FCS-Noten | Der Doppeltorschütze überstrahlt alles

Poluzzi 6,5 Bisoli sprach nach dem Spiel von einer starken Parade beim Freistoß von Viola, der zum 1:1-Ausgleich führte. Der FCS-Keeper hätte aber das Leder besser abwehren müssen. Stattdessen lenkte er den Ball nach vorne ab und ermöglichte das Abstaubertor. Nach der Pause hielt er allerdings den FCS mit einigen Glanztaten am Leben. Spektakulär war die Parade beim Kopfball von Lapadula.

Curto 6,5 Musste zur Pause angeschlagen raus. Nun hoffen die Weiß-Roten, dass er für Bari rechtzeitig fit wird. Kam wieder als rechter Außenverteidiger im 4-4-2-System zum Einsatz und bot eine souveräne Vorstellung. Ließ allerdings beim Abpraller von Poluzzi beim 1:1 die nötige Entschlossenheit im Strafraum vermissen.

Zaro 7 Erneut spielentscheidend. Agierte in den Schlussminuten praktisch als zusätzlicher Mittelstürmer. Seinen Kopfball in der 94. Minute lenkte Cagliari-Keeper Radunovic mit einer Mega-Fußabwehr zu Odogwu ab, der den Endstand besorgte.

Grenzenloser Jubel beim FC Südtirol. © Bordoni

Masiello 6 Hatte in Lapadula und Falco zwei äußerst unangenehme Gegenspieler. Vor allem wenn der ehemalige Stürmer von Roter Stern Belgrad auf den rechten Flügel auswich, tat sich der Routinier schwerer als erwartet. Im Zentrum stand er gewohnt sicher – bis zur 72. Minute, als er gegen Lapadula den Elfmeter verschuldete.

D'Orazio 6 In der ersten Halbzeit war er auf seiner Außenbahn eine ständige Gefahr für die Gäste. Die frühe Führung leitete er mit einem starken Antritt ein. Nach der Pause lief dann nichts mehr zusammen. Cagliari brach rechts immer wieder durch, die linke FCS-Seite wurde zur Schwachstelle – Bisoli reagierte und nahm ihn vom Platz.

De Col 6 Sehr aktiv auf dem rechten Flügel, ließ aber bisweilen die nötige Qualität vermissen. Versemmelte 2 Flanken, die potenziell brandgefährlich hätten sein können. Suchte auch selbst den Abschluss. Wie D'Orazio musste er nach 58 Minuten raus, weil der FCS gegen Cagliari nicht mehr hinten raus kam.

Fabian Tait machte seine Sache sehr gut. © Bordoni

Tait 6,5 Begann im Mittelfeld und beendete die Partie als rechter Außenverteidiger. Als er nach 20 Minuten Lapadula aussteigen ließ, gab es Szenenapplaus. Kämpfte bis zum Umfallen, auch eine Verletzung im Finish konnte den Kapitän nicht aufhalten. Sein Energieanfall in der 4. Minute der Nachspielzeit führte zum 2:2-Ausgleich, als er von der rechten Seite in die Mitte zog und den Ball in den Strafraum spielte, wo Zaro und Odogwu den Rest besorgten.

Nicolussi Caviglia 6,5 In der ersten Halbzeit Dreh- und Angelpunkt im FCS-Spiel. Sein Ballgewinn samt Traumpass für Pippo De Col in der 31. Minute: eine Augenweide. Nach dem Seitenwechsel tat sich das Juventus-Talent dann aber schwer gegen die geballte Qualität der Sarden um Rog, Nandez und Viola. Die Gelbe Karte nach 67 Minuten hemmte ihn zusätzlich, sodass Coach Bisoli es vorzog, Marco Pompetti auf der Sechs zu bringen. 90 Minuten Qualitätsfußball kann man von einem Spieler, der 2 Jahre lang verletzt war, auch nicht erwarten.

Rover 7,5 In der ersten Halbzeit der mit Abstand beste Spieler auf dem Bozner Grün. Seine Antritte auf der linken Außenbahn ließen die hochdekorierten Cagliari-Profis regelrecht verzweifeln. Glänzte als Assist-Geber beim 1:0 durch Odogwu. In der zweiten Halbzeit wechselte er auf die rechte Seite und sorgte dort für Furore. Ganz stark, wenn man bedenkt, dass er nicht ganz fit ist und seine Fußsohlenverletzung noch nicht überwunden hat.

Mazzocchi 6,5 Es mag schon stimmen, dass ein Stürmer an Toren gemessen wird. Mazzocchis Pressing, Laufarbeit und Kampfkraft ist jedoch Gold wert für den FC Südtirol. War am FCS-Führungstor beteiligt, verpasste außerdem per Kopf das 2:0.

Odogwu 8 Schnürte den ersten Doppelpack in der Serie B und konnte sich am Ende völlig zu Recht als Mann des Spiels feiern lassen. Rovers Flanke drückte er in bester Torjäger-Manier per Kopf in die Maschen. Beim 2:2 zog er die Cagliari-Verteidiger im Strafraum auf sich, sodass Zaro nach seiner Vorarbeit frei zum Kopfball kam. Da blieb Radunovic noch Sieger, bei Odogwus Nachschuss war er dann chancenlos.

Berra 6 Ersetzte Curto zur Pause und wechselte nach der Auswechslung von D'Orazio in der größten Drangphase Cagliaris auf links, um die Defensive zu stabilisieren.

Belardinelli 6 Ist nicht in Top-Form und stand daher doch etwas überraschend nicht in der Anfangself. Wurde in der 58. Minute eingewechselt und spielte im 4-5-1 halbrechts im Mittelfeld. Leistete seinen Beitrag.

Casiraghi 6 Für einmal nicht spielentscheidend. Doch allein schon seine Anwesenheit reichte aus, um Cagliari vorsichtiger werden zu lassen.

Bisoli 7 Schmiss im Finish nach dem Ausgleichstreffer der Seinen die Nerven weg und legte sich zunächst mit Lapadula, dann mit Nandez an. Dafür sah er die Rote Karte und verpasst nun das Auswärtsspiel gegen Bari. Spielt der FC Südtirol allerdings so weiter, dann sei ihm jeder Ausraster verziehen. Bisoli wird sich nicht ändern – er lebt das Spiel mit, wie ein Spieler auf dem Rasen, wie ein zwölfter Mann. Bisoli ist der FC Südtirol – und der FC Südtirol ist Bisoli.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Sassuolo	32	70:33	72
2. Pisa	32	54:30	63
3. Spezia	32	47:23	58
4. Cremonese	32	52:36	52
5. Juve Stabia	32	38:36	49
6. Catanzaro	32	44:36	47
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FCS-Noten | Der Doppeltorschütze überstrahlt alles

Der FC Südtirol befindet sich weiterhin in starker Verfassung. Selbst das große Cagliari schaffte es am Samstag nicht, die Weiß-Roten in die Knie zu zwingen. Wer beim 2:2-Unentschieden gegen den Serie-A-Absteiger überzeugte und wer nicht, gibt es hier zu lesen.

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