Der Bozner FC will es wissen

Bertoldis Klub, der Bozner FC, hält zurzeit nämlich eindrucksvoll Schritt mit SpitzenreiterVirtus Bozen. Vier Punkte liegt die Elf von Flavio Toccoli momentan hinter der Lomi-Truppe, die zu Beginn der Saison aufgrund ihres Starensembles schon vielerorts wie ein sicherer Aufsteiger gehandelt wurde. Nun macht der ambitionierten Virtus ausgerechnet der Hausnachbar ernsthaft Konkurrenz.

Drei Teams auf Serie-D-Kurs Das mit den Oberliga-Aufstiegen ist oft so eine Sache. Einige Teams wollen, können aber nicht. Andere Teams könnten, wollen aber nicht. Heuer ist die Situation etwas anders: Die ersten drei Mannschaften der Tabelle, sprich Virtus Bozen, der Bozner FC und St. Georgen, spielen im Aufstiegsrennen voll auf Angriff. Während diese Tendenz bei Virtus und St. Georgen absehbar war, befindet sich der Bozner FC in einer völlig neuen Lage. Vor drei Jahren, im ersten Oberligajahr der Hauptstädter, noch knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, nun mittendrin im Titelkampf – &bdquo;dieses kontinuierliche Wachstum stimmt mich sehr positiv“, erklärt Sportdirektor Andreas Canal und stellt gleichzeitig fest: &bdquo;Wir befinden uns in einer optimalen Ausgangssituation. Wenn man vier Punkte vom Spitzenreiter weg ist, kann das Ziel nur der Meisterschaftsgewinn sein.“

Problem der Plätze Rückendeckung erhält Canal von seinem Präsidenten Helmuth Stuppner. &bdquo;Natürlich würde ein Serie-D-Jahr einige Schwierigkeiten mitbringen, doch finanziell und organisatorisch stehen wir solide da. Einzig und allein die Fußballplätze auf der Talfer bereiten mir etwas Sorgen – wir müssen nämlich immer noch Miete zahlen, damit wir überhaupt spielen können“, gibt Stuppner zu bedenken, stellt aber gleich klar: &bdquo;Trotzdem riechen wir den Braten und wollen ihn uns natürlich schnappen. Ein freiwilliger Verzicht auf das Titelrennen wäre nicht nur unsportlich, sondern auch ein falsches Zeichen in Richtung unserer Jugend.“ Der Bozner FC hat den Kampf um Platz eins also schon längstangenommen – auch besonders dank eines Mannes. Der anfangs erwähnte Fabio Bertoldi ist nämlich der Hauptprotagonist der herausragenden Saison der Orangen, die zu Beginn einen Top-5-Platz als Ziel ausgerufen haben. &bdquo;Bertoldi fühlt sich bei uns wohl, das Ambiente stimmt, der Trainer ist der Richtige – alles passt zusammen, damit er sein Potential abrufen kann“, gerät selbst ein Andreas Canal ins Schwärmen, lobt gleichzeitig aber auch sein Team. &bdquo;Die Tore hat er mithilfe der Mannschaft geschossen.“

Traumfinale zum Saisonfinish? Nun verbleiben sechs Oberligaspiele, damit Bertoldi sein Torkonto aufstocken und der Bozner FC sein Märchen fortsetzen kann &bdquo;Wir freuen uns auf die verbleibenden Spiele und gehen ohne Druck in die Begegnungen – das könnte ein Vorteil sein“, analysierte Canal. Und wer weiß: Vielleicht wird der Meistertitel ja erst am letzten Spieltag vergeben. Dann stehen sich nämlich der Bozner FC und Virtus Bozen im Drusus-Stadion gegenüber.

Thomas Debelyak, SportNews

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