Die brennendsten FCS-Fragen: Jetzt spricht Dietmar Pfeifer

FCS-Geschäftsführer Dietmar Pfeifer zieht Bilanz, verrät, warum er die Leistung in dieser Saison und die märchenhafte Spielzeit im Vorjahr auf dieselbe Stufe stellt, spricht über die Arbeit von Trainer Federico Valente und blickt auf die kommende Saison 2024/25, die &bdquo;wieder extrem schwer sein wird“.

Die wichtigste Frage, die alle FCS-Fans beschäftigt, gleich einmal vorweg: Bleibt Trainer Federico Valente?

&bdquo;Wir wollen uns Zeit geben, um hier eine Entscheidung zu treffen, die alle zu 100 Prozent mittragen. Schließlich wollen wir nicht den gleichen Fehler wie im letzten Jahr machen, als wir mit Pierpaolo Bisoli verlängerten und dann feststellen mussten, dass die Dinge nicht mehr funktionierten.“

Wann kann mit einer endgültigen Entscheidung in der Trainer-Frage gerechnet werden?

&bdquo;Wir hatten am Freitag unser letztes Meisterschaftsspiel, jetzt laufen die Gespräche zwischen Trainer Valente, Sportchef Paolo Bravo und Hannes Fink. Die abgelaufene Spielzeit wird analysiert, danach werden Bravo und Fink, also unsere sportliche Abteilung, dem Verwaltungsrat die Ergebnisse der Gespräche präsentieren. Innerhalb der nächsten 2 Wochen wird es eine Entscheidung in der Trainer-Frage geben.“

Valente hat mit dem FCS vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Was spricht gegen einen neuen Vertrag für den Fußball-Lehrer aus der Schweiz?

&bdquo;Trainer Valente hat ausgezeichnete Arbeit geleistet – und das trotz ganz schwieriger Voraussetzungen. Er kannte die Liga nicht und hatte zuvor noch nie als Cheftrainer eine Profimannschaft betreut. Dennoch ist es ihm gelungen, in einem überschaubaren Zeitraum dem FC Südtirol seine Ideen einzuimpfen und der Mannschaft ein völlig neues Spielsystem überzustülpen. Das alles spricht für Valente. Es wäre aber sehr oberflächlich, wenn wir jetzt hergehen und sofort mit dem Trainer verlängern würden. Wir spielen in einer Liga, in der wir unsere ganze Kraft aufwenden müssen, um die Klasse zu halten. Finanziell können wir mit der Konkurrenz in der Serie B vielfach nicht mithalten. Umso tiefgründiger müssen daher unsere sportlichen Analysen sein. Es geht um Entwicklung, Perspektive, Einbau von Talenten. Dass Valente sehr gute Arbeit geleistet hat, ist klar. Aber wir wollen uns mit der Entscheidung Zeit lassen.“

Bleibt Federico Valente Trainer beim FC Südtirol? © DLife/LO

Sportchef Paolo Bravo hat noch ein Jahr Vertrag. Er bleibt?

&bdquo;Ich sehe keine Anzeichen, warum er nicht bleiben sollte. Der FC Südtirol plant fest mit Sportchef Bravo, der seit 2018, als er zu uns kam, immer sportlichen Erfolg hatte.“

Wie wird der Kader der nächsten Saison aussehen?

&bdquo;Zunächst gilt es eine Entscheidung in der Trainer-Frage zu treffen. Wenn das geklärt ist, weitet sich die sportliche Analyse auf die Spieler aus. Passen sie zur Spielphilosophie des Trainers? Passen sie zum FC Südtirol? Diese Fragen muss man gemeinsam mit dem Trainer beantworten.“

Wird Jasmin Kurtic beim FC Südtirol bleiben?

&bdquo;Zum jetzigen Zeitpunkt fällt es schwer, zu sagen, wer bleibt oder nicht bleibt. In der Serie B sind 8 Teams noch im Einsatz, in der Serie A stehen 2 Runden aus, in der Serie C spielen zahlreiche Clubs noch um den Aufstieg. Für uns ist die Saison zu Ende, nicht aber für viele andere Teams.“

Simone Davi (rechts) spielte eine bärenstarke Saison.

Gibt es Angebote für Simone Davi?

