Corriere del Veneto . Er hat dies getan, ohne zum Rundumschlag auszuholen und ohne jenen Personen, die ihn, wie er sagt, &bdquo;verletzt haben und nur in guten Zeiten zu mir standen“ einen Platz zu bieten. Dennoch sind einige Passagen im Buch sehr eindrucksvoll beschrieben. In erster Linie die Zeit, in der er sich selbst als Dopingabhängiger beschreibt. Seine Reiseroute sei immer die selbe gewesen, &bdquo;Innsbruck-Wien, Wien-Antalya“. In der Türkei wurden ihm regelmäßig die leistungsfördernden Substanzen verabreicht – ohne dass jemand in der Heimat Wind davon bekam. &bdquo;Carolina Kostner und meinen Eltern habe ich immer gesagt, ich müsste nach Rom zum Leichtathletikverband. Ich habe mein Telefon auch nachts eingeschaltet gelassen, damit Anrufer keine Antworten von türkischen Telefonanbietern erhielten. Damals habe ich mich verhalten wie ein Abhängiger. Ich war bereit zu lügen, dopen bedeutet gleichzeitig ja auch lügen.“ „Wir bis fünf Uhr morgens unterwegs“ Alex Schwazer über sein Kennenlernen mit Carolina Kostner Schwazer geht auch explizit auf die Anfänge seiner langjährigen Beziehung zu Carolina Kostner ein. &bdquo;Sie hatte mich zu einer Medaillenfeier nach St. Ulrich eingeladen, doch ich musste absagen. Dafür habe ich angeboten, sie in Turin besuchen zu kommen“, so der Geher, der seinen Worten Taten folgen ließ: &bdquo;Nach einer Pizza und zwei Flaschen Wein, die ich fast alleine getrunken habe, habe ich ihr unabsichtlich einen Drink übergekippt. Am Ende waren wir bis fünf Uhr morgens unterwegs. Zwischen uns hatte es auf Anhieb gepasst.“ Den Ausweg gefunden Jahre später ging die Beziehung zur Grödner Eiskunstläuferin in die Brüche. &bdquo;Als ich völlig am Boden war, fühlte ich mich wie in einem Labyrinth. Irgendwann habe ich dann aber verstanden, dass ich nicht nur mich selbst verloren hatte, sondern auch meine Freundin, meine Glaubwürdigkeit und meinen Stolz. Auch jetzt, fünf Jahre später, weiß ich nicht, wie ich es geschafft habe, nicht völlig aus dem Gleichgewicht zu geraten.“ Fakt ist allerdings, dass er es geschafft hat. Schwazer betreibt mittlerweile wieder Sport, er ist verheiratet, stolzer Familienvater und mit sich selbst im reinen. &bdquo;Irgendwie gehört das auch zu meiner Geschichte. Die Geschichte, die ich in meinem Buch nacherzähle“, sagt Schwazer. Fest steht: Kein anderer Athlet hat in Südtirol in den vergangenen Jahren so viele Kontroverse offengelegt und gleichzeitig so viel Interesse geweckt – sowohl im, als auch jenseits des Sportlichen.

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Schwazer packt aus: „Ich habe Carolina angelogen“

Seit der Traum vom Comeback bei Olympia 2021 geplatzt ist, ist es ruhig geworden um Alex Schwazer. Nun aber sorgt der ehemalige Weltklasseathlet und Dopingsünder mit unverhohlenen Einblicken in sein Privatleben selbst für Furore.

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