a Champions League

Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel bei Real Madrid keine Grenzen mehr. © ANSA / NEIL HALL

Real Madrid krönt sich zum Champion

Real Madrid ist zurück auf dem Thron der Champions League! Die Königlichen setzten sich gegen Borussia Dortmund durch und feiern ihren 15. Königsklasse-Titel. Bei den Schwarz-Gelben dagegen steckt der Dorn tief.

Ob der Sieg verdient ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Fest steht am Ende des Tages allerdings, dass die mangelnde Chancenverwertung von Borussia Dortmund und die Kaltschnäuzigkeit von Real Madrid dazu geführt haben, dass die Königlichen auf dem Thron sitzen. Mit einem 2:0-Erfolg im Champions-League-Finale führte Carlo Ancelotti Real zum insgesamt 15. Königsklassen-Triumph.


Borussia Dortmund startete besser ins Champions-League-Finale. Die erste große Chance für die Borussen fand Füllkrug vor, der nach einem langen Ball von Schlotterbeck Brandt bediente, dessen Schuss aber am Tor vorbei ging (14.). Real Madrid versuchte zwar die Kontrolle zu übernehmen, hatte aber mit dem starken Auftritt der Dortmunder Probleme.

Karim Adeyemi (links) war einer der auffälligsten BVB-Spielern im Endspiel. © APA/afp / GLYN KIRK


Wenig später antizipierte Adeyemi Carvajal und fand sich plötzlich mutterseelenallein vor Courtois vor. Er spielte zwar auch den Real-Keeper schwindlig, legte sich den Ball dabei aber zu weit vor und wurde noch von Carvajal eingeholt (20.). Kurz danach eroberte Maatsen den Ball und schickte Füllkrug auf die Reise, doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten (23.). Dortmund fand eine Hundertprozentige nach der anderen vor, ließ die Hockkaräter aber allesamt liegen.

BVB weiß zu gefallen

Immer wieder ging es bei Dortmund über den pfeilschnellen Adeyemi, der Carvajal locker überrannte. Auch in der 28. Minute, als es Adeyemi mit einem Schuss aus spitzem Winkel versuchte, Courtois hielt stark, und Füllkrugs akrobatischer Nachschussversuch war zu schwach (28.). Dann wurde das Tempo etwas runtergeschraubt, beide Mannschaften spielten bedachter und standen hinten besser. Trotzdem war Borussia Dortmund jene Mannschaft, die mehr Nadelstiche setzte und entschlossener auftritt. Die Schwarz-Gelben kämpften um jeden Ball und spielten einen frischen Offensivfußball. Besonders Hummels in der Verteidigung und das Angriffstrio Brandt-Füllkrug-Adeyemi zeigten eine bärenstarke Leistung. In der ersten Halbzeit schlug im Wembley-Stadion jedenfalls nur das stark pulsierende BVB-Herz.

Mats Hummels (links) ließ Vinicius des Öfteren alt aussehen und zeigte eine starke Leistung. © APA/afp / GLYN KIRK


Nach dem Seitenwechsel kamen die Spanier dann aber besser aus der Kabine. Für den ersten Aufreger sorgte Toni Kroos, der einen Freistoß aus seitlicher Position exzellent trat, doch BVB-Keeper Kobel zeigte eine Flugeinlage und klärte zur Ecke. Beim darauffolgenden Eckball versuchte es Carvajal mit einem Kopfball, der aber knapp übers Tor segelte (49.). Die starke Drangphase von Real Madrid war aber nur von kurzer Dauer. Plötzlich fanden die Deutschen nämlich wieder eine gute Möglichkeit vor. Eine Flanke vom auffälligen Adeyemi verarbeitete Füllkrug mit einem wuchtigen Flugkopfball, der aber zentral ausfiel (63.).

Carvajal köpft mitten ins BVB-Herz

Immer wieder ging es hin und her, als nächstes wurde es auf der Gegenseite wieder gefährlich. Eine scharfe Flanke von Vinicius auf Bellingham wurde von diesem nicht mehr berührt und ging nur hauchdünn am Tor vorbei (69.). Auch der herauskommende Kobel schaute der Kugel mit einem entsetzten Blick hinterher. In der 72. Minute kam dann der große Moment von Marco Reus. Der 34-Jährige spielte am Samstag bekanntlich sein letztes Spiel für die Dortmunder. Doch der gerade erst eingewechselte Reus musste kurz danach mit Schrecken miterleben, wie Carvajal bei einem erneuten Kroos-Eckball das Kopfballduell mit Schlotterbeck für sich entschied und zum viel umjubelten 1:0 einnickte (74.). Das Tor kam zwar nicht entgegen dem Spielverlauf, richtig zwingend waren die Königlichen bis zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht geworden. Und die besseren Chancen hatte definitiv Dortmund vorgefunden.

Erzielte das 1:0 für Real Madrid: Dani Carvajal. © APA/afp / GLYN KIRK


Durch den Führungstreffer tankten die Spanier Mut und Selbstvertrauen und fanden durch Bellingham eine Riesenchance auf den Doppelschlag vor: Der Engländer wurde im Strafraum sträflich allein gelassen, sein Schussversuch wurde aber in letzter Sekunde noch von Schlotterbeck entscheidend abgefälscht (77.).

Zwei Legenden sagen ade

Edin Terzic reagierte auf den Rückstand mit frischen Kräften in der Offensive. Doch weiterhin war Real Madrid dem zweiten Tor näher als der BVB dem Ausgleich. Camavinga versuchte es aus der Distanz, doch Kobel zeigte die Parade des Abends und hielt die Seinen noch im Spiel (81.). Nur zwei Minuten später machte Vinicius dann aber den Sack endgültig zu: Maatsen spielte einen haarsträubenden Fehlpass zu Bellingham, der den brasilianischen Offensivkünstler bediente, und dieser bezwang Kobel zum alles Entscheidenden 2:0 (83.).

Brachte die Real-Fans noch mehr in Jubelstimmung: Toni Kroos. © ANSA / ADAM VAUGHAN


Erneuter frenetischer Jubel kam bei den Real-Fans wenig später auf. Nicht aber wegen eines weiteren Treffers, sondern weil eine wahre Klublegende zum letzten Mal den Platz verließ. Toni Kroos bestritt am Samstag sein letztes Spiel für Real Madrid. In der 87. Minute jubelte dann plötzlich die „kleine“ gelbe Wand, da Füllkrug das vermeintliche 1:2 erzielte, doch der Treffer wurde nach kurzer VAR-Überprüfung wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben.

Real jubelt

Im Anschluss blieb eine Schlussoffensive von den Dortmundern weitestgehend aus, Real Madrid dagegen verteidigte den Zwei-Tore-Vorsprung geschickt und mit der nötigen Erfahrung und brachte den Sieg dann auch locker über die Zeit. Die Sensation blieb damit aus, der Favorit setzte sich mit 2:0 durch und darf nun jubeln. Aber nicht zu lange, denn bald fangen sowohl die Europameisterschaft (14. Juni) als auch die Copa America (20. Juni) an.

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