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Die Enttäuschung war bei Österreichs Fußballern groß. © APA/afp / FRANCK FIFE

Österreich hadert: Dreifaches Pech in 144 Sekunden

Es waren eine vergebene Großchance, eine krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidung und ein Eigentor oder anders gesagt, exakt 144 Sekunden des rot-weiß-roten Unglücks, die Österreich in die EM-Auftaktniederlage gegen Frankreich schlittern ließen.

Erst hatte Christoph Baumgartner gegen Frankreich die Führung auf dem Fuß, dann leistete sich Schiedsrichter Jesus Gil Manzano eine klare Fehlentscheidung und kurz darauf lenkte Maximilian Wöber eine wuchtige Flanke von Kylian Mbappe unglücklich per Kopf zum 0:1-Endstand ins eigene Tor. Innerhalb von knapp zweieinhalb Minuten entschied sich am Montag in Düsseldorf Österreichs EM-Auftaktspiel gegen den Vizeweltmeister.


Baumgartner, dessen Rekord-Torserie im ÖFB-Teamtrikot nach fünf Spielen endete, scheiterte in der 36. Minute völlig freistehend an Frankreich-Tormann Mike Maignan. „Ich habe einen Tick zu lange gewartet“, sagte der Leipzig-Offensivspieler, als er auf ServusTV seine Großchance noch einmal Revue passieren ließ. Er habe den Ball über den Fuß von Maignan chippen wollen. „Es ist bitter. Wir hatten Möglichkeiten, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen.“


ÖFB-Coach Rangnick poltert

Stattdessen jubelte am Ende die Equipe tricolore, die sich auch beim spanischen Referee bedanken durfte. Denn Gil Manzano entschied nach der Baumgartner-Chance fälschlicherweise auf Abstoß. Ganz zur Verwunderung der ÖFB-Kicker, der Fans im Stadion und auch von Teamchef Ralf Rangnick. „Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir es nur daran festmachen. Aber dass wahrscheinlich der Schiedsrichter der Allereinzige im Stadion war, der so entschied, das ist so“, ärgerte sich Rangnick.

Diese Szene von Christoph Baumgartner und Mike Magnan sorgt für Diskussionsstoff. © ANSA / CHRISTOPHER NEUNDORF


Die Partie wäre bei einem Eckball für Österreich jedenfalls anders verlaufen. „Der Ball wäre ja ins Tor gegangen, wenn ihn der Torwart nicht gehalten hätte. Da auf die Idee zu kommen, auf Abstoß zu entscheiden – ich verstehe nicht, wieso in so einem Fall nicht ein Zuruf von außen kommt, von einem Linienrichter oder vierten Offiziellen“, ergänzte der ÖFB-Coach.
„Niemand, kein Mensch macht ihm einen Vorwurf.“ Ralf Rangnick über Eigentorschütze Maximilian Wöber

So kam alles anders, Mbappe zog etwa zwei Minuten später rechts im Strafraum unwiderstehlich am gelb vorbelasteten Phillipp Mwene vorbei und jagte den Ball mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit ins Zentrum. Dort wollte Wöber vor Antoine Griezmann klären, hatte dabei aber Pech und köpfelte das erste ÖFB-Eigentor der EM-Historie. Auch deshalb stärkte Rangnick seinem Innenverteidiger den Rücken: „Niemand, kein Mensch macht ihm einen Vorwurf.“

Entscheidend sei aber auch, dass sich Wöber keinen mache. „Den Kopf abschrauben kann er sich in dem Moment auch nicht. Es war ein äußerst unglückliches Eigentor“, sagte Rangnick. Unglücksrabe Wöber stand nach dem Schlusspfiff gezeichnet auf dem Rasen und verließ das Grün niedergeschlagen mit gesenktem Kopf.
Seine Teamkollegen versuchten, den Gladbach-Profi direkt wieder aufzurichten. „Es ist einfach unglücklich und passiert. Da kann man ihm keinen Vorwurf machen“, sagte der fehlerfreie ÖFB-Goalie Patrick Pentz und sprach von einer „Rakete zur Mitte“ von Mbappe.


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