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Yann Sommer reißt die Hände jubelnd nach oben: Die Schweiz steht im EM-Viertelfinale. © APA/afp / AXEL HEIMKEN

Italiens Sommermärchen endet früh

Die K.O.-Phase der Europameisterschaft 2024 ist offiziell eröffnet! Im ersten Duell lieferten sich Italien und die Schweiz ein einseitiges Duell – zu Gunsten der Rot-Weißen. Denn Italien enttäuschte auf ganzer Linie.

Das ist eindeutig zu wenig, was Italien im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz gezeigt haben. Kein Spielwitz, kein Zugriff aufs Spiel, kein hohes Niveau. Die Azzurri verabschieden sich sang- und klanglos von der diesjährigen Europameisterschaft. Die Schweizer waren in den entscheidenden Spielszenen aggressiver und kaltschnäuziger und stehen dank eines 2:0-Erfolges im EM-Viertelfinale. Es steht also schon jetzt fest: Es wird einen neuen Europameister geben!


18 Jahre nach dem WM-Triumph von 2006 kehrten die Italiener voller Vorfreude nach Berlin zurück – und erlebten eine riesige Enttäuschung. Die Squadra Azzurra war in allen Belangen schlechter und kassierte völlig verdient die erste Niederlage gegen die Schweiz seit 31 Jahren. Von dem begeisternden Fußball, mit dem Italien 2021 die EM gewonnen und die Schweiz in der Gruppenphase mit 3:0 besiegt hatte, war nichts mehr zu sehen.

Spallettis Wechsel verpuffen

Italien schaffte es damit erstmals seit 2004 bei einer EM nicht in die Runde der besten acht Teams und erlebte nach den verpassten Weltmeisterschaften 2018 und 2022 den nächsten Tiefpunkt. Die Schweiz überzeugte wie schon beim 1:1 gegen die DFB-Auswahl in der Gruppenphase und steht zum zweiten Mal in Serie im EM-Viertelfinale. Die Auswahl des Ex-Bundesliga-Profis Murat Yakin verdiente sich den Sieg vor den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Chef Aleksander Ceferin mit einer konzentrierten Leistung.

Die Enttäuschung ist bei Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti groß. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV


Spalletti änderte nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Kroatien zum wiederholten Male das System und wechselte auf zahlreichen Positionen. Er begründete dies unter anderem mit der Hoffnung auf mehr offensive Durchschlagskraft. Doch seine Maßnahmen machten sich überhaupt nicht bezahlt – im Gegenteil.

Donnarumma verhindert Schlimmeres

Fehlpässe, Missverständnisse und viel zu schnelle Ballverluste prägten das Offensivspiel der Azzurri, ein geordneter Spielaufbau kam so gut wie gar nicht zustande. Die Schweiz dominierte das Spiel, nutzte die Hilflosigkeit der tief stehenden Italiener jedoch viel zu wenig aus. Einen Schuss von Breel Embolo nach Pass des Leverkuseners Granit Xhaka parierte Kapitän Gianluigi Donnarumma stark (24.). Der Keeper war wie im bisherigen Turnierverlauf erneut ein sicherer Rückhalt und trieb seine Mitspieler immer wieder gestenreich an.

Gianluigi Donnarumma war wieder ein sicherer Rückhalt, konnte die 0:2-Pleite aber nicht verhindern. © ANSA / ABEDIN TAHERKENAREH


Beim abgefälschten Schuss von Freuler gut zehn Minuten später war der 25-Jährige noch dran, konnte den Rückstand aber nicht verhindern. Bei immer noch fast 30 Grad im sommerlichen Berlin zogen sich die Schweizer nach der Führung zwar etwas zurück, hatten aber weiter die deutlich besseren Chancen. Einen Freistoß von Fabian Rieder (45.+1) lenkte Donnarumma gerade noch so an den Pfosten. Spalletti stemmte an der Seitenlinie ratlos die Hände in die Hüften und verfolgte das Geschehen regungslos.

Rückschlag nach der Pause

Der Titelverteidiger lieferte nach dem 0:1 gegen Spanien und dem Last-Minute-Ausgleich gegen Kroatien die nächste komplett enttäuschende Vorstellung bei dieser EM. Gefährlich wurde das Team wenn überhaupt nur im Ansatz, etwa bei einem Schuss von Federico Chiesa (26.). In der ersten Halbzeit waren die Azzurri in allen relevanten Statistiken klar unterlegen. Teammanager Gianluigi Buffon schüttelte auf der Ersatzbank fassungslos den Kopf.

Spalletti wechselte, doch besser wurde für Italien zunächst überhaupt nichts. 27 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Vargas vor dem Tor so gut wie gar nicht attackiert und schoss von der Strafraumkante wunderschön ins rechte obere Toreck. Nur bei einem Kopfball von Fabian Schär an den Pfosten des eigenen Tores (52.) und einem Pfostenschuss von Gianluca Scamacca (74.) mussten die Schweizer kurz zittern. Die Italiener hatten nun zwar mehr Ballbesitz, waren aber weit entfernt vom Anschlusstor.

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