Federico Valente gibt die Marschrichtung zum Klassenerhalt vor. © DLife/LO

Vor Duell der Sparfüchse: FC Südtirol stapelt tief

Der FC Südtirol und Cittadella sind mitunter jene Klubs, die in der Serie B am wenigsten für Spielergehälter ausgeben. Dennoch könnten sich beide Teams im direkten Duell im Drusus-Stadion mittenrein ins Aufstiegsrennen katapultieren. Davon will der FCS-Trainer aber nichts wissen.

19. April 2024

Aus dem FCS-Center in Eppan

Unmittelbar vor dem Abschlusstraining im FCS-Center bat der Südtiroler Zweitligist am Freitagvormittag zur routinemäßigen Presserunde. Diese dauerte zwar keine Viertelstunde, doch die Zeit reichte, um eine klare Botschaft an die schreibende Zunft zu bringen: Es geht einzig und allein um den Klassenerhalt!

Gebetsmühlenartig antwortete Trainer Federico Valente beinahe auf jede Frage mit der selben Antwort: „Zuerst der mathematische Ligaverbleib, dann sehen wir weiter.“ Diese Devise verfolgt er sowohl was die eigene Zukunft betrifft, also eine mögliche Verlängerung seines bis Saisonende befristeten Arbeitsverhältnisses mit dem FC Südtirol, als auch in Sachen Aufstiegsambitionen. „Es ehrt uns, dass uns Außenstehende plötzlich im Playoff-Rennen sehen. Doch ich erinnere daran, dass uns viele vor nicht allzu langer Zeit als Abstiegskandidat gehandelt haben. Deshalb interessiert es mich gar nicht, was andere denken“, gab der Italo-Schweizer unmissverständlich zu Protokoll.

„Bereits ein Ausgleich würde uns weiterhelfen.“ FCS-Trainer Federico Valente

Die Zielvorgabe des Trainers, der am Samstag ohne Emanuele Pecorino, Hamza El Kaouakibi und Kevin Vinetot auskommen muss, ist nicht allzu hoch gesteckt. Aktuell hat der FCS als Tabellenelfter satte sieben Punkte Vorsprung auf einen Playout-Platz. Mit einem Sieg gegen Cittadella, das als Zehnter einen Punkt mehr auf dem Konto hat, sind die Südtiroler bei nur mehr vier ausstehenden Runden so gut wie gerettet. „Bereits ein Ausgleich würde uns in dieser Hinsicht weiterhelfen“, rechnet Valente vor.

Im Hinspiel unterlagen Simone Davi (r.) & Co. Cittadella mit 1:2.

Mannschaftsintern dürfte die Ansprache jedoch anders ausfallen, auch weil der kommende Gegner alles andere als formstark ist. Der Underdog aus dem 20.000-Einwohnerstädtchen im Veneto hat nur eines der jüngsten 13 Ligaspiele gewonnen, im Jahr 2024 überhaupt erst zwei Siege eingefahren.

Die Gehälter im Vergleich

Cittadella ist außerdem jener Klub, der in der Serie B mit Abstand am wenigsten für Spielergehälter ausgibt. Laut jüngster Auswertung der Gazzetta dello Sport zahlt der FCS-Gegner seinen Spielern im Jahr Bruttogehälter in einer Höhe von 4,5 Millionen Euro (ohne Prämien). Der FC Südtirol selbst überweist seinen Profis einen Betrag von 6,1 Millionen, liegt damit im Ranking an drittletzter Stelle. Dazwischen liegt Aufsteiger Lecco mit Ausgaben von 5,1 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Mit satten 25,4 Millionen Euro blättert Sampdoria am meisten für Gehälter hin. Dass dies jedoch noch längst keine Garantie für sportlichen Erfolg ist, zeigte der FCS am vergangenen Spieltag mit dem 1:0-Erfolg in Genua. In der Tabelle liegt Samp auch nur zwei Zähler vor der Valente-Truppe. Mit einem Sieg am Samstag gegen Cittadella (ab 16.15 Uhr im SportNews-Liveticker) könnte sie den Gehälterkrösus aus der Playoff-Zone drängen. Doch davon will im FCS-Center (noch) niemand etwas wissen.

Der 34. Spieltag:

Freitag, 20.30 Uhr
Palermo – Parma
Reggiana – Cosenza

Samstag, 14 Uhr
Ascoli – Modena
Bari – Pisa
Brescia – Ternana
FeralpiSalò – Como

Samstag, 16.15 Uhr
FC Südtirol – Cittadella
Catanzaro – Cremonese
Lecco – Venezia
Spezia – Sampdoria