Kommentar: Wenn nicht er, wer dann?

Man kann darüber streiten, ob Hans-Rudi Brugger den richtigen Zeitpunkt ausgewählt hat, um zum Rundumschlag gegen Sportdirektor Luca Piazzi auszuholen. Man kann darüber diskutieren, ob es richtig ist, dies öffentlich und über die Medien zu tun. Man kann darüber spekulieren, ob Brugger erst jetzt redet, weil er bei einem anderen Verein unterkommen könnte.

Doch im Grunde ist der Kapitän seiner Verpflichtung als Leitfigur nachgekommen und hat öffentlich ein Problem angesprochen, über das schon seit vielen Monaten intern und teils auch hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird. Im Interview mit mir betonte der Passeirer stets, dass er in den vergangenen Wochen oft die Diskussion mit Walter Baumgartner und Dietmar Pfeifer gesucht habe – ohne auf offene Ohren zu stoßen.

Bruggers Ziel war es, dass über die Problematik &bdquo;Luca Piazzi“ endlich auch in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Zum Wohl des FC Südtirol. Das hat der 31-jährige Passeirer eindrucksvoll erreicht – obwohl er schon von vornhereinwusste, dass er aus dieser Situation wahrscheinlich als Verlierer herausgehen wird.

Vermutlich wird ihm seine Courage den Kopf und somit eine Vertragsverlängerung bei den Weiß-Roten kosten – nicht aber sein Ansehen bei den vielen Fans. Denn auch den Anhängern des FC Südtirol stinken die Vorgänge in der Cadornastraße gewaltig, das haben die vielen Statements für "ihren" Kapitän Hans-Rudi Brugger deutlich gemacht.

Dass der FC Südtirol in Sachen Personalpolitik übrigens nicht in der Serie Aspielt, das wurde nicht erst am Beispiel Bruggers deutlich. Denn wenn Walter Baumgartner bei Brugger immer wieder betonte, dass es sich beim Passeirer um einen Angestellten des FCS handelt, und dieser solche vereinsschädigende Aussagen nicht zu treffen hätte, dann müsste dies wohl auch für einen Davide Zomer gelten. Der Ausraster des Tormanns hat den Weiß-Roten am Ende den Abstieg gekostet, das mag wohl war sein. Stempelt deshalb ein moderner Arbeitgeber seinen Angestellten über die Medien zum alleinigen Sündenbock ab? Oder wäre es in diesem Fall nicht Pflicht des Vereins, sich schützend vor seinen Angestellten zu stellen? Offensichtlich fehlte dazu der Mut…

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Kommentar: Wenn nicht er, wer dann?

Nach seiner scharfen Kritik an Sportdirektor Luca Piazzi ist Hans-Rudi Brugger nun der Buhmann beim FC Südtirol. Auch einige Medien haben ihn ins Abseits gestellt. Aber: Wenn nicht er etwas sagt, wer dann?

Kommentare (0)