Das Gesicht des neuen FC Südtirol

Gegen Sampdoria war er einer der Besten auf dem Platz, aber das ist mittlerweile Normalität. Seit Wochen spielt Simone Davi in überragender Form. Er ist der Federico Dimarco des FC Südtirol, Davis Spielstil ähnelt dem des Inter-Linksverteidigers. &bdquo;Ich bin zwar Juve-Fan, aber der Vergleich gefällt mir trotzdem, auch wenn er schon sehr hochgegriffen ist“, schmunzelte der Leiferer mit der üblichen Bescheidenheit. Nach einer von Verletzungen geplagten Saison im Vorjahr ist er der Senkrechtstarter beim neuen FCS.

Aus der Startelf ist Davi seit Saisonbeginn nicht mehr wegzudenken. Überragend wurden seine Leistungen aber in den letzten Wochen, Spiel für Spiel konnte der 24-Jährige zulegen, ließ gestandene Nationalspieler wie Parmas Dennis Man (Rumänien) oder Sampdorias Petar Stojanovic (Slowenien) schlicht verzweifeln. &bdquo;Mein bestes Spiel war jedoch in La Spezia, auch wenn wir da verloren haben“, stellte Davi klar.

Auf Simone Davi ist Verlass. © FELICE CALABRO' / Felice Calabro'

Obwohl Davi zuvor stets in einer Viererkette gespielt hatte, ist er seit der Umstellung auf Dreierkette zu einem Ausnahmekönner auf der linken Außenbahn gereift. Als Schienenspieler kann er seine Qualitäten in der Defensive, aber vor allem in der Vorwärtsbewegung, bestens zur Geltung bringen. &bdquo;Ich musste mich schon anpassen, es war eine neue Rolle für mich“, erklärte der Leiferer, der Federico Valente, aber auch Vorgänger Pierpaolo Bisoli viel zu verdanken hat. &bdquo;Wir Spieler lieben Coach Valente, weil sein Fußball Spaß macht“, sagte Davi. &bdquo;Valente hat unsere Art, Fußball zu spielen, völlig umgekrempelt. Das hat uns schon auch überrascht. Coach Valente will eine spielstarke Mannschaft, für uns Spieler ist das toll. Wenn dann auch der Erfolg da ist, macht es das Ganze nur umso schöner. Letztlich zählen die Ergebnisse, das ist klar.“ „Wir Spieler lieben Coach Valente, weil sein Fußball Spaß macht.“ Simone Davi Davi vergisst aber auch Valentes Vorgänger nicht. &bdquo;Ich werde Bisoli immer dankbar sein“, sagte der Linksverteidiger, der unter dem Fußball-Lehrer aus Porretta Terme zu Saisonbeginn zum Stammspieler avancierte. Nach dem 2:0-Sieg in Piacenza am 2. Spieltag gegen Feralpisaló hatte Bisoli den Leiferer als Top-Verteidiger der Serie B gelobt.

In der vergangenen Spielzeit stand Davi dagegen nur 2 Mal in der Anfangsformation, seine Startelf-Premiere in der 2. Liga war gleichzeitig das FCS-Debüt von Trainer Bisoli. Beim 2:1-Heimsieg über Pisa am 4. September 2022 musste Davi nach 45 Minuten raus, weil er Gelb gesehen hatte und Bisoli kein Risiko eingehen wollte. Danach musste sich der Leiferer mit Kurzeinsätzen begnügen. Als er Ende November 2022 zu Hause gegen Ascoli früh für den verletzten Filippo Berra eingewechselt wurde, schien seine Chance gekommen.

Doch es war der Beginn einer Pechsträhne. &bdquo;Zunächst wurde ich positiv auf Corona getestet und fiel 2 Wochen aus, dann verletzte ich mich zu Hause gegen Ternana, als ich endlich wieder in der Startelf stand. Es war klirrend kalt, vor mir hatte sich bereits Filippo De Col verletzt, das Spiel war länger unterbrochen, meine Muskeln nicht warm, ich zog mir einen Riss zu und fiel über 3 Monate lang aus.“

Simone Davi hat sich in die Notizbücher vieler Vereine gespielt. © Ufficio Stampa FCS - Foto Bordoni

Das war aber längst nicht alles. &bdquo;Als ich am letzten Spieltag der Vorsaison in Modena beginnen sollte, erlitt ich beim Einschießen eine Adduktorenverletzung und musste wieder passen. Auch damals war ich krank gewesen in der Vorwoche und nicht wirklich topfit“, erzählte Davi.

Für den FC Südtirol war die Saison 2022/23 eine Fabel-Spielzeit, für Davi persönlich ein Seuchenjahr. &bdquo;Ich hatte zuvor nie viele Verletzungen, das war neu für mich.“

In dieser Saison musste der Linksverteidiger nur zum Rückrundenstart etwas länger pausieren, in einem Freundschaftsspiel verletzte er sich am Beugemuskel in der Hüfte. &bdquo;Ich hatte schon vorher leichte Beschwerden, ich hätte nicht spielen dürfen, aber nachher ist man immer schlauer.“ Davi verpasste den Rückrundenauftakt gegen Feralpisaló, saß in Brescia auf der Bank und gab dann zu Hause gegen Cosenza sein Comeback. Seitdem stand er wieder in jedem Match in der Startelf. „Meine Zukunft ist beim FC Südtirol.“ Simone Davi Angebote von anderen Clubs liegen Davi nicht vor. Das interessiert den Leiferer auch nicht. &bdquo;Meine Zukunft ist beim FC Südtirol“, stellte er klar. Und vielleicht kann Simone Davi ja eines Tages mit seinem jüngeren Bruder Federico (22), der an Arzignano in der Serie C ausgeliehen ist und rechts spielt, eine berüchtigte Leiferer Flügelzange beim FCS bilden. &bdquo;Warum nicht“, meinte der ältere Davi. &bdquo;Das wäre schon toll. Federico spielt seit seinem 9. Lebensjahr beim FC Südtirol, ich kam erst mit 15 zum FCS.“

Die Davi-Brüder gemeinsam beim FC Südtirol – das ist ein Ziel für die Zukunft. Das Ziel jetzt heißt Ligaverbleib. &bdquo;Gewinnen wir am Samstag gegen Cittadella, sind wir gerettet“, sagte Davi. &bdquo;Dass wir nach dem Hammer-Programm der letzten Wochen (Cremonese, Como, Parma, Sampdoria, Anm.d.Red.) die 40-Punkte-Marke überschritten haben, ist eine coole Sache, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen“, gab Davi die Marschrichtung vor. Er hat in diesem Saisonfinale noch viel vor.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Pisa	13	25:11	30
2. Sassuolo	13	25:12	28
3. Spezia	13	19:8	27
4. Cesena	13	22:18	21
5. Cremonese	13	18:17	18
6. Bari	13	15:11	17
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Das Gesicht des neuen FC Südtirol

In Laufe der aktuellen Saison hat sich auf der linken Außenbahn ein Hoheitsgebiet geformt, nämlich das von Simone Davi. Der 24-jährige Linksverteidiger avancierte zur absoluten Stammkraft beim FCS und spricht im Interview über seinen Werdegang bei den Weiß-Roten.

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