Talentscout: Alexandra Ladurner

Dass Alexandra Ladurner heute Italiens beste Nachwuchsklettererin ist, verdankt die 18-jährige Meranerin einem Zufall. Denn eigentlich wollte sie Badminton spielen, fand im Verein allerdings keinen Platz mehr. Und so wurde sie kurzerhand in den Kinderkletterkurs eingeschrieben. Ihr Kletterlehrer und heutiger Trainer Andi Sanin merkte auf der Stelle, welch großes Talent sich unter seine Fittiche begeben hatte.

Sofort nahm Alexandra an Wettkämpfen teil, gewann auf Anhieb den Junior-Cup Südtirol und wurde mit 14 Jahren in die Jugendnationalmannschaft einberufen. Im selben Jahr wurde sie auch Junioren-Italienmeisterin und erreichte im Europacup oder bei den Junioren-Weltmeisterschaften fast immer Topplatzierungen.

Junioren-Weltmeisterin in Edinburgh

Längst hat sich Alexandra Ladurner einen Namen in der Kletterszene gemacht. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie zum Rockmaster nach Arco eingeladen wurde, immerhin der älteste und bekannteste Sportkletterwettkampf der Welt. Die 12 besten Klettererinnen und 12 besten Kletterer der Welt kommen alljährlich ins Trentino.

2008 konnte Alexandra nicht teilnehmen, weil sie sich noch in Sydney bei der Juniorenweltmeisterschaft befand. 2009 nahm sie die Herausforderung an und sprach damals vom &bdquo;Highlight“ ihrer erst kurzen Kletterkarriere. Beim &bdquo;onsight“-Versuch, also ohne die Route vorher probieren zu können, konnte sie die Französin Caroline Ciavaldini, derzeit Dritte in der Weltrangliste hinter sich lassen. Bei der &bdquo;lavorata“-Route, bei der man diese vorher studieren kann, hängte sie vier Topathletinnen ab, darunter die Österreicherin Johanna Ernst – sie gewann im Vorjahr den Rockmaster.

Vier Mal in der Woche wird traininert

Auch in der Weltelite kann Alexandra Ladurner mittlerweile mithalten. &bdquo;Mitklettern zu dürfen, war für mich das Wichtigste. Die Angst vor dem eigenen Publikum zu versagen war groß, umso größer ist jetzt die Freude und die Motivation weiterzumachen.“ Mittlerweile dürfte der Junioren-Weltmeistertitel das Highlight ihrer Kletterkarriere sein, den sie am 11. September 2010 in Edinburgh gewann.

Vier Mal in der Woche ist Alexandra beim Training in der Kletterhalle, am Wochenende stehen oft Wettkämpfe auf dem Programm. Trotzdem findet sie Zeit, das zu tun, was ganz normale Teenager machen: mit Freundinnen rumhängen, in der Stadt flanieren, im Internet surfen. Einzig die Schule sei &bdquo;ein bisschen streng“ meint Alexandra, &bdquo;ich fehle sehr oft und das sehen die Lehrer nicht gerne“. Sie besucht die fünfte Klasse des Pädagogischen Gymnasiums in Meran und ist trotz der vielen Fehlstunden den eigenen Angaben zur Folge &bdquo;eigentlich ganz gut“. Die Ausnahmeathletin ist seit sie klettert mehr oder weniger in der ganzen Welt unterwegs. Tatkräftig geholfen haben ihr dabei in erster Linie die Eltern: &bdquo;die Mama hat immer alles organisiert und der Papa hat mich früher immer zu den Wettkämpfen begleitet“.

Sportstudium in Innsbruck

Welche Vorstellungen hat die selbstbewusste Meranerin von ihrer Zukunft? &bdquo;Die Oberschule fertig machen und danach auf jeden Fall studieren, am besten in Innsbruck Sportwissenschaften“, hat Alexandra klare Ziele. Sie lässt wissen, dass die meisten Kletterprofis in der Hauptstadt Nordtirols wohnen, weil es dort durch die Kletterhalle &bdquo;Tivoli“ ideale Trainingsmöglichkeiten gibt. Auch die Ausbildung zur Klettertrainerin will sie machen. Und natürlich viel Klettern. Man darf davon ausgehen, dass Alexandra auch in Zukunft für viel Furore sorgen wird.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Talentscout: Alexandra Ladurner

Kommentare (0)