Plose-Trainer Matthias Regele: „Wir erzwingen momentan das Glück“

SportNews: Herr Regele, haben Sie und Ihre Spieler die Tabelle schon aus der Zeitung ausgeschnitten? Matthias Regele: Ich hoffe nicht (lacht). Ich glaube wir können das realistisch einschätzen. Wir haben eine super Phase, einen Lauf und es ist schön, dass wir zehn Punkte holen konnten und nun an zweiter Stelle liegen. Momentan erzwingen wir das Glück, weil die Mannschaft bis zuletzt an den Sieg glaubt.

So wie am Sonntag gegen Ahrntal…

Ganz genau. Wir hatten Glück, dass wir durch ein Eigentor in der letzten Minute gewonnen haben. Aber es war nicht unverdient. Aber wie gesagt, dieser zweite Platz ist eine Momentaufnahme. Es sind nur zehn Punkte gegen den Abstieg. Natürlich ist es toll, dass wir jetzt schon zehn Zähler haben. Im vergangenen Jahr hatten wir nach der Hinrunde 14 Punkte.

Also gilt es jetzt diesen Lauf auszunutzen?

Wir müssen jetzt so viele Punkte als möglich mitnehmen. Denn es wird heuer sehr schwer den Klassenerhalt zu schaffen. Wir brauchen mindestens noch 25 Zähler. Viel wird davon abhängen, was mit den Teams aus der Region in der Serie D passiert.

Auf was führen Sie den Lauf Ihres Teams zurück? Ich denke, dass wir eine super Vorbereitung gemacht haben und schon bei den verschiedenen Turnieren im Sommer hat man gesehen, dass wir auch mit Mannschaften wie St. Georgen mithalten können, wenn wir taktisch diszipliniert spielen und um mit der richtigen kämpferischen Einstellung ins Spiel gehen. Dann sind wir von größeren Verletzungen verschont geblieben und die meisten Spieler sind in einer guten Form. Gegen Comano sind wir mit einer Niederlage in die Meisterschaft gestartet, obwohl wir nicht schlecht gespielt haben. Die Mannschaft ist ruhig geblieben und jetzt ist mit jedem Sieg natürlich sehr viel Selbstvertrauen dazu gekommen. Die Mannschaft glaubt an sich und ist bis jetzt immer belohnt worden. Das ist auch wichtig, denn was nützt es dir, wenn du gut spielst, aber am Ende mit leeren Händen dastehst?

Wie schaffen Sie es, dass Ihre Spieler nicht abheben?

Als Spielertrainer würde ich natürlich schon sehr früh mitbekommen, wenn sich so etwas wie Überheblichkeit einschleicht. Und ich könnte auch sofort reagieren. Ich habe aber keine Angst, dass so etwas bei uns passiert. Wir haben nur zehn Punkte und noch gar nichts erreicht. Im Vorjahr mussten wir bis zum Schluss zittern. Deshalb wäre es heuer umso schöner, wenn wir den Klassenerhalt früher schaffen könnten. Wir sind ein Dorfverein und wenn wir nicht alles aus uns herauskitzeln, dann haben wir keine Chance. Die Charaktere im Team schätzen das mit Sicherheit richtig ein.

Auffallend ist die Heimstärke von Plose. Drei Spiele, drei Siege…

Es schaut zumindest so aus. Aber das erste Spiel haben wir in Brixen ausgetragen, danach erst konnten wir auf unserem neuen Kunstrasenplatz spielen. Insofern war es für uns noch nicht so ein Heimvorteil. Was uns aber beflügelt ist die gewaltige Kulisse in St. Andrä. Die Euphorie ist sehr groß, die Zuschauer stehen hinter uns, unsere Leistungen werden honoriert. Das spürt man als Spieler natürlich und das beflügelt einen noch mehr.

Am Sonntag steht das Derby gegen Naturns an. Mit welchen Zielen geht es in den Vinschgau?

Wir gehen natürlich auf den Platz, um zu gewinnen. Ich bin keiner, der schon von vornherein über ein Unentschieden oder gar eine Niederlage nachdenkt. Naturns hat vier Unentschieden erreicht und brennt nun darauf den ersten Sieg einzufahren. Deshalb wird es für uns sehr, sehr schwer. Aber wir werden alles geben, um die nächsten Punkte auf unserem Konto gutgeschrieben zu bekommen.

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