Der neue FCS-Knipser: Milan, Juve und ein spezielles Tattoo

Einige Haken, mehrere Drehungen, um sich aus der Umzingelung zu befreien, und Schuss in den Winkel vorbei an den verdutzen Catanzaro-Verteidigern und am Torwart. Pecorinos Ausgleichstreffer in Kalabrien war ein Tor a la Zlatan Ibrahimovic. Was den FCS-Angreifer natürlich ganz besonders freute. Denn die schwedische Fußball-Legende ist sein Idol und Vorbild.

&bdquo;Das war schon mein schönster Treffer bislang“, sagte der 22-jährige Sizilianer, der an der Seite von Ibrahimovic bereits trainieren durfte. Als &bdquo;Ibra“ im Jänner 2020 nach Italien zurückkehrte, spielte Pecorino in der U19-Mannschaft von Milan und schnupperte hin und wieder Profiluft in der ersten Mannschaft bei Trainer Stefano Pioli. Sein Profi-Debüt hatte Pecorino zu diesem Zeitpunkt aber bereits gegeben. Es war der 7. April 2019 – das Datum hat er sich sogar auf seinen rechten Oberschenkel tätowieren lassen.

Ein Tattoo fürs Profi-Debüt Catania, der Club seiner Heimatstadt, lag zu Hause gegen Bisceglie 0:1 hinten, als der damals 17-jährige Pecorino nach der Pause eingewechselt wurde. Die Sizilianer drehten das Match, Pecorino lieferte die Vorlage zum 2:1-Siegtreffer. &bdquo;Für mich Jungen aus Catania war das gewaltig. Ich spielte seit ich 10 war für Catania“, erinnerte sich der FCS-Stürmer.

Pecorino dreht jubelnd ab. © Tobias Unterhofer / Ufficio Stampa FCS - Foto Bordoni

Am Ende jener Saison 2018/19 wechselte Pecorino in die Milan-Jugend, wo er zuvor im März beim prestigeträchtigen Viareggio-Jugendturnier aufgezeigt hatte. Dabei hatte es wenig verheißungsvoll begonnen. &bdquo;Bei meinem ersten Milan-Training verletzte ich mich, ich verpasste beim Viareggio-Turnier die komplette Vorrunde. Erst im Achtelfinale konnte ich spielen und auch das Führungstor erzielen gegen Brügge, wo Charles De Ketelaere im Mittelfeld die Fäden zog.“

Im Visier der großen Klubs Als Pecorino nach knapp 70 Minuten ausgewechselt wurde, führte Milan mit 2:0. Die Belgier schafften den Ausgleich und siegten schließlich im Elfmeterschießen. Pecorino konnte sich aber empfehlen – im Sommer wurde er leihweise von den Mailändern verpflichtet.

Kopfballstark: Emanuele Pecorino.

Mit Milan gewann er die &bdquo;Primavera 2“-Meisterschaft, kehrte dann aber nach Ablauf der Leihe zu Catania zurück. Dort sollte er aber nicht lange bleiben, denn mit 5 Toren, darunter dem späten 1:1-Ausgleich im Derby gegen Palermo, zwischen Mitte November und Mitte Dezember in der Serie C zog er die Aufmerksamkeit vieler Topclubs auf sich. Juventus machte das Rennen und sicherte sich die Dienste des talentierten Stürmers für seine U23-Mannschaft in der 3. Liga.

3 Operationen in Folge Mit dem Wechsel nach Turin begann aber auch ein Leidensweg, der Pecorino alles abverlangte. &bdquo;Bei Juve angekommen, zwang mich eine Schambeinentzündung zu einem halben Jahr Pause“, erzählte der Stürmer, der gleich 3 Mal unters Messer musste. &bdquo;Im Juni wurde ich erstmals operiert, im Dezember folgte eine weitere Operation.“

Als es dann langsam wieder aufwärts ging, schlug der Verletzungsteufel erneut zu – ausgerechnet gegen den FC Südtirol. &bdquo;Wir spielten in Alessandria gegen den FCS, ich wurde Mitte der 2. Halbzeit eingewechselt und brach mir nur 10 Minuten später den Arm – ohne Fremdeinwirkung“, berichtete Pecorino, der damit wieder in den OP-Saal musste. &bdquo;Es war extrem bitter.“ „Ich habe auch mit Nicolussi Caviglia gesprochen. Er meinte, der FCS sei der ideale Ort.“ Emanuele Pecorino In der vergangenen Saison konnte der Angreifer endlich sein Potenzial zeigen, Juventus (dort hat er noch Vertrag bis 2026) sah seinen Stürmer nun bereit für den nächsten Schritt, es folgte die Leihe nach Südtirol in die Serie B. &bdquo;Ich habe auch mit Nicolussi Caviglia gesprochen. Er meinte, der FCS sei der ideale Ort“, erzählte Pecorino, der in Kaltern wohnt und sich in Südtirol sehr gut eingelebt hat. &bdquo;Das ganze Umfeld hier lässt mich wachsen. Ich fühle mich fit und spüre das Vertrauen des Trainers.“

Ein Tor für den toten Freund 4 Treffer hat Pecorino bisher für den FC Südtirol erzielt. &bdquo;Das erste Tor gegen Sampdoria war speziell, weil kurze Zeit davor ein guter Freund aus Kindheitstagen gestorben war, dem ich unbedingt meinen Treffer widmen wollte“, verriet Pecorino. &bdquo;Auch das Tor in Brescia war sehr schön.“ Im Drususstadion traf er letztmals im November gegen Pisa, noch unter Pierpaolo Bisoli. &bdquo;Es ist ein Zufall, dass wir derzeit auswärts besser als zu Hause sind. Ich kann versprechen: Wir geben in jedem Match unser Bestes.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Der neue FCS-Knipser: Milan, Juve und ein spezielles Tattoo

Er ist erst 22 Jahre jung, hat aber bereits für Milan und Juventus gespielt. Beim FC Südtirol ist Emanuele Pecorino spätestens seit seinem Traumtor in Catanzaro einer der Hoffnungsträger auf ein starkes letztes Saisondrittel, in dem der Klassenerhalt gelingen soll.

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