Dietmar Pfeifer über seine Zukunft und die des FC Südtirol

Der FC Südtirol startet am Freitag in die Serie-A-Aufstiegsrunde, etwas Unvorstellbares zu Saisonbeginn. Trotzdem schwingt jetzt etwas Enttäuschung mit nach dem verpassten Direkt-Einzug ins Halbfinale, oder doch nicht? &bdquo;Unmittelbar nach einer Niederlage ist man immer enttäuscht, das ist logisch. Doch wir müssen die Saison als Ganzes sehen. Fakt ist: Nach 38 Spieltagen landete der FC Südtirol in seinem ersten Serie-B-Jahr auf Platz 6, was ein herausragendes Ergebnis ist. Wir stehen im Playoff, haben in der 1. Runde ein Heimspiel und ein volles Stadion. Enttäuschung ist hier wirklich fehl am Platz.“

Wie stehen die Chancen für den FC Südtirol im Playoff? &bdquo;Wir dürfen unsere Herangehensweise nicht ändern. Man muss von Spiel zu Spiel denken, so wie wir das immer gemacht haben. Für uns zählt jetzt nur das Match gegen Reggina. Der Gegner hat den doppelten Etat des FC Südtirol. Wir haben aber gesehen, dass das nicht ausschlaggebend ist. Wir spielen zu Hause, das ist ein großer Vorteil, im Drususstadion fühlen wir uns wohl. Wir wissen, dass wir im Playoff maximal 5 Spiele haben werden. Wir wissen aber auch, dass, wenn wir am Freitag verlieren, alles vorbei ist.“

Ist die Serie A jetzt noch ein realistisches Ziel? Oder war sie das vielleicht nie? &bdquo;Wir arbeiten jeden Tag daran, das Größtmögliche zu erreichen. Wir wollen das Maximum – und das Maximum im Playoff ist die Serie A. Darauf arbeiten wir hin, und wir werden jetzt sicher keinen Schritt zurück machen.“

Pierpaolo Bisoli und Reggina-Coach Filippo Inzaghi. © DLife/LO

Reggina hat in der Rückrunde 12 von 19 Spielen verloren, Superstar Jeremy Menez ist gesperrt. Die Aufgabe am Freitag scheint nicht unlösbar… &bdquo;Reggina hat einen hochwertigen Kader und einen super Trainer. Sie hatten in der Rückrunde Probleme, das stimmt. Aber sie haben sich zuletzt wieder gefangen, das späte Tor im letzten Meisterschaftsspiel gegen Ascoli, das für Reggina den Playoff-Einzug brachte, hat erneut einen gewaltigen Hype ausgelöst. Der Enthusiasmus in der Reggina-Fanszene ist riesig. Nichtsdestotrotz: Es ist eine lösbare Aufgabe. Wir haben ja Reggina heuer im Bozner Drususstadion schon geschlagen.“

Fürs Weiterkommen reicht auch ein Unentschieden nach 120 Minuten... &bdquo;Ja, aber wir können nicht 2 Stunden lang plus Nachspielzeit auf Ausgleich spielen. Das wäre ein großer Fehler. Dass uns ein Unentschieden nach Verlängerung für das Halbfinale reicht, ist eine positive Nebenerscheinung. Aber auf ein Remis zu spekulieren, ist viel zu gefährlich. Wir müssen ins Match gehen, so wie wir das immer machen, unsere Stabilität auf den Platz bringen, kompakt stehen und vorne unsere Chancen nutzen.“

Der Abwehrboss: Andrea Masiello © Alfred Tschager

Im Halbfinale wartet Bari. Bei einem FCS-Erfolg über Reggina würde das leidige Thema um einen Einsatz von Abwehrchef Andrea Masiello gegen seinen Ex-Verein wieder aufflammen. Spielt er in einem möglichen Halbfinal-Duell gegen Bari wieder nicht, oder diesmal schon? &bdquo;Dieses Thema wurde nicht besprochen, auch weil unser Fokus ganz auf Reggina liegt. Es hat keinen Sinn, über ein Halbfinale zu reden, das wir erst noch erreichen müssen. Wenn wir gegen Reggina weiterkommen, dann werden wir sehen, welche Entscheidungen der Trainerstab trifft.“

Sie sind seit 2006 beim FC Südtirol. Damals hießen die Gegner – bei allem Respekt – Carpenedolo, Nuorese, Montichiari oder Valenzana. Jetzt heißen die Playoff-Rivalen Bari, Cagliari, Parma, Venezia und Reggina. Wie stolz sind Sie darüber, dass der FCS nun in einem Atemzug mit solchen Teams genannt wird? &bdquo;Das macht mich natürlich extrem stolz. Ich habe seit 2006 alle Höhen und Tiefen des FC Südtirol hautnah miterlebt. Die Tatsache, dass wir jetzt auf diesem Niveau angekommen sind, ist mit großen Emotionen verbunden. Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass diese Meisterschaft etwas Außergewöhnliches darstellt. Es ist nicht normal, dass der FC Südtirol im Playoff steht. Wir haben in der Serie B den drittniedrigsten Etat. Mit dem Erreichen der Serie-A-Aufstiegsrunde hat der FCS in dieser Saison nicht bloß eine neue Stufe erklommen, sondern gleich drei Stufen auf einmal genommen. Als Verein müssen wir uns so stabilisieren, dass wir nachhaltig auf diesem Niveau weiterspielen können. Das gilt für den FC Südtirol als Ganzes. Man sieht immer nur die erste Mannschaft, die Überragendes leistet und in Südtirol ein regelrechtes Fußball-Fieber ausgelöst hat, im ganzen Land bilden sich Fan-Clubs. Das freut mich ganz gewaltig. Mich freut aber auch, dass die Damen den Aufstieg geschafft haben. Wir werden auch die Investitionen im Jugendbereich erhöhen. Der FC Südtirol ist viel mehr als nur die Profimannschaft.“

Mit dem Klassenerhalt wurde der Vertrag von Trainer Pierpaolo Bisoli automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Können wir heute sagen, dass der FCS sicher mit Bisoli in die nächste Saison starten wird? &bdquo;Sicher ist im Fußball nichts. Aber ich gehe schon davon aus, dass Coach Bisoli auch in der kommenden Saison noch da ist. Er ist ein Trainertyp, der absolut zum Verein passt.“

Und was macht Dietmar Pfeifer? &bdquo;Ich bin sicher in der nächsten Saison noch da. Im Herbst 2021 wurde der Verwaltungsrat für 3 Jahre gewählt, das Amt des Geschäftsführers ist daran gekoppelt. Ich habe also noch Vertrag.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Dietmar Pfeifer über seine Zukunft und die des FC Südtirol

Vor dem Playoff-startt ist für den Geschäftsführer des FC Südtirol, Dietmar Pfeifer, ganz klar: Es geht nicht nur ums Dabeisein. „Wir wollen das Maximum – und das Maximum im Playoff ist die Serie A“, sagt er. Doch damit nicht genug.

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