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Jakob Schubert ist eine große Medaillenhoffnung. © ANSA / MARTIN DIVISEK

Ein Tiroler soll die österreichische Medaillen-Dürre beenden

Österreich hat bei den Olympischen Spielen in Paris bisher nur eine einzige Medaille geholt. Diese gewann Michaela Polleres im Judo. Ein Athlet, der die Ausbeute verbessern soll, ist Sportkletterer Jakob Schubert, der am Montag ins Geschehen eingriff.

Der Tiroler ist mit einer guten Leistung in den olympischen Wettbewerb von Paris eingestiegen. Im Boulder-Semifinale belegte Schubert am Montag mit 44,7 Punkten Rang sechs, Bester war der japanische Top-Favorit Sorato Anraku mit 69,00 Zählern. Die Top acht nach dem Vorstieg-Semifinale (10.00 Uhr) erreichen im Kombinationswettbewerb das für Freitag (10.15 Uhr) angesetzte Finale. Schubert hat gute Chancen auf die Finalqualifikation.


Denn der Vorstieg (Lead) ist seine Spezialdisziplin und da macht er für gewöhnlich noch Boden gut. „Es sieht gut aus, das ist eine Mega-Ausgangslage“, sagte der sechsfache Weltmeister. „Vorstieg ist meine Disziplin, und jetzt unter den Top acht sein, das passt gut.“ Aufgrund eines schwierigen Kursbaus liege das 20-köpfige Feld aber recht eng beisammen, daher müsse er nun schon auch im Vorstieg abrufen, was er draufhabe. „Einen Mega-Vorsprung habe ich nicht.“ Allerdings hält sich auch der Rückstand in Grenzen: „20 Punkte Rückstand ist im Vorstieg ganz locker aufzuholen.“

Zu schwere Routen?

Schubert kam im Kletterzentrum Le Bourget als einer der letzten Konkurrenten an die Reihe und löste mit dem Erreichen des Tops am ersten Boulder recht rasch einen Jubelsturm auf der voll besetzten Tribüne aus. „Das war mega. So in die Runde reinstarten, ist mega-wichtig.“ Abgeschirmt vom Geschehen habe er nicht mitbekommen, was in den eineinhalb Stunden davor abgegangen sei. Der 33-Jährige habe aber gewusst, dass es eine schwierige Runde sei. „Da zählt jeder Punkt und jedes Top. Dann gleich das Top zu holen, gibt dir so einen Boost für die Runde.“

Der große Favorit: Sorato Anraku © APA/afp / JONATHAN NACKSTRAND


Grundsätzlich seien ihm die ersten beiden, kräftigeren Boulder gelegen. Auch beim zweiten sei er knapp am Top gewesen, aber immerhin in der zweiten Zone. Zone eins wurde es hingegen jeweils nur auf den Bouldern drei und vier. „Da habe ich mich nicht so gut gezeigt.“ Deswegen sei es in Summe keine spektakuläre Runde von ihm gewesen, aber im Vergleich zu den anderen eine gute Runde. „Das ist wichtig, wenn es um den Finaleinzug geht.“ Zu schaffen gemacht hätten die warmen Temperaturen: „Wenn dann noch die Runde so schwer ist, saugt das extrem Energie.“

Anraku gelangen zwei Tops, je einer außer Schubert Tomoa Narasaki (Japan), Toby Roberts (Großbritannien), Sam Avezou (Fra) und Adam Ondra (Tschechien). Nur sieben Tops seien viel zu wenig, meinte Schubert, da habe der Routenbauer etwas daneben gegriffen. „Es war eine Spur zu schwer. Es ist das Ziel, dass jeder Boulder zumindest einmal gelöst wird.“ Beim dritten war das nicht der Fall. Schubert jedenfalls werde den freien Dienstag genießen, sich erholen. Selbstvertrauen und Form seien da. „Aber wenn ich Gold gewinnen will, muss ich bei den anderen beiden Bouldern schon besser performen.“ Filip Schenk, Südtirols bester Sportkletterer, ist in Paris nicht am Start.

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