Veronika Tock „verschenkt“ den Sieg

Barbara Fidel ist eine der besten Keglerinnen der Welt – manche Experten sagen von der 26-jährigen Krankenschwester aus Celje in Slowenien sogar, dass sie die beste sei. Am Dienstag war sie die Gegnerin von Veronika Tock (Fugger Sterzing) in der zweiten Runde des Einzelwettbewerbs bei der WM in Ritzing. Kein unmögliches Unterfangen zwar, aber dennoch ein äußerst schwieriges. Wer sich jedoch eine einseitige Partie erwartet hatte, der wurde überrascht.

Fidel hatte im ersten Satz bereits die letzte Kugel gespielt und für sie standen 140 Kegel zu Buche. Tock hatte ihrerseits noch zwei Würfe zu absolvieren. Im 29. Wurf spielte sie ins volle Bild und produzierte eine Neun. Die Freude war groß über den gelungenen Wurf – bei ihr selbst natürlich, dann bei Trainer Franz Huber, der hinter ihr saß, und ihren Teamkollegen oben auf den voll besetzten Tribünen. Denn nun leuchtete auf der Anzeigentafel 138 für die Anzahl der getroffenen Kegel auf und Tock durfte noch einmal in die Vollen spielen.

Es dauerte aber nur ein paar Sekunden, bis sich im Gesicht aller blankes Entsetzen breit machte. Denn als sich die 27-jährige Sterzingerin anschickte, den 30. Wurf in die Gasse zu ziehen, da zog es die Kegel plötzlich nach oben. Die Zeit war abgelaufen, der letzte Wurf zählte nicht. Damit stand es 1:0 für die Favoritin Fidel – wegen zwei Kegeln, die die Rechtshänderin Tock vermutlich auch dann getroffen hätte, wenn sie mit der linken Hand gespielt hätte.

In der Folge entwickelte sich ein spannender Kampf, in dem die Südtirolerin den zweiten Satz gewann (133:124). Im dritten Durchgang hatte Fidel wieder die letzte Kugel gespielt und 150 Kegel zu Fall gebracht. Tock hatte noch zwei Wurf zu spielen und bisher 133 Kegel getroffen. Im 29. Wurf produzierte sie wieder eine Neun und im anschließenden letzten und 30. Wurf waren es acht Kegel die fielen – damit stand es 150:150 und der Punkt wurde geteilt. Ohne den Fehler im ersten Satz hätte Tock das Ticket für die dritte Runde bereits im Sack gehabt.

Nun musste die Tochter des Verbandspräsidenten Hans Tock in den vierten Satz, denn es stand 1,5 zu 1,5. Dort stand es nach den Vollen 97:94 für Fidel, die allerdings in den drei Sätzen zuvor im Abräumen immer schwächer gekegelt hatte als ihre Gegnerin aus Sterzing. Doch im entscheidenden Moment ließ die slowenische Nummer eins ihre ganze Klasse aufblitzen, holte sich mit 151:136 Kegeln die vierte Runde und qualifizierte sich mit 565:557 Kegeln für das Achtelfinale.

Für Veronika Tock ist die WM im Einzelbewerb nun zu Ende, trotz einer guten Leistung und obwohl sie Barbara Fidel bis zum Schlussdie Stirn bieten konnte. Wegen einer Unachtsamkeit, die zwar jedem und jederzeit passieren kann – auf diesem Niveau, mit einem Trainer im Rücken, aber nicht sollte. Das ist bitter und dürfte Tock und ihren Coach Franz Huber ärgern.

Im Tandem-Mixed- und Sprint-Wettkampf am Donnerstag und Freitag dürfte die Sterzingerin aber noch eingesetzt werden.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Veronika Tock „verschenkt“ den Sieg

Bei der Einzel-WM in Ritzing stand Veronika Tock kurz vor einer Sensation. Doch ein grober Schnitzer im ersten Satz kostete ihr letzten Endes den Sieg und damit den Einzug in die dritte Runde.

Kommentare (0)