In der Kritik: Jetzt spricht Fabian Tait

Tait und seine Form – darüber wurde zuletzt viel diskutiert und spekuliert. Der Kapitän selbst macht kein Geheimnis aus seinem Fitnesszustand. &bdquo;Ich weiß, dass ich nicht in Topform bin. Und ich weiß auch, warum das so ist“, meinte der Mittelfeldspieler, der in den ersten beiden Liga-Spielen gegen Modena und Salernitana jeweils als Joker von der Bank gekommen war und danach gegen Carrarese und Brescia in der Startelf stand. &bdquo;Das war so ausgemacht, dass ich gegen Carrarese 45 Minuten spiele und gegen Brescia etwas länger“, erzählte Tait, der in beiden Partien nicht seine gewohnte Leistung bringen konnte. &bdquo;Mir ist schon klar, dass ich nicht gut gespielt habe, dass ich nicht an mein Leistungsniveau herangekommen bin.“

Aber warum läuft der FCS-Kapitän seiner Form hinterher? &bdquo;Es zwickt im Oberschenkel, die Schmerzen kommen und gehen. Und alles hängt mit der Knieverletzung aus der vergangenen Saison zusammen“, sagte Tait. Was war passiert? Am 1. Mai feierte der FC Südtirol mit einem 4:3-Heimsieg über Ternana den vorzeitigen Klassenerhalt, Kapitän Tait musste allerdings verletzt raus. Man befürchtete das Schlimmste. &bdquo;Mein erster Gedanke war: Jetzt ist mein Knie total kaputt“, erinnerte sich der Salurner. Nach den ersten Untersuchungen gab es aber Entwarnung. &bdquo;Es hatte sich zwar ein riesiges Hämatom im Knie gebildet, aber die Bänder waren ganz.“

Probleme in der Vorbereitung Tait verpasste also die letzten beiden Spiele der vergangenen Saison, die Knieverletzung beschäftigte ihn aber nicht weiter. &bdquo;Ich konnte den ganzen Sommer über gut trainieren. Als das Training in der Vorbereitung aber intensiver wurde, tauchten plötzlich die Probleme auf“, erzählte Tait. &bdquo;Ich spürte Schmerzen in der hinteren Oberschenkelmuskulatur. Im Testspiel gegen Bologna musste ich nach 30 Minuten raus. Die Untersuchungen ergaben aber nichts Auffallendes.“

Nachdem Tait im Pokal gegen Monza geschont wurde, brachte ihn Trainer Federico Valente nach knapp 65 Minuten im Liga-Auftaktmatch gegen Modena. &bdquo;Keine 10 Minuten nach meiner Einwechslung zwickte es schon wieder im Muskel, ich bin fast verzweifelt und dachte mir, ich kann jetzt nicht schon wieder raus.“ Tait biss auf die Zähne und avancierte mit seiner Vorarbeit in der 90. Minute zum 2:1 für Matteo Rover gar zu einem der Matchwinner.

&bdquo;Der Plan war, es bis zur Länderspielpause durchzuziehen und dann mit einer Therapie zu beginnen“, sagte Tait, der auch bei Trainingsrückstand ein Faktor für die Mannschaft sein kann. Nicht umsonst sagte FCS-Trainer Valente vor dem Brescia-Match: &bdquo;Den Kapitän möchte ich immer auf dem Platz haben.“

Masiellos Ratschlag Bei einem Spezialisten in Mantua, den Abwehrchef Andrea Masiello empfohlen hatte und der in der letzten Saison auch Jasmin Kurtic behandelte, konnte mittlerweile die Ursache der Schmerzen bestimmt werden. Und damit auch die Behandlung. &bdquo;Durch meine Knieverletzung waren die Beuger stark in Mitleidenschaft gezogen, alles war überdehnt“, erzählte Tait, der nun einen speziellen Therapieplan maßgeschneidert bekam. Damit sollen die Beschwerden verschwinden. Nach einer Woche Individualtraining wird Tait heute wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen und am Sonntag (15 Uhr) beim Re-Start in Reggio Emilia gegen Reggiana zur Verfügung stehen.

Nach 2 Niederlagen in Folge steht der FCS im Mapei Stadium schon ein wenig unter Zugzwang. &bdquo;Wenn wir so spielen wie gegen Brescia, werden wir nicht mehr viele Spiele verlieren“, betonte Tait. &bdquo;Im Abwehrverhalten müssen wir sicherlich besser werden. Wir bekommen zu viele Gegentore, das ist Fakt. Aber ich sehe die Mannschaft total auf dem richtigen Weg“, sagte der FCS-Kapitän. Bis auf die Partie gegen Carrarese habe der FC Südtirol stets überzeugen können. &bdquo;Das Match gegen Carrarese war nicht gut. Es gibt diese verkorksten Spiele, in denen nichts funktioniert. Die erlebt eine Mannschaft so 3 Mal im Jahr“, meinte Tait.

&bdquo;Mallamo ist kein Konkurrent für mich“ Seine Grundformation hat der FCS gefunden. Tait fühlt sich wohl auf einer der Zehner-Positionen im 3-4-2-1. &bdquo;Ich habe mehr Freiheiten und bin näher am Strafraum. Im Grunde ist es nicht viel anders als auf der Achter-Position“, sagte der Salurner, der durchaus Tore schießen und vorbereiten kann. Im Vorjahr erzielte er 4 Treffer und war an weiteren 4 Toren als Assistgeber beteiligt. &bdquo;Kritik von außen wird es immer geben, ich habe gelernt, damit umzugehen“, sagte Tait, der sich nicht als Konkurrent zu Alessandro Mallamo sieht.

&bdquo;Wir sind unterschiedliche Spieler, das gilt auch für Daniele Casiraghi. Ich habe meine Stärken, sie haben ihre Stärken. Sie sind technische Spieler, ich bringe mehr Physis mit. Es ist gut, dass wir diesen tiefen Kader haben“, betonte Tait, für den das Ziel nur Klassenerhalt heißen kann. &bdquo;Klar würden wir alle gerne die Play-offs spielen, aber solche Gedanken haben in unseren Köpfen nichts verloren“, stellte der FCS-Kapitän klar. &bdquo;Wenn wir uns retten, haben wir wieder eine super Saison gespielt. Das müssen wir verinnerlichen. Die Serie B ist schwer genug.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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