„Bozner-FC-Phobie“ geht bei Virtus um

Jüngstes Beispiel hierfür am Sonntagnachmittag auf dem Talferplatz A: Virtus Bozen, seit dem ersten Spieltag ungeschlagen und ambitionierter Titelfavorit, gastiert beim Lokalrivalen Bozner FC, der seinerseits von einer empfindlichen Niederlage gegen Brixen kommt. Doch die Virtus-Siegesmaschinerie agiert dieses Mal alles andere als produktiv – im Gegenteil: Nach 90 Minuten mussten Dalpiaz & Co. die spielerische und kämpferische Stärke des Bozner FCs neidlos anerkennen, die 0:2-Niederlage war mehr als verdient – und die Welt stand auf der Bozner Talfer plötzlich Kopf. Nun ist eine Derbyniederlage sicherlich nichts Ungewöhnliches. Etwas skurril wird die ganze Geschichte nur, wenn man bedenkt, dass sich Virtus gegen den Bozner FC meist mit einem völlig anderen Gesicht zeigt: Während Bertoldi & Co. in den Duellen gegen dieGrün-Weißen meist über sich hinauswachsen, hat Virtus immer erhebliche Schwierigkeiten, Normalform zu erreichen, präsentiert sich zumeist ideenlos und behäbig. Die Ergebnisse sprechen Bände: Ein 0:4 und ein 0:1 in der abgelaufenen Saison, nun setzte sich dieser Trend mit einem 0:2 am Sonntag weiter fort.

Oberrauch: Bozner FC kein Lieblingsgegner Woher rührt aber diese &bdquo;Schwäche für den Bozner FC“? &bdquo;Sicherlich sind unsere Nachbarn nicht unsere Lieblingsgegner“, erklärt Virtus-Präsident Robert Oberraucht. &bdquo;Der Bozner FC hat schon seit vielen Jahren eine weitgehend gleichgebliebene Mannschaft mit einem Trainer (Flavio Toccoli, Anm. d. Red.), der das eigene Team, aber auch die restlichen Mannschaften der Oberliga in- und auswendig kennt – das ist ein großer Vorteil.“ Der wohl größte Problemfaktor für Virtus Bozen sind laut Oberrauch aber die beiden Top-Stürmer Fabio Bertoldi und Joachim Degasperi. &bdquo;Sie sind zwei Spieler, die uns am Sonntag, aber auch in den letzten Aufeinandertreffen entscheidende Schwierigkeiten verpasst haben.“ Eine mitentscheidende Rolle für die behäbigen Auftritte der Virtus könnte aber auch der (mediale) Druck spielen, der für die Virtus-Akteure in solchen Stadtduellen um ein Vielfaches anwächst. Auf der anderen Seite ein Andreas Canal, sportlicher Leiter des Bozner FCs, der das Prestige und die damit verbundene Motivation als Hauptgrund für die entfesselte Spielweise seiner &bdquo;Orangen“ nennt. &bdquo;Im Vorfeld einer solchen Partie wird immer viel geredet, die Spieler sind schon die ganze Woche bis in die Haarspitzen motiviert und können ohne Druck in die Partie gehen“, so Canal. &bdquo;Einer qualitativ so starken Mannschaft wie Virtus muss man durch Kampf- und Laufbereitschaft den Wind aus den Segeln nehmen – das ist uns am Sonntag vollauf gelungen.“ Übrigens: In den bisher 19 Begegnungen gegen Virtus Bozen konnte der Bozner FC zehn gewinnen, drei Mal wurden die Punkte geteilt und sechs Mal gingen die Grün-Weißen als Sieger vom Feld.

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„Bozner-FC-Phobie“ geht bei Virtus um

Derbys schreiben immer ihre eigenen Geschichten – so alt diese Fußballerfloskel auch sein mag, sie findet heutzutage immer wieder Einklang in die Welt des Fußballs.

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