Das große FCS-Zeugnis: Fast alle fallen durch

Eines vorweg: Nur 5 der 16 am Sonntag eingesetzten FCS-Kicker schaffen im Zeugnis eine positive Bewertung. Der Rest rasselt durch – auch der Trainer.

Poluzzi 6 Ziemlich wackelig bei einem Verdi-Freistoß, ansonsten aber ohne Fehler. Groß geprüft wurde der FCS-Schlussmann nicht, bei den wenigen Abschlüssen auf sein Tor war er zur Stelle.

Giorgini 5 Füllte die Hybridrolle zwischen Außen- und Innenverteidiger taktisch gut aus. Aber: Das Gegentor fiel aus jener Raumdeckungs-Zone heraus, die er hätte verteidigen sollen.

Cuomo 6 Einer seiner besseren Auftritte im FCS-Trikot. Bissig und mit viel Qualität in den direkten Duellen. Die Spieleröffnung bleibt seine Schwachstelle.

Masiello 6,5 Gutes Spiel des Routiniers, der bis zur 60. Minute gefühlt jeden brenzligen Zweikampf entschärfte. Dann mit einem kleinen Durchhänger.

Nur Andrea Masiello (Mitte) erreichte in der Abwehr Normalform. © Bisoli

Davi 5,5 War im Spielaufbau oft sehr hoch positioniert, konnte aber wenig Kapital daraus schlagen. Seine oftmals durchschlagskräftigen Flankenläufe blieben aus.

Lunetta 5,5 War viel in der Defensive gefordert und tat rund eine Stunde lang seinen Job, ehe er physisch nachließ. Eine Mini-Chance nach der Pause, mehr war vom Flügelflitzer nicht zu sehen.

Tait 5,5 Der Kapitän ist bemüht, kommt aber nicht wirklich auf Touren. Ihm fehlt weiterhin der ideale Nebenmann. Aktuell kommen die Fähigkeiten des Salurners nicht zum tragen.

Peeters 5,5 Stand erneut in der Startelf, durfte wieder nur eine Halbzeit ran. Etwas zaudernd im Zweikampf, aber immerhin ordnete er das Spiel. Ohne den Belgier fehlt die Organisation im Zentrum. Bisoli fehlt aber offenbar das letzte Vertrauen in Peeters.

Casiraghi 6 Kamen gefährliche Bälle vor das Como-Tor, hatte der FCS-Linksaußen seine Füße im Spiel. Dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte aber auch Casiraghi nicht. Ex-Mitspieler Curto hatte ihn meistens gut unter Konrolle. Defensiv sehr fleißig im 5-2-3-Pressing, auch wenn er manchmal weite Wege gehen musste.

Daniele Casiraghi war noch einer der Besseren beim FCS. © Bordoni

Rauti 6 Die Torino-Leihgabe ist auf dem Feld stets hochmotiviert und enorm bemüht, bleibt aber (meistens) wirkungslos. Hatte 2 gefährliche Aktionen, stand aber jeweils im Abseits. Alles in allem zu wenig für die Serie B.

Pecorino 5 Ein paar festgemachte Bälle waren alles, was vom Sizilianer zu sehen war. Zur Verteidigung der Stürmer ist zu sagen: Es kommt auch so gut wie gar nichts Brauchbares in ihre Nähe. Stürmerarbeit ist beim FCS zurzeit sehr harte Kost.

Broh 5,5 Er ist kein Spielgestalter und kein Organisator. Vielmehr ist Broh ein umtriebiger und zweikampfstarker Spieler, der zudem ein gutes Timing für Läufe hat. Für ihn gilt dasselbe wie für Tait: Ohne einen geeigneten Nebenmann, ist er nur die Hälfte wert.

Merkaj 5 Kam nach 66 Minuten für Rauti, blieb aber unsichtbar. Seine Form ist komplett im Eimer. So ist der Albaner keine Hilfe.

Cagnano ohne Note Knapp 20 Minuten (inkl. Nachspielzeit) in denen er einen Schussversuch abfeuerte, ansonsten aber blass blieb.

Ciervo ohne Note Hätte Power auf dem Flügel bringen sollen. Davon war nichts zu sehen.

Cisco ohne Note Sein falscher Einwurf, als er einen halben Meter weit im Feld stand, war sinnbildlich für den FCS-Auftritt. Es gelingt auch das Einfachste nicht.

Pierpaolo Bisoli steht jetzt gehörig unter Druck.

Bisoli 5,5 Der FCS-Wundertrainer aus dem Vorjahr ist angezählt. Sein Defensiv-Fokus funktioniert nicht, weil immer wieder böse Schnitzer passieren. Die Ecke beim Gegentor sollte der FCS mit einer Raumdeckung verteidigen, doch Giorgini hatte seine Zone nicht im Griff. Fragen wirft die allgemeine Verfassung der Weiß-Roten auf. Seit Wochen schafft es der FCS nicht mehr, sich gute Torchancen herauszuspielen. Bisoli schreibt das der gegnerischen Qualität zu, doch das ist zu billig. Es ist seine Aufgabe als Trainer seiner Mannschaft einen Plan mitzugeben, wie man ein Spiel gewinnen soll – und dazu gehört auch dazu, bei einem Rückstand einen Plan zu haben. Außerdem sprechen Daten und Statistiken nicht für Bisoli und seinen FCS. Fußballromantiker mögen sie oftmals als moderne Spielereien abtun, am Ende zeigen sie aber eines: Die Leistungen schwarz auf weiß und ohne subjektive Wahrnehmung.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Sassuolo	31	67:28	72
2. Pisa	31	53:28	63
3. Spezia	31	45:23	55
4. Cremonese	31	50:35	49
5. Catanzaro	31	41:33	46
6. Juve Stabia	31	37:36	46
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