Die Halbzeit-Zeugnisse der Südtiroler Oberligateams, Teil 2

BOZNER FC: Das Duo macht den Unterschied (4. Platz, 8 Siege, 4 Unentschieden, 4 Niederlagen, 28 Punkte) Wohl dem, der im Sturm auf ein Duo der Marke Bertoldi/Degasperi zählen kann. Nicht nur, dass die beiden mit 30 Treffern zirka drei Viertel aller Tore des Bozner FCs erzielt haben. Auch in Sachen &bdquo;Entscheidungen“ sind die Bertoldi und Degasperi von fundamentaler Bedeutung im Spiel des Traditionsvereins. Ohne die Treffer von Bertoldi und Degasperi stünde der Bozner FC nämlich mit 16 Punkten am Rande der Abstiegszone. Dass es sich die &bdquo;Orangen“ nun auf dem vierten Platz gemütlich gemacht haben und, mit nur einem Zähler Rückstand, den dritten Rang von Naturns im Visier haben, ist deshalb zu einem großen Teil dem kongenialen Sturmduo geschuldet – aber nicht nur. Auch ansonsten überzeugte die junge Mannschaft bei ihren Auftritten mit frischem Fußball und jugendlicher Unbekümmertheit. Siege gegen hochgehandelte Mannschaften wie Virtus Bozen oder Alense zeugen von der großen Qualität der Mannschaft, die aus dem heimischen Fußballplatz an der Talfer eine Festung gemacht hat, da insgesamt nur eine Partie vor eigenem Publikum verloren ging. SportNews-Note: 8 : Entsprechend seiner Qualitäten und den gesetzten Erwartungen liegt der Bozner FC im vorderen Tabellenmittelfeld. In der Rückrunde wird sich die Toccoli-Truppe mit Naturns den dritten Rang ausspielen.

EPPAN: Altbewährtes zahlt sich aus (5. Platz, 7 Siege, 4 Unentschieden, 5 Niederlagen, 25 Punkte) Jahrelang galt Eppan bei den Experten zu Saisonbeginn als Fixabsteiger, jahrelang kämpfte der Überetscher Club tatsächlich gegen den Strich, jahrelang konnte er die Klasse letzten Endes aber doch noch halten und warf somit sämtliche Meinungen und Prognosen immer wieder über den Haufen. Dass sich die Eppaner in der heurigen Saison aber dermaßen gut halten, war trotz einer kleinen Qualitätsaufbesserung des Kaders zu Saisonbeginn jedoch nicht zu erwarten. Mit 25 Zählern liegen die Überetscher auf Platz fünf und sind somit ganze zehn Punkte von der &bdquo;heißen“ Zone entfernt. Ausschlaggebend für das starke Abschneiden waren vielerlei Faktoren. Da wäre die Verpflichtung von Michael Osti, der als Vollblutstürmer die Eppaner Offensivschwäche der letzten Jahre ausmerzte. Da wären Jugendspieler, die nicht nur von Spiel zu Spiel alles in die Waagschale warfen, sondern auch fußballerisch hochbegabt sind, wie beispielsweise Stefan Clementi (18 Jahre und acht Tore). Doch, wie schon in den letzten Jahren üblich, war ein Element ausschlaggebend für das starke Abscheiden: Die erfahrene und fußballerisch herausragende und mannschaftlich enorm wichtigeAchse Iardino-Avancini-Mayr- Shkelqim Lekiqi blieb von Verletzungen verschont und war bis auf wenige Ausnahmen immer mit von der Partie– Zusammen mit den vielen neuen Einzelkomponenten ergab dieses Puzzle eine fruchtende Mischung, die sich auch längerfristig im Norden der Oberliga-Tabelle festsetzen könnte. SportNews-Note: 8+ : Als Abstiegskandidat gestartet, im gesicherten Mittelfeld gelandet. Eppan schoss in der heurigen Saison über den Erwartungen hinaus – und muss erstmals seit Jahren in der Rückrunde nicht mehr um den Klassenerhalt bangen.

ST. MARTIN: In den ruhigen Gewässern des Mittelfelds (6. Platz, 6 Siege, 6 Unentschieden, 4 Niederlagen, 24 Punkte) Sechs Südtiroler Teams stehen auf den Rängen 1 bis 6 der Oberligatabelle – ginge es nach dieser Wertung, so würde St. Martin, ganz getreu seinem Namen, die rote Laterne in der Hand halten. Doch vom reellen letzten Platz sind die &bdquo;Mortiner“ momentan etwa so weit entfernt wie der Schnee vom Bozner Christkindlmarkt – in Zahlen: 11 Punkte. Der sensationelle 6. Endplatz aus der Vorsaison scheint also auch heuer wieder in Reichweite zu sein. Das Erfolgsrezept von Daniel Lanthaler & Co.? In den wichtigen, sogenannten Sechs-Punkte-Spielen, ist es den Passeirern meistens gelungen, Topleistungen abzurufen. Gegen jene Teams, die hinter den &bdquo;Mortinern“ stehen, musste sich die Truppe von Spielertrainer Martin Saltuari nur Mori und Lavis (zum Saisonauftakt) geschlagen geben – ansonsten heimste St. Martin sechs Siege und drei Remis ein. Während andere Spitzenmannschaften immer wieder gegen vermeintlich schwächere Teams ins Wanken gerieten, bewiesen die &bdquo;Psairer Burschen“ Nervenstärke, Geduld und die berühmt-berüchtigte Kaltschnäuzigkeit. SportNews-Note: 7 : Eine befriedigende Leistung von St. Martin. Die Erwartungen wurden zwar nicht übertroffen, aber trotzdem tadellos erfüllt.

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