Im Kreuzfeuer der Kritik: Luciano Spalletti und Gabriele Gravina (r:9. © APA/afp / ALBERTO PIZZOLI
Nach Italiens EM-Fiasko: Neuwahlen und Minister-Rüge
Nach dem blamablen Aus bei der EM in Deutschland hat der italienische Fußball-Verband Neuwahlen angekündigt. Gleichzeitig haut der Sportminister ordentlich auf den Tisch.
02. Juli 2024
Von: fop
„Ich war in Berlin und habe habe das miterlebt. Das war eine moralische Kapitulation“, polterte Italiens Sportminister Andrea Abodi im Gespräch mit dem Radiosender RTL 102,5. Zuvor hatte er sich tagelang in Schweigen gehüllt. „Mich hat sehr überrascht, dass man die Verantwortung sofort abgeschoben hat. Nach so einer Niederlage wäre eine Leistungsanalyse, eine Selbstkritik angebracht. Das lehrt einen doch der Sport. Daran sollte dann der Neustart anschließen“, so Abodi weiter.
Unmittelbar nach dem Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz hatte Verbandschef Gabriele Gravina Nationaltrainer Luciano Spalletti den Rücken gestärkt und nach fadenscheinigen Erklärungen für die Blamage gesucht. „Spalletti hat unser Vertrauen. Wir brauchen Geduld“, hatte er gesagt.
Kapitän Gianluigi Donnarumma entschuldigte sic hbei den Italien-Fans im Berliner Olympiastadion © ANSA / Daniel Dal Zennaro
Aufgrund des zunehmenden Drucks sah man sich beim italienischen Fußballverband (FIGC) nun aber doch zum Handeln gezwungen. Die ursprünglich für März 2025 geplanten Wahlen wurden auf den 4. November vorgezogen. Ob der 70-jährige Gravina sich erneut als Präsident zur Wahl stellt, ist Medienberichten zufolge offen.
„Das war eine moralische Kapitulation“ Sportminister Andrea Abodi
Das schlechteste EM-Abschneiden der Azzurri seit 2004 und hatte in der Heimat reichlich Kritik ausgelöst. Dabei stehen auch Gravina und Spalletti im Fokus. Für Sportminister Abodi ist die Sache klar: Laut seinen Aussagen seien die Spieler nicht in der Lage gewesen „jene moralische Kraft auf den Platz zu bringen, die ihnen die maglia azzurra eigentlich verleihen sollte.“ Inwie weit diese Erkenntnisse zu personellen Änderungen führen, wird sich spätestens mit den Neuwahlen im November Zeigen
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Hermann Zanier
gut so: das Fiasko war eindeutig Sache des Trainers und wer ihn deckt, gehört auch weg.
02.07.2024 16:28
Kommentare (1)