Saisonfazit des FCS fällt (nicht nur) positiv aus

Die Serie B als ideale Liga, um den FC Südtirol im höherklassigen italienischen Fußball zu etablieren. Das ist die Vorstellung der weiß-roten Vereinsführung. Nach der abgelaufenen Saison gilt: Ziel erreicht. Der FCS hat den Klassenerhalt vorzeitig und ohne Play-out geschafft. Jetzt gilt es, die Weichen für die kommende Spielzeit 2024/25 zu stellen. Dafür muss auch ein Blick zurück gemacht werden. Wichtigste Personalie ist jene des Trainers. Die Gespräche mit Federico Valente laufen gut, mit einer Entscheidung darf aber erst nach dem Pfingstwochenende gerechnet werden. Man wolle sich mehr Zeit lassen als im Vorjahr, sagte FCS-Geschäftsführer Dietmar Peifer vor wenigen Tagen im &bdquo;Dolomiten“-Interview. Damals verlängerte man – im Nachhinein voreilig – mit Pierpaolo Bisoli, der Anfang Dezember aber gehen musste und erst im April von der Gehaltsliste verschwand. Es war nicht der einzige Fehler in einem Sommer, in dem wenig geklappt hat. In den Wintermonaten galt es für die FCS-Macher die Fehlgriffe von einem halben Jahr zuvor zu korrigieren. Die Personalie Paolo Bravo Die Sommer-Transferperiode geriet zum Desaster. Fast alle Neuzugänge waren Flops oder konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Einzig Silvio Merkaj und Andrea Cagnano spielten eine bessere Rolle, mit (dicken) Abstrichen Riccardo Ciervo. So richtig eingeschlagen haben aber auch sie nicht. Im Winter besserte Paolo Bravo erfolgreich nach. Der Sportdirektor war unter Zugzwang und lieferte. Allerdings mit einem Wermutstropfen. Der FCS war im Frühjahr die älteste Mannschaft der gesamten Serie B. Lief die Top-Elf auf, war man im Schnitt über 31 Jahre (!) alt. Von den 8 Spielern mit den meisten Einsatzminuten sind nur Simone Davi (24) und Andrea Giorgini (22) unter 30 Jahre alt. Ein Pool für Talente ist der FCS nicht. Trotzdem gibt es Positives zu berichten. Eigengewächs Raphael Kofler hat die erste Profisaison hinter sich, dabei 16 Einsätze gesammelt und sich in die U19-Nationalmannschaft Italiens gespielt. Mit dem Rittner U19-Kapitän Benedikt Rottensteiner und Stürmer Luis Buzi haben 2 Südtiroler einen Profivertrag unterschrieben. Im Sommer wird Federico Davi nach 2 guten Jahren aus Arzignano zurückkommen. Bravo muss in diesem Sommer liefern, zumal eine überalterte Mannschaft wirtschaftlich kein Vorteil ist. Der Vertrag des Sportchefs ist noch ein Jahr gültig, eine vorzeitige Ablöse ist kein Thema. Bravo hat mit dem FCS Erfolge gefeiert, der Hänger im Sommer ist da verständlicherweise kein K.o.-Kriterium. Für Bravo gilt: Der Plan, dass gute Serie-C-Spieler eine Liga höher den Durchbruch schaffen, ist gescheitert. Es braucht andere Kaliber als Giuseppe Cuomo, Cristian Shiba, Lorenzo Lonardi & Co., um in der Serie B zu bestehen. Es wird erneut ein großes Kommen und Gehen geben. Vor allem die Kaderspieler 10 bis 20 werden wohl fast vollständig ausgetauscht. Verein in Fußball-Italien auf dem Vormarsch Der FCS ist nicht nur sportlich in der Serie B angekommen, sondern auch beim Publikum in Südtirol. Zwar lag der Zuschauerschnitt heuer (rund 3900) unter jenem des Vorjahres, doch die Weiß-Roten sind mittlerweile als &bdquo;Verein der Südtiroler“ akzeptiert. Kleinere Spannungen wird es immer geben, den großen Riss gibt es aber nicht. Die Strukturen in Südtirol sind ebenfalls professionell, das Scouting wurde weiter ausgebaut und soll noch verfeinert werden. Der FCS ist bemüht, ein Rundum-Paket zu liefern – und das wird goutiert. Das Drususstadion ist kein weißer Fleck mehr auf der Fußball-Landkarte, sondern hat internationale Spiele wie ein U21-Länderspiel beherbergt. Im Juli ist die Frauen-Nationalmannschaft zu Gast. Im Jugendbereich konnte man sich mit der U19-Mannschaft in der Primavera2-Meisterschaft etablieren, nachdem der FCS vor einem Jahr am Grünen Tisch von der 3. in 2. U19-Liga aufgestiegen war. Rottensteiner & Co. beendeten die Saison auf Platz 9. Auch das Frauenteam spielt in der Serie C eine gute Rolle. Für ganz vorne reichte es (noch) nicht, aber der FCS treibt das Projekt nachhaltig voran. Auch eigene Mädchen-Jugendteams gibt es. Fazit Alles in allem hat der FC Südtirol eine erfolgreiche Saison hinter sich. Die Profis konnten – als Aushängeschild des Vereins – überzeugen und auch beim Rest läuft es gut. Es ist nicht alles eitler Sonnenschein bei den Weiß-Roten, aber die Richtung passt. So kann es weitergehen, der Südtiroler Fußball lebt – mehr denn je.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Saisonfazit des FCS fällt (nicht nur) positiv aus

38 Spiele hat der FC Südtirol in der abgelaufenen Serie-B-Saison bestritten. Nach dem Play-off-Märchen im Vorjahr gab es dieses Mal keine Extra-Spiele. Was hat bei den Weiß-Roten gut funktioniert? Und wo gibt es Aufholbedarf?

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