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Füllkrug bewahrte Deutschland vor der ersten Niederlage. © APA/dpa / Federico Gambarini

Nach Rückstand: Füllkrug sichert Deutschland den Gruppensieg

Harte Arbeit statt Party-Fußball – und ein erlösendes Tor von Joker Niclas Füllkrug. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann qualifiziert sich als Gruppenerster für das Achtelfinale. Währenddessen setzte sich Ungarn gegen Schottland durch.

Gegen die Schweiz sorgte der Stürmer von Borussia Dortmund mit seinem Tor in der Nachspielzeit zum 1:1 im letzten Vorrundenspiel doch noch für den vom Bundestrainer geforderten Gruppensieg. Dan Ndoye (28. Minute) hatte am Sonntag im Frankfurter EM-Stadion die die Schweizer in Führung gebracht und die Nationalspieler wie ihre Fans spürbar geschockt.


Die Schwierigkeiten für die DFB-Auswahl ergaben sich vor allem wegen des Gegners, der mehr als Schottland und Ungarn versuchte, auch spielerisch mitzuhalten. Angeführt vom Leverkusener Meistermacher Granit Xhaka suchten die Schweizer immer wieder den Weg nach vorne. In Embolo und Ndoye hatten die deutschen Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Tah direkte Gegenspieler, die mit ihrem Tempo immer wieder für Gefahr sorgen konnten.

Andrich-Treffer zählt nicht

Zwar wirkte das deutsche Spiel zunächst etwas strukturierter, Kai Havertz hatte gleich zu Beginn eine Kopfballchance, die der Schweizer Torwart Yann Sommer ohne große Mühe vereitelte (3.). Die DFB-Auswahl konnte sich in der ersten halben Stunde aber viel zu selten zwingende Torchancen herausspielen. Ein vermeintlicher Treffer von Robert Andrich per Fernschuss zählte wegen eines vorangegangenen Fouls von Jamal Musiala an Michel Aebischer nicht (17.).

Für mehr Stabilität versuchte Nagelsmann, der zum dritten Mal dieselbe Startelf aufgeboten hatten, Umstellungen in der Abwehr. Andrich rückte oft weiter zurück zu den Innenverteidigern. Dann fiel aber das Gegentor.
Nach einem Fehler von Musiala kam Remo Freuler gegen Rüdiger zur Flanke, in der Mitte war Ndoye einen Tick schneller am Ball als Tah. Rüdigers Fußspitze verhinderte zudem, dass der Torschütze nur aus dem Abseits traf. Beinahe hätte Ndoye sogar noch nachgelegt, sein Schuss nach gewonnenem Laufduell mit Rüdiger ging aber ganz knapp am Tor von Manuel Neuer vorbei (31.).

Wie gewohnt zog Toni Kroos die Fäden im Mittelfeld. © APA/afp / FABRICE COFFRINI

Der Erste, der nach dem Wiederanpfiff die passende Reaktion zeigte, war Musiala mit einem Schuss, den Sommer aber abwehrte (50.). Auch Kroos versuchte es (55.). Die deutschen Offensivbemühungen wurden immerhin variabler, noch fehlte aber der Spielfluss. Nach einer Stunde nahm Nagelsmann erste Wechsel vor – Nico Schlotterbeck kam für Tah, David Raum für Mittelstädt. Etwas später kam auch Maximilian Beier für Andrich. Deutschland spielte jetzt zielstrebiger, doch die Schlussphase der Partie, für die auch Leroy Sané und Füllkrug kamen (76.), rückte immer näher. Havertz verpasste den Ausgleich nach einer Ecke per Kopf (85.). Auf der Gegenseite musste sich Neuer bei einem Schuss von Xhaka ganz schön strecken (88.). Und dann war Füllkrug doch noch zur Stelle.

Ungarn hofft aufs Weiterkommen

Dank Joker Kevin Csoboth träumt die ungarische Fußball-Nationalmannschaft vom Weiterkommen bei der Europameisterschaft. Das spät in der Nachspielzeit erzielte 1:0 am Sonntag gegen Schottland wurde aber kurzzeitig von einem medizinischen Einsatz überschattet, infolgedessen Barnabás Varga unter Sichtschutz aus dem Stadion transportiert werden musste. Nach Informationen von MagentaTV war Varga noch vor Schlusspfiff ansprechbar und auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Team von Trainer Marco Rossi kletterte auf den dritten Platz in der Gruppe A. Die „Bravehearts“ scheitern dagegen erneut in der Gruppenphase. Noch nie kamen sie bisher in die K.o.-Phase bei einer EM.

Ungarn hofft aufs Weiterkommen © ANSA / Szilard Koszticsak

Die in Stuttgart vor 54.000 Zuschauern mit viel Bundesliga-Power angetretenen Magyaren sammelten drei Zähler, Schottland hat einen Punkt auf dem Konto. Wie schon bei den Turnieren 2016 und 2021 qualifizieren sich neben den jeweils besten zwei Teams der sechs Vorrundengruppen auch die vier besten Dritten für die K.-o.-Phase. Auf dieses Szenario darf Ungarn noch hoffen. Die größten Chancen vor dem Siegtor hatten die Ungarn. Der aufgerückte Abwehrspieler Willi Orbán von RB Leipzig köpfte nach 41 Minuten einen Freistoß seines früheren Mannschaftskollegen Dominik Szobozslai an die Latte und Csoboth scheiterte am Pfosten (90. +2). Acht Minuten später verwandelte er einen Konter zum wichtigen Sieg.

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