Ein farbenfroher Valentinstag

Ob es daran lag, dass die Männer in Schwarz zum Valentinstag im wahrsten Sinne des Wortes rot sahen? Oder musste der eine oder andere Akteur doch frühzeitig das Weite suchen, um am Tag der Liebe pünktlich beim obligatorischen Candle-Light-Dinner mit der Geliebten zu erscheinen? Spaß beiseite: Fakt ist nämlich, dass es bis auf Mori-Tramin und St. Georgen-Lavis in jedem Spiel mindestens einen Platzverweis gab. Besonders happig die Geschehnisse auf der Talferwiesen: Gegen den Bozner FC brachten die Gäste aus Comano nämlich das Kunststück fertig, zwölf Karten in einem Spiel zu sammeln – was anfangs wie ein fulminanter Alleingang beim gemütlichen Sonntags-Watter aussieht, ist in Wirklichkeit der traurige Höhepunkt eines kartenfrohen 18. Spieltags. Wie es richtig geht, zeigte der Bozner FC, der über die gesamten 90 Minuten keine einzige (!) Karte zu Gesicht bekam.

Kartenflut auch in Mezzolombardo Nächstes krasses Beispiel im Spiel zwischen Rotaliana und Naturns, wo die Gästeeinen Nachmittag zum Vergessen erlebten. Nicht nur aufgrund der 2:4-Niederlage, sondern auch, weil sich die Grünfelder-Truppe bei einigen Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt fühlte. Stephan Lanpacher musste aufgrund von Protesten bereits in der ersten Hälfte unter die Dusche, Andreas Pirhofer folgte ihm in der zweiten Hälfte nach einem harten Einsteigen und auch Ersatztorhüter Mattia Carrescia sah von der Bank aus die rote Karte. Ein Mitgrund für die erhitzten Naturnser Gemüter dürften auch die drei Elfmeter gewesensein, die Schiri Claus gegen den Tabellenvierten verhängte. Immerhin: Auch Rotalianas Corrà musste eine Minute vor Schluss vorzeitig vom Feld. In der Summe also vier rote Karten. Auch im Girlaner Rungghof kochten die Wogen hoch: Eppans Parise durfte nach einem wiederholten Foul im Mittelfeld kurz vor der Halbzeit nicht mehr mitspielen, Pareiner und Richard Maurer (Ahrntal) ließen sich ebenfalls zu unnötigen und regelwidrigen Aktionen hinreißen und wurden deshalb gen Ende des Spiels mit den Höchststrafen belegt. Vergleichsweise milde ging es in St. Martin, Storo und Mezzocorona zu, wo es jeweils &bdquo;nur“ eine rote Karte gab.

Ein wenig ruhmreicher Rekord Ein Oberliga-Spieltag mit bitterem Beigeschmack also, auch, weil das sportliche Geschehen auf vielen Fußballplätzen aufgrund der zahlreichenKarten und der damit verbundenen erhitzten Gemüter zunehmend in den Hintergrund geriet. Der Fußball ist die schönste Nebensache der Welt – und deshalb sollte er auch als Spiel, als Spaß, als Unterhaltung gelebt werden. Emotionen gehören da natürlich dazu, ja verleihen diesem Sport sogar die gewisse Besonderheit – doch der Rahmen sollte dabei natürlich nicht gesprengt werden. Deshalb fürs nächste Mal bitte: Weniger Reibereien, mehr Fußball - dann lacht das Fanherz wieder.

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