Die Europeada wirft ihren Schatten voraus

Zwar haben die Europeada und deren Grundprinzipien mit der großen, glitzernden Fußballbühne der UEFA wenig gemein, doch erinnerte die Gruppenauslosung am Montag im Salewa Tower im Kleinen durchaus an die pompöse Gala zwei Tage zuvor in Paris. Anwesend waren allerdings nicht die bedeutendsten Fußballnationen des Kontinents, sondern Delegierte und Verantwortliche aus den europäischen Regionen der Sprachminderheiten. &bdquo;Wir wollen mit diesem Turnier Brücken bauen und oftmals wenig beachtete Minderheiten in den Mittelpunkt stellen“, erklärt Bernhard Ziesch von der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN).

Die Südtiroler und Ladiner kennen ihre Gegner

Die Europeada gibt es bereits zum dritten Mal. Nach 2008 bei den Rätoromanen in Graubünden (Schweiz) und 2012 bei den Lausitzer Sorben in Deutschland, folgt nun Südtirol. Die deutsche Minderheit in Italien hatte sich im Sorbenland den EM-Titel und damit das Austragungsrecht für die Europameisterschaft der Minderheiten vom 18. bis 26. Juni erkämpft. &bdquo;Das wird ein großartiges Event“, verspricht OK-Chef Siegfried Stocker. Er fügt hinzu: &bdquo;Die Austragungsorte haben wir bewusst im Puster- und Gadertal gewählt, um sowohl die deutsche, als auch die ladinische Sprachminderheit einzubinden.“

30 Teams, 8 Austragungsorte

Das Highlight der Vorstellung in Bozen war am Montag die mit Spannung erwartete Gruppenauslosung. Dabei wurden den Ladinern im Kreis A die Krimtataren, die Türken in West-Thrakien und die Ungarn in Rumänien zugeteilt. Die Südtiroler Elf bekommt es unterdessen in der Gruppe E mit den Dänen in Nordfriesland, den Manx und der Auswahl Oberschliesens zu tun.

Die Spiele der insgesamt sechs Gruppen werden in St. Martin in Thurn, St. Vigil in Enneberg, Pfalzen, Mühlwald, Sand in Taufers, St. Johann im Ahrntal, Olang und Niederdorf ausgetragen. In diesen Orten werden, neben den 24 Männerteams, auch sechs Damenmannschaften im Einsatz stehen. Erstmals wird nämlich bei der Europeada auch ein Frauenturnier ausgetragen. Hier sind neben den Gastgeberinnen aus Südtirol und Ladinien auch die Okzitanierinnen, Lausitzer Sorben, Russlanddeutsche und Rätoromaninnen am Start. Sie alle werden vom 18. bis 26. Juni 2016 - zeitgleich zur EM in Frankreich -für internationales Fußballflair in Südtirol sorgen.

Die Gruppen bei Männer-Turnier der Europeada 2016:

Gruppe A (in St. Vigil, Pfalzen, St. Martin in Thurn) I Ladins (Ladiner) Adalet (Krimtataren) Bati Trakya Türk Azinligi (Türkische Minderheit in West-Thrakien) Ungarn in Rumänien

Gruppe B (in Niederdorf, Olang) Hungarian Gipsy National Team (Roma) Elbrusoid (Karatschai-Balkaren) Ils Rumantschs/Las Rumantschas (Rätoromanen) Eestimaa Rahvuste Ühendus (Estische Minderheiten)

Gruppe C (in Ahrntal, Sand in Taufers, Mühlwald) Team Koroska (Kärntner Slowenen) Serbja - Lusatia (Lausitzer Sorben) Nordschleswig (Deutsche in Dänemark) Felvideki Labdarugo Egyeslüt (Ungarn in der Slowakei)

Gruppe D (in Sand i.T., Mühlwald, Ahrntal) Occitània (Okzitaner) Sydslesvig (Dänen in Deutschland) Slowaken in Ungarn Armanamea (Aromunen)

Gruppe E (in Olang, Niederdorf) Südtirol Nordfrasche (Nordfriesen) Oberschlesien (Deutsche in Polen) Ellan Vannin (Die Manx)

Gruppe F (in Pfalzen, St. Vigil, St. Martin i.T.) Lusern (Zimbern) RusDeutsch (Russlanddeutsche) Ungarndeutsche (Deutsche in Ungarn) Serben in Kroatien

Die Gruppen beim Frauen-Turnier der Europeada 2016:

Gruppe A (in St. Martin i.T., Pfalzen, St. Vigil) Occitània (Okzitanerinnen) Südtirol Serbja - Lusatia (Lausitzer Sorben)

Gruppe B (in Mühlwald, Sand i.T., Ahrntal) RusDeutsch (Russlanddeutsche) Ils Rumantschs/Las Rumantschas (Rätoromaninnen) I Ladins (Ladinerinnen)

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