Die Weser ruft: Simon Straudi wechselt zu Werder Bremen

Gewiss: Die glorreichen Zeiten von Werder Bremen liegen ein paar Jährchen zurück. In dieser Saison schrammten die Grün-Weißen sogar nur hauchdünn am Abstieg in die Zweitklassigkeit des deutschen Fußballs vorbei. Doch in puncto Jugendarbeit gehören die Norddeutschen zu den Vorzeigevereinen im Weltmeisterland. Heuer scheiterte beispielsweise die Unter-19-Mannschaft der Bremer erst im Halbfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft an Hoffenheim.

Schon länger in Kontakt mit Werder Nicht verwunderlich also, dass sich Straudi für den Klub an der Weser entschieden hat. &bdquo;Der Kontakt mit Werder Bremen bestand schon länger“, erklärt der Wirtschaftsfachoberschüler. Bereits im letzten Sommer habe er an einem Turnier mit Werder teilgenommen, also einer Art Probetraining, wobei er den Verantwortlichen schon damals sehr positiv aufgefallen ist. &bdquo;Eine Verpflichtung kam aber nicht in Frage, da die Kaderplanungen für die anstehende Saison damals schon abgeschlossen waren.“ Also musste Straudi im Jänner neuerlich zu einem Vorstellungs-Training ins über 750 Kilometer entfernte Bremen reisen, wo er den Verein endgültig von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte und sich so einen Vertrag für die anstehende Spielzeit verdiente. Für den 17-Jährigen ein einschneidendes Ereignis – immerhin muss er ab Juli seine Freunde, Familie und Fußballkollegen hinter sich lassen. Dafür rückt der Traum vom Profifußballer mit dem Vereinswechsel ein großes Stück näher. In Bremen wird Straudi künftig im Mittelfeld der U-19-Mannschaft die Fäden ziehen, dabei in einem Internat wohnen, gleichzeitig aber auch auf eine normale Schule gehen.

Ein Spieler mit Serie-A-Potential Simon Straudi galt schon immer als verheißungsvolles Talent, dem vielerorts eine Zukunft im Profigeschäft bescheinigt wurde. Sogar FCS-Sportdirektor Luca Piazzi gab in einem Interview einmal zu Protokoll, dass der Junge aus Bruneck das Potential eines Serie-A-Spielers mitbringe. Der Mittelfeldakteur mit ausgeprägtem Zug zum Tor, der zudem noch mit einer feinen Technik und einem für sein Alter sehr ausgeprägten Spielverständnis versehen ist, durfte deshalb im Sommer auch die Vorbereitung mit der Ersten Mannschaft des FCS absolvieren.

Während der Meisterschaft war er als Spieler des Jahrgangs 1999 der Jüngste im Kader der Berretti-Mannschaft, zählte als Stammspieler aber zu den wichtigsten Stützen im Team und durfte als Belohnung am letzten Lega-Pro-Spieltag auf der Bank der Profis platznehmen, ohne dabei aber eingesetzt zu werden. Nun beginnt für Simon Straudi ein neues Abenteuer. Und wer weiß: Vielleicht hält die oft so verrückte Fußballwelt ja eine Überraschung für den talentierten Jungfußballer parat.

Thomas Debelyak, Sportnews

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