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Manuel Neuer bei der DFB-Pressekonferenz in Herzogenaurach. © APA/dpa / Federico Gambarini

Heim-EM als Schlusspunkt? Spekulationen um Manuel Neuer

Im deutschen EM-Quartier stand am Montag Manuel Neuer im Mittelpunkt. Im Rahmen einer Pressekonferenz befeuerte er Gerüchte, wonach dieses Turnier das letzte Highlight seiner großen Karriere sein könnte.

Als Erster schritt Manuel Neuer wie so oft Richtung Trainingsplatz. Auch wenn er nicht mehr der Kapitän ist, vorangehen will der Teamsenior trotzdem. Mit durchgedrücktem Kreuz saß der 38-Jährige, der altersmäßig sogar Bundestrainer Julian Nagelsmann noch um zwei Jahre übertrifft, vor seinem EM-Rekordspiel gegen Ungarn dann am Montag zur Mittagszeit auch auf dem Podium im DFB-Medienzentrum.


Und in dem 22 Minuten währenden Frage-und-Antwort-Spiel mit den Journalisten moderierte der ewige deutsche Turniertorwart in der positiven Stimmung des 5:1 der Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland die Zweifel an seinem Leistungsvermögen nach ungewohnten Patzern vor dem EM-Anpfiff kurzerhand ab.

Manuel Neuer startet mit Deutschland erfolgreich in die EM. © ANSA / MARTIN DIVISEK


„Ich habe mir um die Debatte keine großen Gedanken gemacht“, sagte Neuer. Nichts lesen, nichts hören, das war seine Marschroute. Für ihn zählt die Innenansicht, die interne Analyse und Bewertung der Bilder, die zum Beispiel beim Gegentor der Griechen bei der knapp gewonnenen Turnier-Generalprobe gegen ihn sprachen. Die aber kein Umdenken bei Bundestrainer Julian Nagelsmann auslösten, der beim Heimturnier wieder auf ihn setzt und nicht auf Neuers ewigen Rivalen Marc-André ter Stegen.
„Ich werde mir Gedanken nach dem Turnier machen.“ Manuel Neuer zur Zukunftsfrage

Dass Neuer in der langen Abwesenheit nach dem komplizierten Beinbruch im Anschluss an die WM 2022 die Kapitänsbinde abgeben musste, mindert seinen Wirkungsgrad und Einfluss im DFB-Team kaum. Er fühle sich weiter „als verlängerter Arm des Trainers“. Das belegen dann Bilder, die ihn bei den Spielen immer wieder an der Seitenlinie im intensiven taktischen Austausch mit Nagelsmann zeigen.

Schon am Mittwoch (18 Uhr im SportNews-Ticker) in Stuttgart gegen Ungarn könnte sich Neuers Arbeitsaufkommen erhöhen. Die Ungarn stehen nach ihrem 1:3-Fehlstart gegen die Schweiz im zweiten Gruppenspiel schon mächtig unter Druck. „Es ist eine unangenehme Mannschaft“, weiß Neuer. Aber sein Glaube an ein erfolgreiches Nachlegen ist groß: „Wir versuchen, in diesem Flow zu bleiben.“


Neuer und der Buffon-Rekord

Das 121. Länderspiel wird Neuer eine weitere Rekordmarke als Torwart bescheren. Es ist sein 17. EM-Einsatz. Damit zieht er mit dem großen Italiener Gianluigi Buffon als Schlussmann mit den meisten EM-Spielen gleich. „Das hört sich auf jeden Fall gut an“, sagte Neuer, für den der heute 46-jährige Buffon einst ein Vorbild war. Wichtiger als persönliche Bestmarken seien ihm aber „die Ziele mit der Mannschaft“. Der EM-Titel fehlt ihm noch in seiner Vita.

Übrigens: Buffon bestritt sein letztes von 167 Länderspielen rund zwei Monate vor seinem 40. Geburtstag. In weiter Ferne liegt auch Neuers Karriere-Ende im DFB-Tor nicht mehr. Ist die EM sein letztes großes Turnier? „Das kann ich jetzt noch nicht verraten. Ich werde mir Gedanken nach dem Turnier machen“, antwortete er. Im EM-Camp verbringt Neuer viel Zeit mit seinen Weltmeister-Kollegen Toni Kroos und Thomas Müller. Und vielleicht bespricht er das Thema mal mit dem 34-jährigen Kroos, der seine große Karriere nach der EM beendet.

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