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Alex Schwazer musste aufgeben. © Alle Fotos: det

Mit Schönheitsfehler: Alex Schwazers großer Abschied

Noch ein letztes Rennen auf der großen Bühne – das war das Ziel von Alex Schwazer, der am Freitag in Arco seinen Auftritt hatte. Beim 20-Kilometer-Wettkampf spielten sich um den 39-jährigen Geher aus Kalch hochemotionale Szenen ab.

Aus Arco

Von:
Thomas Debelyak

Der Andrang war riesig. Rund 1000 Zuschauer sind am Freitagabend ins Stadio Comunale von Arco gepilgert. Sie alle wollten Alex Schwazers letzten Auftritt auf der großen Sportbühne miterleben. Anfang Juli ist seine achtjährige und hochumstrittene Dopingsperre abgelaufen. Jahrelang hatte der Geher für seine Unschuld gekämpft, die ihm von einem Gericht in Bozen sogar attestiert wurde. Doch für die Welt-Antidopingagentur und den internationalen Leichtathletikverband blieb Schwazers Schuld und somit auch die Sperre bestehen.


Es passt zum Naturell des bissigen Kalchers, dass er nach Ablauf der Sperre noch ein letztes Mal auf die große Sportbühne zurückkehrte. Wie riesig das Interesse am 39-Jährigen nach wie vor ist, zeigte sich in Arco eindrucksvoll an der Medienpräsenz. Vertreter der größten Fernsehanstalten und Zeitungen waren vor Ort, um den Wettkampf zu begleiten.

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Und dieses Rennen wurde richtig emotional. Jedes Mal, wenn Schwazer im Stadion von Arco die Gerade vor der Tribüne passierte, peitschten ihn die Fans mit Sprechchören laut nach vorne. Doch schon nach einigen Kilometern wurde klar, dass der 39-Jährige mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte. Immer wieder griff er sich an den Rücken, blieb teilweise stehen, krümmte sich vor Schmerzen. 14 Kilometer lang schleppte sich Schwazer mit seinem berühmt-berüchtigten Biss über die Leichtathletikbahn, bis er schließlich nicht mehr konnte.

Schwazer musste aufgeben. Wie sehr der Olympiasieger von 2008 zu leiden hatte, wurde gleich danach klar, als er sich vor lauter Schmerz kaum noch auf den Beinen halten konnte. „Mein Ischiasnerv ist entzündet. Ich habe seit drei Wochen nicht trainiert, doch ich wollte diesen Wettkampf auf Biegen und Brechen bestreiten“, so der Kalcher, der anschließend von seiner Ehefrau Kathrin und seinen beiden kleinen Kindern Ida (7) und Noah (4) in den Arm genommen wurde. Verständlich, dass da die eine oder andere Träne geflossen ist. Ein emotionaler Abschied von der großen Sportbühne.

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