RÜCKPASS: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

TATORT 1. Amateurliga, Gruppe B : Wie komme ich da wieder raus? Auf der Ersatzbank hat man als Spieler ja bekanntlich oft und lange Zeit, um nachzudenken. Warum man vom Coach wieder nur aufs Bankl gesetzt wurde. Dass man die eben vom Stürmer kläglich versemmelte Chance mit links gemacht hätte. Und, in den außergewöhnlichsten Fällen, ob man die Waschmaschine im Keller schon ausgeschaltet hat.

In Federico Valvos Kopf dürften lange Zeit ähnliche Gedanken umhergeschwirrt sein. Doch dann wurde er in Minute 74 plötzlich und unerwartet für einen verletzten Mitspieler und beim Stand von 1:3 seiner Hochpustertaler eingewechselt und traf bereits180 Sekunden später in der gleichen Rhythmik, wie der deutsche Fußballexperte Reiner Calmund in einem All-Inklusive-Hotel zum Buffet eilt. Heißt: Zwei Mal innerhalb von drei Minuten. Der Punkt für Hochpustertal war somit gerettet – und die Gedanken in Valvos Kopf dürften sich nur mehr um eine Frage gedreht haben: &bdquo;Wie, verdammt noch mal, komme ich aus diesem Jubelhaufen unbeschadet wieder heraus?“

TATORT 1. Amateurliga, Gruppe A : Bittere Pille Nach dem späten 2:1-Führungstreffer von Schenna gegen Kaltern hatte der Betreuer der Burggräfler wohl schon die Ersatzbank verlassen und sich mit Volldampf in Richtung Vereinsbus aufgemacht, um dort die drei Punkte für die Heimfahrt fürsorglich zu verstauen. Am Ende musste er aber schweren Herzens wieder zwei mit zum Fußballplatz nehmen. Wenige Sekunden vor Schluss knallte Kaltern nämlich fast schon verzweifelt den x-ten Ball nach vorne – und konnte sein Glück kaum fassen, als die Kopfball-Rückgabe von Schenna-Verteidiger Wörndle ungenau ausfiel, die Kugel zudem noch in ein Loch plumpste, dadurch eine andere Flugbahn bekam und schlussendlich am perplexen Torhüter vorbei zum 2:2 in die Maschen ging. Ein Eigentor der ganz bitteren Sorte.

TATORT Landesliga : Wie bereits Wilhelm Busch wusste Manchmal hält der Fußball besondere Überraschungen parat. Massimo Spampinato von Salurn verlieh seiner Wut wahrscheinlich schon mit irgendwelchen nicht jugendfreien Worten Ausdruck, als er in der 93. Minuten und bei einem 0:1-Rückstand eine Flanke in den gegnerischen Strafraum haute, bei der schon im Ansatz klar wurde, dass sie für die eigenen Stürmer schwerer zu erreichen war als die Lombardis für eine Stellungnahme zu ihrem Ehe-Aus. Und genau da kommt der Überraschungsfaktor ins Spiel: Plötzlich verließ der Ball seine Flanken-Bahn und mutierte zum Schuss, der länger und länger wurde und schlussendlich irgendwie im Tor zum 1:1 landete. Spampinato konnte sein Glück kaum fassen – aber es ist eben wie Wilhelm Busch schon sagte: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

SN/td

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RÜCKPASS: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Ein Eigentor in letzter Minute? Ein Fehlschuss wird zum Goldtor? Und was hat das alles mit Reiner Calmund zu tun? Der SportNews-Rückpass verschafft Klarheit.

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