Wenn's die Alten richten: Das große FCS-Zeugnis

Was haben Giacomo Poluzzi, Daniele Casiraghi, Fabian Tait und Andrea Masiello gemein? Sie sind alle über 30 Jahre alt und sie sind die großen Gewinner beim FC Südtirol. Alle FCS-Kicker in der Einzelkritik.

Poluzzi 7 Mit einer Glanzparade gegen den finnischen Stürmer Streng hielt der FCS-Goalie die Weiß-Roten nach der Pause im Spiel. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn Ascoli in Führung gegangen wäre. Dieser Sieg trägt auch seine Handschrift.

Giacomo Poluzzi hielt den Auswärtssieg fest.

Giorgini 6 Stabiler Auftritt des Innenverteidigers, der erstmals im Jahr 2024 in der Startelf stand. Einige Fehlpässe, insgesamt aber in Ordnung.

Scaglia 6,5 In der Luft ist der Routinier kaum zu bezwingen. 2 Mal mit Glück, als Ascoli einen Handelfmeter reklamierte – allerdings griff der VAR jeweils nicht ein. Abgesehen von diesen Zittermomenten zeigte Scaglia eine gute Leistung.

Masiello 8 Eine gewaltige Leistung des 38-Jährigen, der seinem Pensum am Ende Tribut zollen musste. Defensiv der gewohnte Hüne und vorne mit dem Siegtor. Allerdings nicht – wie man vermuten könnte – nach einem Standard, sondern aus dem Spiel heraus. Sein unwiderstehlicher Antritt erinnerte an einen Offensivkünstler und nicht an einen erfahrenen Abwehr-Haudegen.

El Kaouakibi 6,5 Ordentliches Comeback im weiß-roten Trikot. Die Gelbe Karte nach wenigen Minuten hemmte den physisch herausragenden Italo-Marokkaner ein wenig in den Zweikämpfen.

Arrigoni 5,5 Sein Fehler im Aufbauspiel hatte verheerende Wirkung. Ascoli kam zum Anschlusstreffer, danach drohte die Partie zu kippen. Gut für den Winter-Neuzugang, dass das nicht der Fall war. So muss man zwar von einem Ballverlust sprechen (der einem so routinierten Mittelfeldspieler nicht passieren sollte), der aber glimpflich verlaufen ist.

Tait 7 Seine Form ist aktuell nicht die beste. Das war auch in Ascoli Piceno – vor allem in der 1. Hälfte – sichtbar. Das Tor gab ihm Sicherheit. Es ist dem Salurner zu gönnen, denn kaum einer arbeitet härter für den Erfolg als Tait.

Casiraghi 7,5 Ohne Casiraghi ist der FCS nur die Hälfte wert, der 30-Jährige ist schlicht unersetzbar. Das wurde gestern offensichtlich. Er wurde von Ascoli gut bewacht, war aber dennoch an beiden Toren maßgeblich beteiligt. Beim Tor zur 1:0-Führung steckte er herrlich auf Vorbereiter Davi durch, den Siegtreffer bereitete er direkt vor.

Daniele Casiraghi war wieder der Dreh- und Angelpunkt im FCS-Spiel.

Davi 7 Zurück in der Startelf, zeigte der Leiferer auf Anhieb seinen Wert für das Team. Im defensiven 1-gegen-1 kaum zu überwinden. Offensiv setzte der Linksverteidiger immer wieder Nadelstiche – dazu kommt der Assist beim Tor von Tait. Starke Leistung des Eigengewächses.

Odogwu 6 Kehrte nach langer Verletzungpause zurück in die Startelf, musste nach einer Stunde aber wieder mit Schmerzen im Oberschenkel raus. Bis dahin war Odogwu nicht auffällig, für die FCS-Stürmer war es aber auch eine ganz schwierige Partie.

Merkaj 6 Torgefahr strahlte der Albaner – wie auch sein Nebenmann Odogwu – keine aus. Dafür ackerte er fleißig im Spiel gegen den Ball.

Rauti 6 Kam für Merkaj in die Partie und war gewohnt umtriebig. Seine beste Aktion – ein Schuss an die Querlatte – hätte nicht gezählt. Die Partie war abgepfiffen.

Pecorino 6,5 Wurde nach einer Rettungsaktion im eigenen Strafraum gefeiert, als er hätte er das Siegtor erzielt. Der Stürmer war hinten auffälliger, als vorne. Wichtig war es aber allemal.

Ciervo 6 20 Minuten ohne große Aktionen.

Kofler 6,5 Kam für Giorgini, um mehr Zweikampfhärte und Kopfballstärke zu liefern. Der 18-Jährige erledigte diesen Job solide.

Cagnano ohne Note Kam erstmals in dieser Saison als halblinker Innenverteidiger in der Dreierkette zum Einsatz. Als Masiello angeschlagen herausgehen musste, übernahm Cagnano diesen Part und erledigte ihn für die wenigen verbliebenen Minuten ordentlich.

Federico Valente (hier im Bild mit Ascoli-Trainer Fabrizio Castori) darf tief durchatmen.

Valente 6,5 Entschied sich für eine Rückkehr zur 3-5-2-Formation und konnte damit die Punkte 8 – 10 einfahren. Der Sieg in Ascoli Piceno war wichtig – nicht nur für die Tabellensituation der Weiß-Roten. Die kommende Woche sollte Valente etwas ruhiger arbeiten können, sein Job ist vorerst gesichert. Ascoli ist eine sehr physische Mannschaft, weshalb sich Valente dafür entschied, mit derselben Robustheit dagegen zu halten. El Kaouakibi gab auf der rechten Außenbahn mehr Sicherheit als Ciervo, der zudem nicht in Topform ist. Hinten löste Giorgini den zuletzt etwas unsicheren Kofler ab. Beide Entscheidungen waren richtig.

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Der FC Südtirol hat am Sonntag einen überlebenswichtigen Sieg in Ascoli eingefahren. Hauptverantwortlich dafür: Zwei Südtiroler und die alte Garde.

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