Warum Palermo und den FC Südtirol Welten trennen

Fußballvereine, die einem Geschäftsmann aus dem arabischen Raum gehören, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die bekanntesten Beispiele sind Paris Saint-Germain und Manchester City. Doch während PSG ein &bdquo;Spielzeug“ von Nasser Al-Khelaifi ist, sind die Engländer nur das Aushängeschild einer riesigen Gruppe an Vereinen, die allesamt demselben Besitzer gehören. Die Rede ist von Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan und seiner City Football Group.

Das Unternehmen, das den Sitz in Abu Dhabi hat, besitzt insgesamt 12 Vereine auf der ganzen Welt – unter anderem in Indien, China, Belgien, Portugal oder Uruguay . Zurzeit ist man in Afrika auf der Suche, um auch in diesen Markt eindringen zu können.

Auch in Italien ist die City Football Group aktiv. Am 1. Juni 2022 wurden 80 Prozent des sizilianischen Traditionsclubs Palermo übernommen. Noch spielt Palermo gegen den FC Südtirol in der Serie B, doch schon bald soll der Verein dem Vorbild Girona nacheifern. Die Katalanen spielten im Frühling 2022 noch in Spaniens 2. Liga. Jetzt gibt es in Girona Champions-League-Fußball zu sehen. Ein Aufstieg, der den Besitzern viel Geld einbringt. Denn auch wenn einiges in die Clubs investiert wird – am Ende sollen sie erfolgreich sein und damit Millionen in die Kassen spülen.

Neues Trainingsgelände und Toptransfers Im Gegensatz zu vielen anderen Projekten der City-Group hält man sich in Palermo (vorerst) im Hintergrund. Zwar wurde dem Verein ein luxuriöses neues Vereinsgelände zur Verfügung gestellt, doch vor allem bei den Transfers lässt man dem Club freie Hand. Eine Namensänderung (die restlichen Vereine haben fast alle &bdquo;City“ in den Namen transplantiert bekommen) gab es ebenfalls nicht. Auch deshalb, weil man es sich mit den traditionsbewussten sizilianischen Tifosi nicht verscherzen will. Rund 25.000 sind bei jedem Heimspiel im Stadion. Auch die Auswärts-Fanblöcke sind immer gut gefüllt.

Palermo kann auf eine große Fangemeinde zählen – egal ob auswärts oder zuhause.

Mit Ersatztormann Francesco Di Bartolo kam in diesem Sommer nur ein Spieler von einem anderen City-Club (vom SK Lommel aus Belgien) nach Sizilien. Trotzdem hat Palermo auf dem Transfermarkt keine Geldsorgen. In den letzten beiden Jahren gab es ein Transferminus von knapp 26 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der FC Südtirol hat pro Jahr rund 16 Millionen zur Verfügung – insgesamt!

Wie ernst es Palermo heuer mit dem Aufstieg ist, wurde im Sommer deutlich. So wurden für Flügelspieler Jeremy Le Douaron über 4 Millionen Euro nach Brest überwiesen. Als Stammspieler hatte er sich im Vorjahr mit den Franzosen für die Champions League qualifiziert. Der bosnische Nationalspieler Dario Saric und Alexis Blin kosteten ebenfalls Ablösesummen im siebenstelligen Bereich. Der dänisch-amerikanische Verteidiger Kristoffer Lund wurde bereits im Vorjahr verpflichtet. Von vielen dieser Transfers kann so mancher Serie-A-Verein nur träumen.

FCS liegt in der Tabelle einen Punkt vor Palermo Sportlich läuft es hingegen noch nicht nach Wunsch. 8 Punkte hat Palermo in den ersten 6 Spielen gesammelt. Nachdem es gleich zu Beginn zwei Niederlagen hagelte, blieb das Team von Trainer Alessio Dionisi zuletzt immerhin viermal ungeschlagen. Die letzten beiden Auswärtsspiele wurden gewonnen. Am Montag soll sich das ändern. Im Drususstadion will der FCS diese Miniserie der neureichen Palermitaner beenden. Damit würde die Mannschaft von Trainer Federico Valente in der Tabelle auch vor den Sizilianern bleiben. Mit 9 gesammelten Zählern hat der FCS einen Punkt mehr auf dem Konto als Palermo. Kurzfristig soll und kann das so bleiben, denn der FCS wird auch für Palermo eine hart zu knackende Nuss sein. Mittelfristig wird Palermo den FCS überholen. Bei den finanziellen Mitteln der Rosaroten ist das allerdings auch das mindeste.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	6	14:6	16
2. Spezia	7	11:7	13
3. Sassuolo	7	8:7	12
4. Cremonese	6	8:5	10
5. Mantova	6	7:7	10
6. FC Südtirol	6	9:9	9
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Warum Palermo und den FC Südtirol Welten trennen

Am Montag (19.30 Uhr) trifft der FC Südtirol auf Palermo. Auf dem Papier liegen die beiden Mannschaften nur einen Punkt voneinander getrennt. Doch in der Wirklichkeit des Fußball-Universums trennen Palermo und den FCS Welten.

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