In Amsterdam kam es vor einer Woche zu anti-israelischen Ausschreitungen. Frankreich will das verhindern. © APA/afp / JEROEN JUMELET
Nach Angriffen: Anspannung vor Israel-Gastspiel in Paris
Hohe Sicherheitsvorkehrungen und hochrangige Politiker auf der Tribüne: Das Nations-League-Duell zwischen Frankreich und Israel ist alles andere als ein normales Fußballspiel.
13. November 2024
Von: dpa/sn
Eine Woche nach den Angriffen auf israelische Fans in Amsterdam sprechen französische Sicherheitskreise vom heikelsten Match des Jahres, wie der Sender BFMTV berichtete.
Etwa 4000 Polizisten sollen am Donnerstag (20.45 Uhr) in Paris den reibungslosen Verlauf der Partie absichern, allein 1.600 Sicherheitskräfte sind im Stade de France im Einsatz. Dort will Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron mit seinem Besuch ein Zeichen setzen.
Frankreich geht es auch ums Prinzip
Bereits am vergangenen Freitag, nur wenige Stunden nach den Attacken auf israelische Anhänger am Rande des Europa-League-Gastspiels von Maccabi Tel Aviv bei Ajax Amsterdam, hatte Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau eine Verlegung des Länderspiels kategorisch ausgeschlossen. „Ich akzeptiere das nicht“, schrieb der Konservative auf X. „Frankreich weicht nicht zurück, da dies bedeuten würde, vor den Gewaltdrohungen und angesichts des Antisemitismus zu kapitulieren.“Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps und sein Stürmer Kolo Muani stehen vor einer heiklen Partie. © APA/afp / FRANCK FIFE
Unter normalen Umständen würden die hohen Sicherheitsvorkehrungen bei nur rund 20.000 erwarteten Zuschauern übertrieben anmuten. Doch nach den Vorfällen in der Vorwoche, bei denen laut Angaben der niederländischen Polizei 20 bis 30 Menschen verletzt wurden, wollen die französischen Behörden kein Risiko eingehen.Hohe Gäste aus Frankreich
Während sich die Zahl der israelischen Fans im Stade de France in Grenzen halten dürfte, werden zahlreiche namhafte französische Politiker erwartet. Präsident Macron will durch seinen Besuch vor Ort nach den antisemitischen Übergriffen eine Botschaft der Brüderlichkeit und der Solidarität aussenden, zitierten französische Medien sein Umfeld. Auch Premierminister Michel Barnier und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy dürften sich Berichten zufolge unter den Zuschauern tummeln.Die gezielten Angriffe auf israelische Fans in Amsterdam waren als antisemitische Gewalt verurteilt worden. Vor allem propalästinensische Jugendliche auf kleinen Motorrädern hätten die Israelis verfolgt und misshandelt. Schon vor dem Spiel hatte es Zusammenstöße gegeben. Dabei hatten auch Maccabi-Anhänger nach Angaben der Polizei randaliert und provoziert.
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