Der große Kracher wird zum Showdown der Trainer-Strategen

Mit Trainer Julian Nagelsmann hat der FC Bayern eine bisher makellose Saison in der Fußball-Champions-League gespielt. 18 Tage nach dessen Ablöse wollen die Münchner unter seinem Nachfolger Thomas Tuchel den Durchmarsch in der Königsklasse fortsetzen. Mit Manchester City wartet im Viertelfinale aber der Titelfavorit. &bdquo;Das ist wieder ein kleines Finale für uns“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor dem Hinspiel am Dienstag im Etihad Stadium von Manchester.

Für Tuchel eine Herausforderung, die seinem Team alles abverlangen wird. &bdquo;Wir brauchen körperlich komplette Verausgabung, müssen schlau und mutig sein und ein paar taktische Lösungen haben, an denen wir uns Sicherheit holen können“, sagte der 49-Jährige. &bdquo;Dann geht das Visier hoch - und dann gibt es einen Fight.“

Als das Wiedersehen mit dem früheren Bayern- und aktuellen City-Coach Guardiola vor gut drei Wochen ausgelost worden war, konnte niemand ahnen, dass es zum Trainer-Strategiegipfel kommen würde. Tuchel reiste einst als aufstrebender Trainer und Pep-Anhänger nach Barcelona, um den zum Europapokal-Triumphator aufgestiegenen Guardiola vor Ort zu studieren. Zehnmal spielten beide gegeneinander - und bei insgesamt negativer Bilanz feierte Tuchel am 29. Mai 2021 im Endspiel mit Chelsea den größten Triumph gegen den katalanischen Starcoach und City. „Mit Erling haben sie eine absolute Waffe.“ Thomas Müller Tuchel muss wegen einer Verletzung von Eric Maxim Choupo-Moting über die Besetzung des Angriffszentrums grübeln. Anders als Guardiola, den die Rückkehr von Erling Haaland nach einer Leistenverletzung verzückte. &bdquo;Wir haben zwei unglaubliche Jahrzehnte mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gehabt. Erling ist jetzt auf diesem Niveau“, rühmte Guardiola den 22-jährigen Norweger. Der ehemalige BVB-Stürmer hat neben 30 Toren in der Premier League in sechs Partien in der Champions League zehn Treffer erzielt. &bdquo;Eine Pep-Mannschaft mit Haaland ist für mich immer noch eine Pep-Mannschaft. Aber mit Erling haben sie eine absolute Waffe“, warnte Bayern-Urgestein Thomas Müller.

Erling Haaland und City trainieren in Hinblick auf den Champions-League-Hit. © ANSA / PETER POWELL

Wichtig für die Bayern wird daher sein, dass Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano das Abwehrzentrum dicht machen. &bdquo;Wir haben siebenmal zu null gespielt, acht Siege eingefahren. Jetzt spielen wir gegen den nächsten sehr starken Gegner, hoffentlich können wir das weiterführen“, sagte der für rund 70 Millionen Euro im Sommer von Juventus Turin verpflichtete Innenverteidiger De Ligt. Guardiola erwartet aber keinen defensiven Gegner. &bdquo;Bayern ist nicht gebaut, um die Sache nur im Rückspiel zu regeln. Sie kommen, um zu gewinnen. Wenn sie mehr als üblich verteidigen, dann weil wir es gut machen“, meinte der ehemalige Bayern-Coach.

Die Engländer gewannen zuletzt acht Pflichtspiele in Serie mit einem Torverhältnis von 31:3. Doch Guardiola ist erst rundum glücklich, wenn ihm nach schon sechs Jahren und immensen Ausgaben der ersehnte Königsklassen-Triumph mit den &bdquo;Citizens“ glückt. Bei Bayern scheiterte er dreimal im Halbfinale.

Hält die Inter-Krise an? Im zweiten Dienstag-Spiel empfängt der vom ehemaligen Salzburg-Trainer Roger Schmidt betreute portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon Inter.

Benfica überstand die Gruppenphase vor Juventus und Paris St-Germain ohne Niederlage auf Platz eins, überrollte im Achtelfinale Brügge mit dem Gesamtscore von 7:1 und strebt nun den erstmaligen Einzug ins Halbfinale an. Seit die Champions League in dieser Form existiert (1992), hat Benfica sechs Mal die Viertelfinals erreicht, ist aber bisher noch nicht darüber hinaus gekommen. Inter ist seit sechs Spielen sieglos und rutschte in der Serie A auf Rang fünf ab.

Die Viertelfinalpaarungen: Dienstag, 21 Uhr Benfica – Inter Manchester City – Bayern München

Mittwoch, 21 Uhr Milan – Napoli Real Madrid – Chelsea

UEFA Champions League International	SP	TV	P
1. FC Liverpool	4	10:1	12
2. Sporting Lissabon	4	9:2	10
3. AS Monaco	4	10:4	10
4. Stade Brest	4	9:3	10
5. Inter	4	6:0	10
6. FC Barcelona	4	15:5	9
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Der große Kracher wird zum Showdown der Trainer-Strategen

Am Dienstagabend steigt in Manchester der Champions-League-Hit zwischen City und den Bayern. Er darf wahrlich als vorgezogenes Finale betitelt werden. Inter hat derweil in Lissabon Großes vor.

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