a Serie B

Fabrizio Castori, Trainer vom FC Südtirol.

Warum Castori keine Kritik aufkommen lässt

Fabrizio Castori ist ein Meister seines Fachs. Nicht nur als Trainer, sondern auch im Umgang mit den Medien. So stimmt der 70-Jährige nach jeder Partie eine Lobeshymne auf sein Team an. So auch am Sonntag, als er das 1:1-Unentschieden gegen Catanzaro als „großes Spiel“ anpries.

Kritik an seiner Mannschaft lässt Castori keine aufkommen. Das zeigen die Pressekonferenzen mit dem FCS-Trainer. Dabei weiß Castori ganz genau, dass die eine oder andere kritische Frage durchaus ihre Berechtigung hat. Denn der neue FCS-Trainer hat zwar die Niederlagenserie gestoppt, gewonnen haben die Weiß-Roten unter ihm bisher aber auch erst einmal.


Gegen Catanzaro verwies Castori darauf, dass man einen starken Gegner nicht habe zur Entfaltung kommen lassen: „Wir haben sie nicht spielen lassen. Unser offensives Pressing hat ihnen Probleme bereitet. Wir waren das bessere Team.“ In seiner Lobhudelei auf die Mannschaft erinnert Castori an Pierpaolo Bisoli, der lange Zeit ebenfalls jede Journalisten-Kritik im Keim erstickte – ehe er schließlich selbst auf alles und jeden draufhaute.

Catanzaro dem Sieg näher

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Catanzaro dem Sieg in Bozen näher war. Die Kalabresen verschossen in der Nachspielzeit der 1. Hälfte einen Elfmeter und hatten 45 Minuten später den Lucky Punch auf dem Fuß. Die xG-Werte sprechen eine deutliche Sprache pro Catanzaro (2,3 zu 1,4).

Man darf nicht jedes Wort von Castori auf die Goldwaage legen. Der FCS-Trainer hat natürlich andere Interessen für sein Team, als viele Medien. Für ihn geht es darum, den Glauben an die eigene Stärke aufrecht zu erhalten – vor allem dann, wenn Siege ausbleiben.

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