„Anna Stefani hat alles, um eine ganz Große zu werden”

Der Coach des SV Sterzing muss es wissen, hatte er in Vergangenheit doch unzählige hochkarätige Talente unter seinen Fittichen. Aktuell betreut er unter anderem auch Silvia Weissteiner und Christian Obrist. Grassi sieht für Anna Stefani eine große Zukunft bevor. Sie ist eines der hoffnungsvollsten Leichtathletik-Talente Italiens. &bdquo;Seit mittlerweile 22 Jahren verfolge ich den Mittelstreckenlauf, da erlaube ich es mir durchaus zu behaupten, dass die Fähigkeiten von Anna Stefani wirklich Seltenheitscharakter haben“, erklärt Grassi, der vom Umfeld überzeugt ist: &bdquo;Zusätzlich zu ihrem Talent hat sie das große Glück, in einem Verein wie dem SV Sterzing beheimatet zu sein. Hier hat man die nötige Erfahrung, um junge Athleten an den Leistungssport heranzuführen. Zudem hat sie in Sterzing die Möglichkeit an der Seite von Silvia Weissteiner zu trainieren und sich so den ein oder anderen Tipp zu holen.“

Schneller als die internationale Elite

Erstmals im großen Rampenlicht stand Stefani am Mittwoch in Oderzo, als sie den besten Mittelstreckenläuferinnen Italiens die Show stahl. Die 18-jährige Südtirolerin beendete den 5.000-m-Wettbewerb mit einer Zeit von 18.31 Minuten und war somit nur um knapp eine Minute langsamer als die russische Siegerin Natalia Solovyeva (17.38). Weissteiner landete auf dem zweiten Platz. Stefani kam hingegen hinter ihren Landsfrauen Elena Romagnolo (18.20) und Micaela Bonessi (18.27) ins Ziel. Sie war um einiges schneller als die Rumänin Roxana Birca, die bei der EM in Helsinki den fünften Platz belegt hatte. &bdquo;Eigentlich hätte Anna an jenem Tag einen 3.000-m-Lauf in Trient absolvieren sollen, doch aufgrund des schlechten Wetters sahen wir uns gezwungen, das Programm zu ändern. So entschieden wir, nach Oderzo zu fahren, um auf langer Strecke Wettkampfpraxis zu sammeln. Dass es auf Top-Niveau auf Anhieb so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Mit ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrer Unbekümmertheit auf der Strecke hat sie alle Erwartungen übertroffen“, frohlockt ihr Trainer.

Nun darf sich die Wipptalerin allerdings nicht auf den Lorbeeren ausruhen und weiter an ihrem dicht gedrängten Trainingsplan festhalten. Dieser ist voll und ganz auf die U20-Europameisterschaft in Rieti ausgerichtet. &bdquo;Das Hauptaugenmerk liegt im Augenblick auf der Schnelligkeit. Deshalb wird Anna bereits an diesem Wochenende in Rovereto über 1.500 m an den Start gehen. Es wird keine einfache Aufgaben, zumal der Lauf in Oderzo noch in den Knochen stecken wird. Sie hat allerdings den nötigen Willen, den eine junge Athletin haben muss, um sich einmal mit den besten der Welt zu messen. Am 19. Mai wird sie sich in Gavardo erstmals an die EM-Norm herantasten.“

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