Es führt kein Weg an den Favoriten vorbei

Eines vorweg: Bei den Herren ist und bleibt die KK Neumarkt der haushohe Favorit. Aber: Heuer könnte die Saison um einiges spannender werden. Die Fugger Sterzing haben sich nämlich ausgerechnet mit einem ehemaligen Neumarkter Kegler extrem verstärkt. Die Rede ist von Florian Thaler. Der Ratschinger hat in jungen Jahren noch bei den Fuggern gespielt, ist dann aber dem Ruf der KK Neumarkt gefolgt. Dort hat er nicht nur die nationale Meisterschaft mitdominiert, sondern ist sowohl im Weltpokal als auch in der Champions League weit herumgekommen. Nun ist bei Neumarkt aber Schluss: Thaler ist in die &bdquo;Heimat“ zurückgekehrt und tritt in der bevorstehenden Saison wieder für die Fugger Sterzing auf die Bahn.

Außerdem schmerzt bei Neumarkt die Abwesenheit von Wolfgang Blaas. Der 53-Jährige, der im gesamten Land auch als ausgezeichneter Fußballer des SSV Naturns bekannt war, hat sich in der vergangenen Saison schwer verletzt und wird für längere Zeit ausfallen. Damit sind der KK Neumarkt gleich 2 wichtige einheimische Spieler abhanden gekommen, die erst einmal ersetzt werden müssen. Einen Platz hat Alex Posch sicher, der von der zweiten in die erste Neumarkter Mannschaft befördert worden ist.

Vilmos Zavarko ist mit Neumarkt der haushohe Titelfavorit. © fs

Ob der Titelkampf nun effektiv spannender wird oder nicht, hängt aber weniger von den Fuggern ab, sondern vor allem von Vilmos Zavarko, Erik Kuna und Tamás Kiss. Die 3 Ausnahmespieler der Neumarkter müssen in ein kleines Formtief fallen, um ihren Gegnern eine Chance zu lassen. Wer regelmäßig an den 700 Holz kratzt oder sie gar übertrifft, ist schließlich ein Weltklasse-Spieler – und alle 3 haben das mehrmals unter Beweis gestellt.

Wer wird der &bdquo;Best of the rest“? Dahinter dreht sich wieder vieles um die Frage, wer denn den 3. Platz ergattern wird. In der vergangenen Saison hat es Kurtatsch geschafft. Dabei waren die Unterlandler ein Jahr zuvor erst von der A2-Klasse in die A1 aufgestiegen. Mit Aaron Peer Pratzer, Andreas Dalvai oder Ivo Mayr haben die Kurtatscher aber ausgezeichnete Kegler in ihren Reihen, die im Vorjahr auch in der Schnittliste ganz vorne gelandet sind. Alle sind übrigens wieder dabei, außerdem wurde Tobias Gruber reaktiviert. Mit Kurtatsch ist sicher wieder zu rechnen.

Ein Wörtchen mitreden wollen auch 3 Mannschaften aus dem Burggrafenamt. Algund hat mit Jung-Nationalspieler Michael Ladurner in der vergangenen Saison den 3. Platz knapp verfehlt und geht kadermäßig unverändert in die neue Spielzeit. Bei Lana ist zwar Florian Wirth nicht mehr mit dabei, hat mit Karl Egger, Georg Plaickner und Manfred Schnitzer aber die wichtigsten Spieler wieder an Bord. Und Burggräfler, vor 2 Jahren noch auf dem prestigereichen 3. Platz, darf weiterhin auf die Dienste von Routinier Josef &bdquo;Joe“ Sieder zählen.

Ein schwer einzuschätzender Abstiegskampf Aber auch die Frage um die 2 Abstiegslose ist eine häufig gestellte in der A1-Klasse der Herren. Außerdem ist sie immer schwierig zu beantworten. Mit Ausnahme der KK Neumarkt und auch der Fugger Sterzing kann in dieser Meisterschaft nämlich jeder jeden schlagen. Nach oben oder nach unten geht es für alle also ziemlich schnell. Will heißen: Richtige Abstiegskandidaten gibt es nicht.