&bdquo;Nein, aktuell nicht, aber das kann sich ändern. Wie gesagt: Es ist noch zu früh. Die Saison läuft noch.“

Muss der Kader überhaupt groß verändert werden?

&bdquo;Der aktuelle FCS hat mit Sicherheit eine stabilere Basis als der FC Südtirol von Bisoli. Dennoch muss der Kader rechtzeitig auch erneuert werden, den Moment darf man nicht verpassen, sonst hat man ein Problem. Ältere Spieler sind erfahren, aber auch verletzungsanfälliger. Da muss man gerüstet sein.“

Was macht Andrea Masiello?

&bdquo;Er ist ein Spieler, bei dem ich mir sehr gut vorstellen kann, dass er noch ein Jahr dranhängt. Masiello hat dem FC Südtirol enorm weitergeholfen. Auch heuer spielte er eine starke Meisterschaft. Trotz seines Alters ist er topfit.“

Welche Note geben Sie in dieser Saison dem FC Südtirol?

&bdquo;Eine 9, denn es war eine extrem schwierige Saison – mit einem Trainerwechsel und einem Liga-Niveau, das noch einmal gestiegen ist. Dass diese Mannschaft schon am drittletzten Spieltag den Klassenerhalt fixierte – mit einem der kleinsten Etats – und nur um 4 Punkte eine Play-off-Teilnahme verpasste, ist eine grandiose Leistung, die ich auf einer Stufe mit der Saison im Vorjahr stelle. Nicht ganz so gut, aber fast.“

Andrea Masiello könnte noch eine Saison dranhängen.

Der FC Südtirol stand nur ein Mal auf einem Relegationsplatz, allerdings über einen sehr langen Zeitraum, ausgerechnet in der Winterpause. Wie hart war diese Zeit?

&bdquo;Fein war es nicht. Dass aber der FCS, der um den Klassenerhalt kämpft, mal während der Saison auf einem Play-out-Platz landet, kann passieren – dessen muss man sich als FC Südtirol bewusst sein. Da darf man nicht nervös werden. Wir haben uns nach den Niederlagen gegen Reggiana und Lecco voll auf die Arbeit fokussiert und alle Nebengeräusche und Störgeräusche ausgeblendet. Nicht viele haben da an uns geglaubt. Wir analysierten die Arbeit des Trainers und waren der Überzeugung: Er ist der Richtige, wir sind auf dem richtigen Weg. Am Ende behielten wir Recht.“

Dem FCS stand in der abgelaufenen Saison ein Gesamtetat von 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wird es dabei bleiben?

&bdquo;Natürlich ist es unser Ziel, unser Budget Schritt für Schritt zu erhöhen, um konkurrenzfähig zu bleiben, was nicht einfach ist. Wir können vielen Spielern finanziell nicht das geben, was sie anderswo bekommen. Der FC Südtirol muss andere Wege gehen, um für Spieler attraktiv zu sein. Das familiäre Umfeld, Ruhe, Fans, die keine Probleme bereiten – damit können wir punkten. Klar ist es unser Bestreben, den Etat zu vergrößern. Wir suchen strategische Partner, die sich aber mit den Werten und Traditionen des Vereins und mit unserem Land Südtirol identifizieren. Das ist die große Herausforderung. Es wird im nächsten Jahr wieder extrem schwer. Lecco und Feralpisaló sind nicht mehr dabei, stattdessen kommen Mantova und Cesena, 2 Großkaliber. Es ist wieder eine Herkulesaufgabe, 5 Mannschaften in der Serie B hinter sich zu lassen.“

Wann startet der FCS in die neue Saison 2024/25?

&bdquo;Die Spieler werden in den kommenden Tagen nach Hause fahren, um den 10. Juli herum ist wieder Treffpunkt im FCS Center in Rungg. Am 14. Juli geht es dann ins Trainingslager nach Ridnaun, wo die Mannschaft bis zum 26. Juli die Sommer-Vorbereitung absolviert. Unser Quartier ist wieder das Hotel Schneeberg, trainiert wird in Stange.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Die brennendsten FCS-Fragen: Jetzt spricht Dietmar Pfeifer

Der FC Südtirol hat seine 2. Serie-B-Saison auf Platz 12 beendet und sein Saisonziel, den Klassenerhalt, letztlich souverän erreicht. Wir haben uns mit Geschäftsführer Dietmar Pfeifer über die brennendsten Themen unterhalten.

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