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Mattia Zaccagni ist Italiens neuer Heilsbringer. © ANSA / Daniel Dal Zennaro

Die Schweiz fordert ein „zerbrechliches“ Italien

Erst dank eines Treffers in der 98. Minute und von heftiger Kritik aus der Heimat begleitet hat sich Italien bei der Fußball-EM ins Achtelfinale gekämpft.

Die Squadra Azzurra hat weiter die Chance, als zweite Mannschaft nach Spanien 2012 den Titel erfolgreich zu verteidigen, benötigt in der K.o.-Phase aber eine kräftige Leistungssteigerung. Mit der Schweiz wartet am Samstag(18.00 Uhr) in Berlin ein im Turnier noch ungeschlagenes und daher selbstbewusstes Team.


Trainer-Legende Arrigo Sacchi nannte den gerade noch geschafften Aufstieg im Spiel gegen Kroatien (1:1) „einen Weckruf“, La Repubblica bezeichnete die Italiener als „zerbrechlich“. Teamchef Luciano Spalletti rechnete dennoch mit Kritikern und Zweiflern ab.



Nun gilt es aber zu liefern, auch Spalletti erwartet mehr von seiner Mannschaft. „Wir haben Spieler, die die Qualität haben, diese Spiele zu spielen. Aber wir machen Fehler, die zu trivial sind. Wir sind besser als das, was wir gesehen haben“, gab sich der Trainer optimistisch. Italien muss allerdings den bisher herausragenden Verteidiger Riccardo Calafiori ersetzen, der wegen zweier Gelber Karten gesperrt ist.

Luciano Spalletti, Trainer von Italien. © APA/afp / ALBERTO PIZZOLI


Ein mögliches frühes Scheitern nach den verpassten WM-Endrunden 2018 und 2022 wäre ein weiterer Tiefpunkt im Land der Tifosi, der Glanz des EM-Titels 2021 schnell verblasst. Daran verschwendet Spalletti aber keinen Gedanken. „Wir haben ein Ziel vor Augen“, sagte er. Das Ziel ist das Finale im Olympiastadion in Berlin – jener Sehnsuchtsort, wo die Azzurri 2006 Weltmeister wurden und wo es auch gegen die Schweiz geht. Die Eidgenossen hatte man auf dem Weg zum EM-Triumph vor drei Jahren mit 3:0 besiegt, in der folgenden WM-Qualifikation aber zweimal nicht bezwingen können (0:0, 1:1).

Zuversicht bei den Schweizern

Im Schweizer Lager herrscht nach den wenig überzeugenden Leistungen der Italiener und den eigenen starken Darbietungen in der Gruppenphase große Zuversicht. „Wir freuen uns riesig auf das Duell“, sagte Teamchef Murat Yakin. „Bis jetzt funktioniert bei uns Vieles“, meinte der 49-Jährige mit Blick auf Rang zwei in der Gruppe A hinter Gastgeber Deutschland.

Schweiz-Trainer Murat Yakin (links) im Gespräch mit Leader Granit Xhaka. © APA/afp / FABRICE COFFRINI


In der K.o.-Phase herrsche natürlich ein „anderer Erwartungsdruck“, das Team verfüge aber über „genug Qualität und Erfahrung“. Und sie kennen den italienischen Fußball, sechs Schweizer Teamspieler stehen bei Clubs aus dem südlichen Nachbarland unter Vertrag.

Favoritenrolle an Italien

Die Favoritenrolle wiesen die Schweizer aber von sich. „Italien ist der Favorit“, denn „Italien ist Italien“, sagte Italien-Legionär Remo Freuler. Auch Michel Aebischer verwies in aller Kürze darauf, der Gegner sei kein Geringerer als der aktuelle Europameister. Nicht nur das: Er ist auch vierfacher Weltmeister und gegen die Schweiz seit 31 Jahren ungeschlagen. Und die „Squadra Azzurra“ hat schon oft bewiesen, dass sie trotz Gegenwind schnell Fahrt aufnehmen kann.

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