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Nadia Battocletti zeigte einer fantastische Leistung. © FIDAL

Eine entfesselte Trentinerin und die Duplantis-Show

Die Leichtathletik lieferte am Montagabend bei den Olympischen Spielen in Paris einmal mehr viel Spektakel. Die Aufmerksamkeit zog nicht nur Stabhochsprung-Ass Armand Duplantis auf sich, sondern auch die Trentinerin Nadia Battocletti, die sensationell Bronze gewann.

Nadia Battocletti: Diesen Namen sollten sich die heimischen Leichtathletik-Fans merken. Die 24-Jährige aus Cavareno, die sich heuer zur zweifachen Europameisterin kürte, machte sich am Montag endgültig unsterblich. Im 5000-Meter-Rennen, das traditionell von den Afrikanerinnen dominiert wird, gewann die Trentinerin dank einer sagenhaften Aufholjagd völlig überraschend die Bronzemedaille. Begünstigt wurde sie von einer namhaften Disqualifikation.


Doch der Reihe nach: Battocletti ging eigenen Aussagen zufolge mit gedämpften Erwartungen an den Start, da sie eine Verletzung mit sich herumschleppe. Davon war auf der Tartanbahn nichts zu sehen. Die Tochter zweier ehemaliger Distanzläufer hielt mit der Weltspitze mit und drehte auf den letzten Metern auf. Sie ließ die Weltrekordhalterin Gudaf Tsegay regelrecht stehen, überholte auf der Schlussgeraden die Kenianerin Margaret Kipkemboi und durchquerte als Vierte das Ziel. Weil die Zweitplatzierte, Faith Kipyegon, nach Ansicht der Jury zuvor aber Tsegay regelwidrig gerempelt hatte, wurde die Kenianerin disqualifiziert.

Nadia Battocletti lief zu Bronze. © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT


Battocletti, die in 14.31,64 Minuten einen neuen Landesrekord aufstellte, war daraufhin in Tränen aufgelöst, wollte sich aber nicht zu früh freuen, denn sie befürchtete einen Protest des kenianischen Teams. Ein offizielles Ergebnis ist somit erst am Dienstagmorgen zu erwarten. Die Bronzemedaille gehört zur Stunde aber der Trentinerin. Den Sieg schnappte sich die Kenianerin Beatrice Chebet (14.28,56) vor der Niederländerin Sifan Hassan (14.30,61).

Duplantis eine Klasse für sich

Armand Duplantis hat kurz darauf seinen zweiten Olympiasieg mit einem weiteren Weltrekord gekrönt. Der 24-Jährige überquerte im Stade de France im dritten Versuch 6,25 Meter. Das war ein Zentimeter mehr als am 20. April beim Diamond League Meeting im chinesischen Xiamen. Es war bereits der neunte Weltrekord in der Karriere für Duplantis. Seine Goldmedaille hatte er schon mit übersprungenen 6,00 Metern sicher. Danach stellte der nur „Mondo“ genannte Duplantis mit 6,10 Metern einen olympischen Rekord auf. Die rund 70 000 Zuschauer feierten den Welt- und Europameister zum Abschluss des Wettkampftages frenetisch mit „Mondo“-Sprechchören.

Armand Duplantis stellte einen neuen Weltrekord auf. © ANSA / MARTIN DIVISEK


Die weiteren Konkurrenten waren zu diesem Zeitpunkt längst Zuschauer. Silber holte der Amerikaner Sam Kendricks mit 5,95 Metern, Bronze der Grieche Emmanouil Karalis mit 5,90 Metern.

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