Späte Tore als Initialzündung

Vermutlich hätte am Ende auch eine 0:1-Niederlage gegen Kroatien für das Achtelfinale gereicht. Immerhin blieb Italien dank des Last-Minute-Treffers von Mattia Zaccagni das mühsame Rechnen der Gruppendritten erspart. Aufbauend war der Auftritt des Titelverteidigers nicht. Nach der Lehrstunde der Spanier deckten auch die kroatischen Oldies die Schwächen der Mannschaft von Trainer Luciano Spalletti schonungslos auf.

Wobei auch dieses Mal festzuhalten ist: So schlecht, wie die &bdquo;Azzurri“ wieder performten, sind sie nicht. Die Italien-Fans dürfen zumindest hoffen, dass der Ausgleichstreffer von Zaccagni in der 98. Minute so etwas wie eine Initialzündung zum Aufschwung ist, auch wenn es schwer fällt, daran zu glauben angesichts der bislang mutlosen Leistungen der Jungs von Spalletti, der nach Spielende – wie gewohnt – extrem dünnhäutig auf kritische Fragen reagierte.

Bei Deutschland hieß der Retter Niclas Füllkrug. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ

Tief in der Nachspielzeit, wenn auch nicht ganz so spät, fiel auch das 1:1 des EM-Gastgebers gegen die Schweiz, das an den Treffer von Oliver Neuville gegen Polen 2006 erinnerte, die Initialzündung zum deutschen Sommermärchen. Defensiv offenbart die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann noch Lücken, doch die Qualität im Team ist beeindruckend. Unzählige Vergleiche wurden schon zwischen der WM 2006 und der EM 2024 gezogen.

Fakt ist: Beim Sommermärchen vor 18 Jahren wuchs das DFB-Team im Laufe des Turniers zu einem Titel-Anwärter, diesmal ist Deutschland einer der ganz großen Favoriten – und das von Anfang an. Die Schweizer, die den Gastgeber an den Rand der Niederlage gebracht hatten, eröffnen am Samstag das EM-Achtelfinale mit dem brisanten Match in Berlin gegen Italien. Es gibt also noch keinen Riesenbrocken für die &bdquo;Azzurri“ zum Auftakt der K.o.-Phase, genug daran zu beißen und zu nagen werden die Italiener aber bestimmt haben.

Was die Schweizer nicht geschafft haben, ist den Österreichern gelungen. Sie ziehen als Gruppensieger – vor Frankreich und Holland – ins Achtelfinale ein. Das ist zweifellos die bislang größte Sensation des Turniers. Die Mannschaft von Ralf Rangnick hat gezeigt, was mit Einsatz, Disziplin, Willensstärke und mannschaftlicher Geschlossenheit alles möglich ist.

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Späte Tore als Initialzündung

Zittern bis zur letzten Minute hieß es bislang bei der Fußball-EM in Deutschland. Auffallend viele Tore wurden in den späten Spielminuten erzielt. Dolomiten-Redakteur Alex Raffeiner diskutiert den Wettlauf mit der Uhr, dem sich so manche Mannschaften haben stellen müssen.

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