Wie der FCS um Talente aus dem Ausland kämpft

Der FC Südtirol will sich im gehobenen Profifußball etablieren. Die Serie B bietet dazu die perfekte Chance, denn dadurch ist der Verein auch für Spieler aus dem Ausland attraktiv geworden. Vor allem im Talentebereich wollen die Weiß-Roten durchstarten. So wurde in den letzten Wochen intensiv in Österreich gescoutet, wobei man im Osten – unter anderem in der AKA Burgenland – auch fündig geworden ist. Gut möglich, dass schon im Sommer erste Talente aus rot-weiß-roten Akademien in Südtirol ihr Glück versuchen. Aber auch weitere Länder stehen im Fokus der FCS-Talentesucher. S+ hat sich mit dem Technischen Direktor Hannes Fink unterhalten und ihn gefragt, welche Ziele der Verein verfolgt. Hannes Fink, als rechte Hand von Sportchef Paolo Bravo haben Sie auch die Scouting-Abteilung des FC Südtirol im Blick. Wie viele Mitarbeiter sind beschäftigt? &bdquo;Zurzeit haben wir 4 Scouts für die Profi- und die Primavera-Mannschaft. Diese Personen arbeiten für uns und helfen dabei, neue Spieler für diese beiden Teams zu finden.“ Wie funktioniert das Scouting von jungen Talenten, denen man eine Profichance einräumt? &bdquo;Da gibt es 2 große Bereiche. Der eine ist das Scouting von Jugendspielern aus dem Ausland, der andere betrifft die Jugend in Südtirol und dem Trentino.“ Beginnen wir bei der einheimischen Jugend… &bdquo;Hier haben wir mittlerweile mit fast allen Südtiroler Amateurvereinen eine Partnerschaft geschlossen. Diese ist sehr wichtig und wird seit dieser Saison intensiv betrieben. Damit bekommen wir stets die Infos über die besten Nachwuchsspieler in unserer Region, also Südtirol und dem Trentino. Mittlerweile gibt es eine große Datenbank mit Spielern, die interessant für den FC Südtirol sein können.“ „Externe Qualität ist gut für den Verein, für die Südtiroler Spieler und die jeweilige Mannschaft.“ Hannes Fink Nehmen wir an, ein Amateurverein hat einen talentierten Nachwuchsfußballer. Was passiert dann? &bdquo;Die Partnervereine melden sich bei uns, danach läuft das Scouting an. Wir haben Mitarbeiter, die Spieler und Partien beobachten. Kann der Spieler die Scouts überzeugen, wird er intern beurteilt. Fällt diese Beurteilung positiv aus, wird er zu einem Probetraining eingeladen. Danach wird erneut beratschlagt, wie verfahren wird. Soll der Spieler sofort zu uns wechseln? Oder ist es sinnvoller, wenn er noch ein Jahr bei seinem Heimatverein bleibt und von uns weiterhin beobachtet wird? Das sind alles Kriterien, die wir genaustens beurteilen und die bis zur U15 gelten.“ Was gilt für die U17 und U19, also die sogenannte Primavera-Mannschaft? &bdquo;Das ist jener Bereich, wo wir schon attraktiv für Spieler von weiter weg sind. Das kann das Ausland oder Rest-Italien betreffen. Ab der U17 ist es für uns interessant, ein paar Spieler dazuzuholen. Externe Qualität ist gut für den Verein, für die Südtiroler Spieler und die jeweilige Mannschaft.“ Wie macht sich der FCS interessant für ausländische Talente? &bdquo;Künftig können wir ein Heim anbieten, in dem die Spieler wohnen können. Das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt. Der FC Südtirol hat im deutschsprachigen Raum mittlerweile einen guten Namen. Wir haben uns ein gutes Netzwerk aufgebaut und unterhalten gute Beziehungen zu großen Profivereinen. So werden uns immer wieder interessante Spieler angeboten.“ Sagen wir an, der FCS bekommt einen interessanten Namen aus Österreich zugespielt. Was passiert dann? &bdquo;Österreich ist hochinteressant für uns. Dort wird sehr gut ausgebildet und es gibt viele Talente. Junge österreichische Spieler springen oft darauf an, in den italienischen Fußball zu kommen. Falls wir ein Talent entdecken, wird es zunächst via Video und Datenerfassung beobachtet. Ist der Spieler dann immer noch interessant, wird er vor Ort beobachtet. Der letzte Schritt ist auch hier ein Probetraining in Südtirol.“ „Der Weg bei uns von der Primavera- in die Profimannschaft ist bei uns nicht so weit, wie bei anderen Vereinen.“ Hannes Fink Welche Länder werden neben Österreich noch intensiv beobachtet? &bdquo;Deutschland und die Schweiz. In Deutschland gibt es zum Beispiel nur eine 3. Liga. Dort zu spielen, ist für Talente nicht einfach. Viele junge Spieler wählen deshalb den Weg und gehen ins Ausland, um etwas anderes kennen zu lernen. Aber auch die Schweiz ist ein interessantes Gebiet für uns. Die Scouts bekommen einen Wochenplan, den sie abarbeiten. Sie beobachten also ganz gezielt Spieler und Partien.“ Mit Federico Pellegrino spielt aktuell ein kanadischer Spieler bei den FCS-Junioren, der aus der 3. Liga in Deutschland kam. Welche Perspektive hat er? &bdquo;Er ist Jahrgang 2004 und präsentiert sich sehr stark. Aber es gibt immer mehrere Faktoren zu beobachten. Für Pellegrino gilt, dass er noch ein Jahr an den SC Freiburg gebunden ist. Da muss man also schauen, wie es weitergeht.“ Warum sollte sich ein junger Spieler mit Profiambitionen ausgerechnet für den FC Südtirol entscheiden? &bdquo;Wir wollen ein Sprungbrett sein. Die Talente haben bemerkt, dass der Weg bei uns von der Primavera- in die Profimannschaft nicht so weit ist, wie bei anderen Vereinen. Das gibt eine Perspektive. Diesen Weg müssen wir intensiveren.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Der FC Südtirol setzt bislang hauptsächlich auf italienische Spieler – in der Profi- und den Jugendmannschaften. Das soll sich künftig ändern.

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