Inter startet in die neue Saison als Favorit. © APA/afp / JUSTIN TALLIS
Experte Montolivo analysiert die neue Serie-A-Saison
Inter geht als großer Favorit in die am Samstag beginnende neue Saison der Serie A. Die mit Abstand beste Mannschaft der vergangenen Saison hat keinen nennenswerten Abgang und sich mit zwei namhaften Spielern verstärkt, während Juventus und Milan mit neuen Trainern angreifen. Für das Sensationsteam FC Bologna bahnt sich eine schwierige Saison an.
14. August 2024
Von: apa/sn
19 Punkte vor Milan und 23 vor Juventus – Inter hat sich in der vergangenen Saison souverän seinen 20. Scudetto geholt. Mit dem polnischen Mittelfeldspieler Piotr Zielinski und dem iranischen Stürmer Mehdi Taremi hat Trainer Simone Inzaghi weiter Qualität dazu bekommen. Für ÖFB-Teamstürmer Marko Arnautovic, der vergangene Saison hinter Lautaro Martinez und Marcus Thuram meist Ersatz war, ist die Konkurrenz damit noch größer geworden. Dennoch entschied sich der Wiener (vorerst) für einen Verbleib bei den Nerazzurri.
„Er weiß, dass er im Moment kein Stammspieler ist, aber er kann sehr wichtig sein, auch wenn er nur für 20, 30 Minuten in der zweiten Halbzeit reinkommt“, sagte Riccardo Montolivo. Entscheidend sei, dass sich der 35-Jährige mit dieser Situation abfinden kann, meinte der einstige Milan-Kapitän und Vize-Europameister von 2012. Ob Arnautovic für den Saisonstart am Samstag auswärts beim CFC Genoa zur Verfügung steht, ist nach einer in der Vorbereitung zugezogenen Zerrung fraglich.
Napoli als großer Herausforderer?
Als stärksten Herausforderer des Titelverteidigers schätzt Montolivo nicht Juventus oder Milan ein, sondern Napoli. Der Meister von 2022/23 enttäuschte zuletzt mit Rang zehn, will unter dem neuen Trainer Antonio Conte und dem um 35 Mio. Euro engagierten Innenverteidiger Alessandro Buongiorno aber wieder vorne mitspielen. „Ohne Europacup können sie sich ganz auf die Meisterschaft konzentrieren und Inter gefährlich werden. Juventus und Milan haben den Trainer gewechselt, brauchen mehr Zeit, ich glaube, dass sie noch nicht bereit sind, um den Titel zu kämpfen“, schätzte der TV-Experte von Sky Italia im Gespräch mit der APA die Herausforderer ein.Antonio Conte hat jetzt bei Napoli das Sagen. © APA/afp / JUSTIN TALLIS
Milan setzt nun auf Trainer Paulo Fonseca und hat das meiste Geld im Sommer für Verteidiger Strahinja Pavlovic ausgegeben, der um kolportierte 20 Mio. Euro aus Salzburg geholt wurde. Top-Torjäger Olivier Giroud hat Mailand dagegen Richtung USA verlassen. Juventus hat von Bologna Erfolgstrainer Thiago Motta abgeworben und mit dem Brasilianer Douglas Luiz einen neuen Mann für das zentrale Mittelfeld, in dem er Adrien Rabiot ersetzt.
Bologna mit großem Umbruch
Der FC Bologna hat sich überraschend als Fünfter für die Champions League qualifiziert, aber großen Aderlass zu verkraften. Trainer Motta ging zu Juventus, Verteidiger Riccardo Calafiori, einziger Lichtblick der Squadra Azzurra bei der EM, um 45 Mio. Euro nach London zu Arsenal, Joshua Zirkzee wechselte um 42,5 Mio. ebenfalls nach England zu Manchester United, Alexis Saelemaekers ist nach dem Ende seiner Leihe zurück bei Milan und offenbar ein Thema bei Juventus.Trainer Thiago Motta hat Bologna in Richtung Turin verlassen. © ANSA / CESARE ABBATE
„Die gute Saison ist zu Ende, man muss wieder von vorne anfangen“, sagte Montolivo und warnte vor der für den Club ungewohnten Doppelbelastung. „Das kann eine sehr gefährliche Saison sein, die müssen richtig aufpassen. Sie sind es nicht gewohnt, unter der Woche zu spielen, immer 100 Prozent im Kopf bereit zu sein, aber das muss in der Champions League sein und dann wieder am Wochenende. Das ist nicht einfach, wir haben das letzte Saison bei Union Berlin gesehen“, meinte der TV-Experte.Como hat den Aufstieg und damit in sechs Jahren den Durchmarsch aus der vierten Liga geschafft. „Da steckt ganz viel Geld dahinter, aber sie haben auch Ideen“, hält Montolivo viel von der Entwicklung des Clubs aus Norditalien. „Wenn sie weiter so aufbauen, nicht mit Eile, sondern Geduld, können sie in vier, fünf Jahren eine der besten italienischen Mannschaften sein. Vielleicht nicht Champions League, aber in den Europacup könnten sie es schaffen.“ Bewerkstelligen soll das der Spanier Cesc Fabregas, der – so wie Thierry Henry – nicht nur Investor ist, sondern auch Trainer. Das Comeback in der Serie A hat es für Como mit dem Gastspiel in Turin gegen Juventus in sich.
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