Nadia Battocletti erlebte ein Wechselbad der Gefühle. © ANSA / CIRO FUSCO
Medaillen-Chaos: Trentinerin wird zur tragischen Heldin
Der 5.000-Meter-Lauf der Damen bei den Olympischen Spielen schlug hohe Wellen, denn es gab ein regelrechtes Medaillen-Wirrwarr. Mittendrin Nadia Battocletti. Die Nonsbergerin wurde zur tragischen Figur.
06. August 2024
Von: det
Es war das Rennen ihres Lebens. Nadia Battocletti aus Cavareno am Nonsberg war am Montagabend im 5.000-Meter-Lauf der Damen wie entfesselt und brachte im großen Finale die Stoppuhr nach 14.31,64 Minuten zum Stillstand. Das bedeutete nicht nur italienischen Rekord, sondern auch Platz 4 im Endranking – oder etwa doch mehr?
Gleich nach dem Rennen gab es einen Paukenschlag, als bekannt wurde, dass die zweitplatzierte Faith Kipyegon disqualifiziert wurde. Die Kenianerin hatte im Finish eine Konkurrentin regelwidrig gerempelt und wurde deshalb aus der Wertung genommen. Battocletti konnte ihr Glück kaum fassen, denn nun rückte sie auf Platz 3 vor und holte sich die Bronzemedaille. In einer Disziplin, die traditionell von Afrikanerinnen dominiert wird, ist das eine sagenhafte Leistung.
Battocletti freut sich über Bronze – doch am Ende wurde es doch nur Blech. © ANSA / CIRO FUSCO
Battocletti, völlig in Tränen aufgelöst, gab schon die ersten Interviews nach diesem Coup. „Eine Medaille wäre wunderbar, für mich und meine Familie, die so viele Opfer gebracht hat“, so die Nonsbergerin, die jedoch da schon Böses ahnte.
Ein Rekurs zerstört den Medaillentraum
Der kenianische Verband hatte nämlich Rekurs wegen der Disqualifikation von Kipyegon eingereicht. Und dieser Rekurs wurde spät in der Nacht angenommen. Heißt: Kipyegon wurde wieder in die Wertung mitaufgenommen und holte Silber, während Battocletti auf Rang vier zurückrutschte. Ein Gegen-Rekurs von Italien wurde abgeschmettert.Eine ganz bittere Pille für die zweifache Europameisterin, deren Medaillenfreude also nur rund zwei Stunden andauerte. Gold ging an die Kenianerin Beatrice Chebet, die sich vor Kipyegon und vor der Niederländerin Sifan Hassan durchsetzte.
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