FC Südtirol lässt Erstligisten und EM-Fahrer taumeln

Sechs Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison 2024/25 hat der „neue“ FC Südtirol seine Feuertaufe bestanden. Dabei ging es am Samstag vor knapp 2.500 Fans im Drusus-Stadion gegen wahre Fußball-Prominenz.

03. August 2024

Aus dem Drusus-Stadion in Bozen

Von:
Alexander Foppa

Bevor der FCS am kommenden Freitag gegen Serie-A-Klub Monza den Coppa-Italia-Auftakt bestreitet, waren der deutsche Bundesligist VfL Bochum und Italiens Champions-League-Teilnehmer Bologna als Gradmesser im Drusus-Stadion. Beide schlossen mit diesem Dreierturnier jeweils ihr Trainingslager in Südtirol ab. Und beide hatten in den 60-minütigen Auftritten gegen Zweitligist FC Südtirol ihre liebe Mühe und Not.

Den Turnierstart gewannen die Hausherren gegen Bochum am Nachmittag bei hochsommerlichen 31 Grad mit 2:0. Der FCS präsentierte sich gegen die B-Elf des Ruhrpott-Klubs besonders defensiv sehr stark. Torhüter Giacomo Drago hielt hervorragend, davor rührten Raphael Kofler, Andrea Masiello und Neuzugang Nicola Pietrangeli Beton an. Mit Jacopo Martini und Valerio Crespi überzeugten zwei weitere Neue im FCS-Kader. Mittelfeldmann Martini fungierte in der Zentrale und schoss nach einer Merkaj-Ablage das frühe 1:0, der 19-jährige Mittelstürmer Crespi machte mit einem sehenswerten Seitfallzieher in der Schlussphase den Deckel drauf. Torhüter Timo Horn, der von den Bochumern erst am Vortag als Neuzugang präsentiert wurde, sah dabei nicht gut aus.

Auch im abschließenden Duell mit Bologna ließ FCS-Trainer Federico Valente aus einer stabilen Dreierkette heraus agieren. Nur ein Mal wackelte die Verteidigung, nämlich nach einer Ecke in der 14. Minute. Diese verwertete ausgerechnet der frühere FCS-Verteidiger und Bolognas Last-Minute-Neuzugang Martin Erlic zum 1:0. Danach waren aber nicht etwa die Serie-A-Kicker um Riccardo Orsolini und Österreichs EM-Teilnehmer Stefan Posch tonangebend, sondern der Außenseiter aus der zweiten Liga. Bis auf einen Schuss von FCS-Kapitän Fabian Tait, der haarscharf neben das Tor ging, ließ die Elf von Neo-Trainer Vincenzo Italiano aber nichts zu.

Bochum gewinnt das Turnier

Zwischen den beiden Auftritten des FC Südtirol gebührte die Bühne den Gästen aus Bologna und Bochum – und speziell deren Anhängern. Die aktiven Fanszenen beider Vereine verbindet nämlich eine feste Freundschaft, demzufolge waren die Zuschauerränge im Drusus-Stadion auch bunt gemischt, mit jeweils rund 600 Fans aus dem Ruhrpott und der Emilia-Romagna. Die gemeinsamen Sprechchöre beflügelten aber in erster Linie den Bundesligisten, der das Spiel mit 4:0 gewann.

Das Spiel zwischen Bologna und Bochum stand im Zeichen einer Fanfreundschaft. © VfL Bochum

Neuzugang Ibrahima Sissoko im Liegen und Moritz Broschinski mit einem Traumtor sorgten für die frühe Bochumer Führung. Danach war das defensivschwache Bologna zwar aktiver, in der Schlussphase trieben Broschinski und Dani De Wit die Bochumer Führung aber noch in die Höhe. Das klare Ergebnis tat der Festtagsstimmung im Drusus-Stadion aber keinen Abbruch.

Alle Spiele, Aufstellungen und Tore:

FC Südtirol – VfL Bochum 2:0

FCS: Drago; Kofler, Masiello, Pietrangeli; Vimercati (56. Testa), Mallamo, Molina, Martini, Cisco; Crespi, Merkaj (42. Brik)

Bochum: Horn; Kociersky, Loosli, Oermann, Gamboa; Losilla, Jahn, Pannewig (60. Koerdt); Holtmann, Bamba, Crimaldi

Tore: 1:0 Jacopo Martini (14.), 2:0 Valerio Crespi (58.)

VfL Bochum – Bologna FC 4:0

Bochum: Drewes, Masovic, Bero, Ordets, Passlack, Broschinski, Wittek, Sissoko, De Wit, Daschner, Elezi (53. Koerdt)

Bologna: Ravaglia, Ilic, Moro, De Silvestri, Beukema, Lykogiannis, Freuler, Fabbian, Orsolini, Ndoye, Dallinga

Tore: 1:0 Ibrahima Sissoko (6.), 2:0 Moritz Broschinski (9.), 3:0 Moritz Broschinski (49.), 4:0 Dani De Wit (53.)

Bologna FC – FC Südtirol 1:0

Bologna: Skorupski, Posch, Erlic, Moro, Odgaard, Lykogiannis, Cambiaghi, Beukema, Byar, Orsolini, Dallinga

FCS: Poluzzi, Cagnano, Ceppitelli, Giorgini, Arrigoni, Tait (34. Padovani), Kurtic, Casiraghi, Rover, Zedadka (55. Testa), Odogwu

Tore: 1:0 Martin Erlic (14.)