Die Aufsteiger werden dabei immer als Erste genannt, schließlich haben sie doch einen Klassensprung hinter sich. Das sind bei den Herren heuer die Auswahl Ratschings, die viel auf Andreas Gschwenter und Peter Volgger zählen wird, und Naturns. Die Vorsaison hat mit dem Endergebnis von Kurtatsch aber gezeigt, dass auch die Neulinge immer für eine Überraschung gut sein können.

Die Fugger bleiben in &bdquo;Pole Position“ An der Vorherrschaftsstellung der Fugger Sterzing wird nicht gerüttelt. Auch nicht in dieser Saison. Was die KK Neumarkt bei den Herren ist, sind die Fugger Sterzing bei den Damen. Aber: Ganz unschlagbar sind die Wipptalerinnen nicht. Zwei Mal wurden sie in der vergangenen Saison schließlich besiegt. Sowohl Plose als auch Tirol Mutspitz setzten sich in der Rückrunde gegen die Fuggerinnen mit jeweils 4:2 durch. Das zeigt auch den anderen Mannschaften: Ein Spieltag gegen die Favoritinnen ist nicht automatisch verloren. So werden sich also auch heuer wieder einige Mannschaften auf die Jagd begeben und hoffen, dass sie den Keglerinnen aus dem Wipptal zumindest einmal ein Bein stellen können.

Doris Libardi, Heidi Hofer, Renate Federer und Ulrike Königsrainer (von links) gehen wieder für Passeier auf die Bahn.

Wie gesagt: An der Vergabe des Meistertitels ändert das wenig. 7 Mal in Folge hat Fugger Sterzing diesen zu sich nach Hause geholt, alles andere als der 8. Streich in Folge wäre eine Sensation und eine bittere Enttäuschung für die Sterzingerinnen. Schließlich haben sie mit Laura Runggatscher die beste Keglerin Italiens in ihren Reihen. In der vergangenen Saison brach sie dabei sogar den Italienrekord, fegte in Deutschnofen 663 Holz von der Bahn. Und die 25-jährige Villnösserin steigert sich in jedem Jahr. Ihr darf man noch viel zutrauen. Auch Gabriele Bürger, Sabrina Parigger und Enikö Tòt sind starke Keglerinnen. Der Titel ist Sterzing so gut wie nicht zu nehmen. Auch, wenn Silena Hochrainer vorerst nicht mit dabei sein wird. Für sie ist Sofia Saxl von der zweiten in die erste Mannschaft aufgestiegen. Das Talent überzeugte im Vorjahr mit einem Schnitt von 529 Holz in der B-Klasse West.

Das Rennen um das Prestige Für die anderen Mannschaften ist vor allem eine Platzierung interessant: Jene hinter den Fuggerinnen. Der 2. Platz verspricht nämlich jede Menge Prestige – ähnlich wie Platz 3 in der A1-Klasse der Herren. In der vergangenen Saison holte sich Villnöß – angeführt von der überragenden Nathalie Profanter – diesen Rang, wobei es am Ende ein spannender Zweikampf mit Sarnthein wurde, die am Ende mit Platz 3 Vorlieb nehmen mussten. Aber auch Tirol Mutspitz, der letzte Meister vor der Fugger-Ära, ist für den ersten Verfolgerrang gut.

Dahinter heißt es wieder: Spannend, spannender, Abstiegskampf! Wie in der vergangenen Saison, als bis zum letzten Spieltag noch 4 Mannschaften zittern mussten, welche 2 am Ende runtermussten. Gerade so gerettet haben sich damals Jaufenburg und Verdings, die wohl auch heuer wieder gegen den Strich kämpfen müssen. Mit Überetsch Eppan und Pfalzen sind 2 neue Mannschaften dabei, die zwar als Außenseiter in die Saison starten, aber immerhin den Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben werden. Auch bei den anderen Mannschaften wird es ein Hauen und Stechen um jeden Punkt werden. Kadermäßig unverändert in die neue Saison starten Passeier, Sarnthein, Verdings, Plose, Jaufenburg und die Auswahl Ratschings.

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Es führt kein Weg an den Favoriten vorbei

In der kommenden Woche erfolgt der offizielle Meisterschaftsstart in der hiesigen Kegel-Szene. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen überstrahlt ein Team alles. Bleibt die Frage: Können vermeintliche Außenseiter den Kampf um den Meistertitel spannend gestalten?

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