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Spanien und sein Kapitän Alvaro Morata (Mitte) bejubeln den vierten Europameistertitel. © ANSA / HANNIBAL HANSCHKE

Spätes Siegtor: Spanien ist Europameister!

Italiens Nachfolger als Fußball-Europameister ist gefunden: Die spanische Nationalelf hat das EM-Finale im Berliner Olympiastadion gewonnen. Die beste, spektakulärste Mannschaft des Turniers rang England ganz spät nieder.

Spanien hat sich dank seiner jungen Zauberfußballer und Joker Mikel Oyarzabal zum Rekord-Europameister gekrönt und die quälende Wartezeit der Engländer verlängert. La Roja gewann am Sonntagabend das spannende, aber selten hochklassige Endspiel in Berlin mit 2:1.


Der 22-jährige Nico Williams (47. Minute) nach Vorarbeit des 17 Jahre alten Lamine Yamal sowie der eingewechselte Oyarzabal (86.) trafen für die Spanier. Cole Palmer (73.) hatte England zwischenzeitlich wieder hoffen lassen.

Die Auswahl von Trainer Luis de la Fuente sorgte mit dem vierten Titel für einen EM-Rekord, England verlor dagegen zum zweiten Mal in Folge ein EM-Finale, nachdem man vor drei Jahren Italien im Elfmeterschießen im Wembley-Stadion unterlag.


Neuer Rekord-Europameister

Unter den 71.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Berliner Olympiastadion waren deutlich mehr englische Fans, nur Teile der Ostkurve waren klar im spanischen Gelb-Rot. Auf der Ehrentribüne fieberten neben dem englischen Thronfolger Prinz William und der spanische König Felipe VI. mit ihren Kindern mit. Vor ihren Augen verlor die Auswahl von Gareth Southgate um den erneut wirkungslosen Bayern-Star Harry Kane verdient. Der Kapitän wurde bereits nach gut einer Stunde gegen Ollie Watkins ausgewechselt.

Italiens EM-Kapitän von 2021, Giorgio Chiellini, brachte die Trophäe ins Olympiastadion. © APA/afp / JAVIER SORIANO


Während der gut zehnminütigen Abschlusszeremonie vor dem Anpfiff wurde gesungen und Pyrotechnik gezündet. Dazu brachte Giorgio Chiellini, der Kapitän der italienischen Sieger-Auswahl des vergangenen Turniers 2021, den EM-Pokal ins Stadion. Dann rollte endlich der Ball. Die Spanier übernahmen mit ihrem gepflegten Passspiel die Spielkontrolle, England setzte auf blitzartige Konter. Große Torraumszenen lieferte das Aufeinandertreffen zunächst aber kaum. Der Respekt war groß auf beiden Seiten, fast schon zu groß.

Auf dem Rasen passierte kaum Aufregendes, mal abgesehen von den frühen Gelben Karten für die Bundesliga-Stars Kane und Dani Olmo. Zunächst kaum auffällig war Jungstar Yamal, der einen Tag nach seinem 17. Geburtstag zum jüngsten Spieler avancierte, der in einem EM-Finale auf dem Platz stand. Er löste damit Portugals Renato Sanches (18 Jahre, 328 Tage) ab. Am ehesten liefen die spanischen Angriffe aber über die linke Seite durch Williams.


Rodri raus, aber Spanien trifft

Aber Torchancen? Darauf warteten die spanischen Anhänger in den ersten 45 Minuten vergebens. Auf der Gegenseite dauerte es bis kurz vor der Pause, als Phil Foden den spanischen Keeper Unai Somon erstmals prüfte (45.+1). Zuvor hatte Rodri einen Schuss von Kane gerade noch rechtzeitig abgeblockt. Ansonsten trat der Bayern-Torjäger kaum in Erscheinung.

In dieser Szene trifft Nico Williams zu Spaniens 1:0. © ANSA / HANNIBAL HANSCHKE


Zur zweiten Halbzeit mussten die Spanier den angeschlagenen Rodri, ihren vielleicht besten Spieler des Turniers, ersetzen. Geschockt waren sie aber keineswegs – im Gegenteil. Nur 69 Sekunden nach Wiederanpfiff legte der immer besser ins Spiel kommende Yamal für Williams auf, der aus halblinker Position traf. Schon gegen Deutschland hatten die Spanier kurz nach der Pause zugeschlagen.

Kane, der immer noch einem Titel hinterherrennt, munterte seine Kollegen sogleich auf. Doch Olmo hatte schon die nächste Chance (49.), kurz darauf folgten gute Gelegenheiten durch Alvaro Morata (55.) und Williams (56.). Endlich nahm das Finale an Fahrt auf.

Cole Palmer (l.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich markiert. © APA/afp / JAVIER SORIANO


England war in Not. Southgate musste handeln – und nahm überraschend Kane vom Feld. Für ein erstes Lebenszeichen sorgte Bellingham (64.), bevor Jordan Pickford seine Engländer mit einer Parade gegen Yamal (66.) im Spiel hielt. Southgate wechselte auch Palmer ein und hatte wieder ein glückliches Händchen. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf der Mann vom FC Chelsea aus der Distanz.


Oyarzabal wird zum Helden

Alles wieder auf Null – jetzt war es ein packendes EM-Finale. Yamal hatte die große Chance zum Siegtreffer auf dem Fuß, doch wieder war Pickford zur Stelle (82.). Spanien wollte aber in der regulären Spielzeit alles klarmachen – und wurde belohnt. Nach Flanke von Cucurella spitzelte Oyarzabal den Ball ins Tor. England warf nochmal alles nach vorne, Olmo rettete auf der Linie aber den Sieg.



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