1. Amateurliga: Ball am Fuß statt Pfeife im Mund

&bdquo;Fußballspielen hat mir schon immer gut gefallen“, erklärt Knoll. Bereits als kleiner Bub band er sich deshalb die Litzen seiner Treter für Heimatverein Lana ganz fest zu. &bdquo;Mit 13 Jahren begann ich dann, nebenher ein bisschen als VSS-Schiedsrichter zu pfeifen. Das taugte mir ebenfalls, also entschied ich mich drei Jahre später, zum Verband zu wechseln.“ Dort kletterte Knoll auf der Karriereleiter schnell empor, bereits mit 18 Jahren hallten die schrillen Pfiffe seiner Trillerpfeife über die Oberliga-Felder hinweg. Restlos glücklich war er aber nicht. &bdquo;Ich hätte nach einiger Zeit gerne einen Schritt nach oben gemacht, das hat sich aber aus verschiedenen Gründe nicht ergeben“, erinnert sich der Lananer, der dadurch etwas die Motivation verloren hat und schließlich den Entschluss fasste, die Seiten zu wechseln: Trillerpfeife in die Ecke, Fußballtreter an den Fuß.

Nur: So einfach war das nicht. Sein letztes Spiel als Schiedsrichter ist mittlerweile drei Jahre her, sein erstes Spiel als Fußballer für Gargazon bestritt er dagegen erst vor sechs Monaten. &bdquo;Ich habe eine Freigabe vom Verband gebraucht. Dazu musste unter anderem auch Verbandspräsident Carlo Tavecchio in Rom seine Einwilligung geben. Das alles dauerte sehr lange, doch zu Beginn der diesjährigen Hinrunde hatte das Warten ein Ende – auch dank der Mithilfe meines Vereins und des Trainers Max Bianchi, die sich sehr um meine Freigabe bemüht haben.“

Das erste Pflichtspieltor Spätestens am Sonntag hat sich das alles bezahlt gemacht: Nach einem Eckball für Gargazon klärte die Abwehr von Schlanders den Ball nur kurz und genau auf den Schlappen von Knoll, der die Kugel mit einem herrlichen Volleyschuss ins Tor nagelte. Es war nicht nur sein erster Treffer in einem Pflichtspiel, sondern gleichzeitig auch das 3:1 für die Burggräfler, die am Ende mit 3:2 gewannen.

Ein paar Fragen bleiben aber doch noch offen. Ob sich Knoll denn hie und da mal einen blöden Spruch eines Gegners anhören muss? &bdquo;Nein, aber manchmal kennen mich die Leute schon und schauen mich etwas verdutzt an“, schmunzelt er. Und wie sieht es bei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters aus? &bdquo;Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Job des Referees nicht immer einfach ist. Deshalb muss jede Entscheidung akzeptiert werden.“ Eine tiefgründige Entscheidung hat Knoll jedenfalls schon getroffen. Dem Ball jagt er nämlich lieber hinterher, anstatt ihn aus der Ferne und mit einer Pfeife im Mund zu verfolgen.

1. AMATEURLIGA, 17. Spieltag Gruppe A Aldein – Riffian 1:2 Nals – Latsch 0:2 Kastelbell – Sarntal 1:0 Schlanders – Gargazon 2:3 Kaltern – Meran 1:4 Schenna – Auer 0:1 Bozner Boden – Terlan 1:1

Tabelle 1. Meran 38 Punkte 2. Latsch 36 3. Terlan 32 4. Gargazon 31 5. Schenna 26 6. Kaltern 26 7. Schlanders 25 8. Riffian 23 9. Auer 22 10. Nals 16 11. Sarntal 15 12. Bozner Boden 13 13. Aldein 13 14. Kastelbell 10

Gruppe B Hochpustertal – Olang 1:0 Klausen – Steinhaus 4:2 Pichl Gsies – Haslach 2:2 Schabs – Albeins 3:2 Rasen/Antholz – Milland 0:3 Taufers – USD Brixen 3:0 Mühlbach – Pfalzen 0:2

Tabelle 1. Milland 35 Punkte 2. Klausen 33 3. Taufers 32 4. Haslach 32 5. Pfalzen 28 6. Mühlbach 23 7. Schabs 21 8. Albeins 20 9. Pichl Gsies 20 10. Olang 19 11. Hochpustertal 19 12. Steinhaus 16 13. Rasen/Antholz 14 14. USD Brixen 8

SN/td

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