Manuel Scavone: „Wenn es nicht läuft, dann musst du dir selbst helfen“

SportNews.bz: Manuel, Sie sind im Sommer mit vielen Lorbeeren nach Bari gewechselt. Zunächst mussten sie den Großteil der Spiele aber von der Bank aus mit verfolgen. Warum? Manuel Scavone: Ich habe das am Anfang selbst nicht so richtig verstanden. Höchstwahrscheinlich lag es daran, dass der Trainer (Vincenzo Torrente, Anm. d. Red.) selbst Spieler mitgebracht hatte, denen er mehr vertraute, als mir.

Das waren sicher sehr schwere Monate für Sie, einen Spieler, der mit Novara in die Serie aufgestiegen war und nun erneut in der Serie B sein Glück versuchte. Wer ist Ihnen in dieser Phase beigestanden? Meine Familie und meine Freundin waren in dieser Zeit natürlich für mich da. Aber ich habe gemerkt, dass dir die tröstenden Worte nicht unbedingt weiterhelfen. Im Gegenteil, sie waren manchmal sogar eine Belastung. In dieser Phase muss man selbst eine Lösung finden, bzw. in die Tat umsetzen.

Also so fast nach dem Motto &bdquo;Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“… Ja so ungefähr. Schöne, nette Worte sind auf die Dauer keine Hilfe, denn jeder sagt dir ja mehr oder weniger das gleiche und das zieht dich eigentlich noch mehr runter. Man muss es schaffen, an sich selbst zu glauben und aus irgend einer Quelle die Kraft schöpfen, um die Krise zu überwinden.

Bei Ihnen scheint es ja geklappt zu haben. Mittlerweile kommen Sie auf eine Bilanz von 14 Spielen, in denen Sie 1013 Minuten gespielt haben – und einen Treffer erzielen konnten.

Ja, nach und nach habe ich vom Trainer Einsätze gekriegt und ihn von meinen Qualitäten überzeugen können. Leider habe ich mich dann verletzt, das hat mich wieder ein bisschen zurückgeworfen. Ich hatte im Jänner auch einen Wechsel in Betracht gezogen, doch der Trainer hat mir in einem Gespräch versichert, dass er auf mich baut und dass ich ihn überzeugt hätte. Deshalb bin ich auch in Bari geblieben.

Eine Entscheidung, die Sie nicht bereut haben dürften?

Nein, denn ich fühle mich in Apulien sehr wohl. Das Leben im Süden ist sehr toll, ich genießen es in der Freizeit am Strand zu sein und alle anderen Vorzüge, die das Leben hier mit sich bringen.

Trotzdem ist Bari keine ruhige &bdquo;piazza“, wie man im Fußballjargon sagen würde. Wie gehen Sie zum Beispiel mit dem Wettskandal um, in den Ihr Verein durch den Ex-Spieler Andrea Masiello verwickelt ist?

Es ist nicht einfach, denn die Fans machen keinen Unterschied, ob man Masiello oder eben Scavone heißt. Das macht es nicht einfach. Wir können einfach immer wieder nur betonen, dass wir mit der Sache aus dem Vorjahr nichts zu tun haben und sauber sind. Der Fußball ist aber leider keine so heile Welt, wie viele Fans glauben.

Wie schaut Manuel Scavones Zukunft aus?

Ich habe bei Bari noch einen Vertrag für die nächste Saison. Wie bereits gesagt, mir gefällt es hier sehr gut. Deshalb möchte ich meinen Vertrag auch erfüllen. Aber das Fußballgeschäft ist sehr schnelllebig. Deshalb weiß man nie zu genau, was einen erwartet.

Verfolgen Sie eigentlich den FC Südtirol noch? Ja klar, die Partie gegen Andria habe ich mir sogar im Stadion angeschaut. Ich hoffe, dass es meine Ex-Kollegen ins Play Off schaffen und vielleicht gelingt ihnen ja sogar die Sensation. Ich würde ihnen den Aufstieg jedenfalls von Herzen gönnen. Auch dem Trainer, Giovanni Stroppa, den ich menschlich als sehr herzliche Person kennengelernt habe und der dem Verein mit seiner Art sicherlich gut tut. Im Fußballprofi-Geschäft gibt es sowas nur sehr selten.

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