Zuerst stirbt der Vater, dann der Trainer

Borgatello war 6 Jahre alt, als er mit dem Eishockey begonnen hat. Sein erster Trainer war der Tscheche Jaromir Malinsky. Schnell wurde das Talent und die Leidenschaft des kleinen Christian, dessen um 4 Jahre ältere Schwester Monica ebenfalls der Hartgummischeibe hinterhergelaufen ist, erkannt. Er durchlief die Jugendabteilung seines Heimatvereines HC Meran, ehe er im Sommer 1999 eine Eishockeyschule in Toronto besuchte.

Dabei wurde der damals 17-jährige Verteidiger von der University of Maine ausgesucht, um in der dortigen Nachwuchsabteilung zu spielen. Die renommierte Universität nimmt seit Jahrzehnten mit Erfolg an der NCAA-Meisterschaft teil. Zu einem Wechsel in die Vereinigten Staaten sollte es aber nicht kommen.

Tragischer Tod des Vaters &bdquo;Es war ein Samstag im September 1999, als ich nach einem Monat in Toronto nach Hause zurückkehrte. Ich wollte eigentlich nur meine Koffer neu packen und einige Tage später wieder nach Nordamerika zurückkehren, um an der University of Maine mit der Saisonvorbereitung zu beginnen. Mein Vater Sergio, der mein größter Fan war und alles für mich getan hat, holte mich auf dem Münchner Flughafen ab. Am Abend haben wir in Meran gemeinsam mit meiner Mama Rita eine Pizza gegessen. Am Sonntagmorgen – es war der 5. September – wollten wir in die Kirche gehen, als mein Tata einen plötzlichen Herztod erlitt“, erinnert sich Borgatello an den schlimmsten Moment in seinem Leben.

Borgatello (rechts) und sein Vater Sergio.

Auch wenn der Traum vom Wechsel in die USA für den damaligen U18- und U20-Nationalspieler von Italien geplatzt war, ließ er sich nicht davon abbringen, auf der Karriereleiter weiter nach oben zu klettern. &bdquo;In den folgenden 2 Jahren bestritt ich mit Meran die Serie A und schloss die Matura an der Handelsschule ab. Ich blieb während dieser Zeit stets mit Shawn Walsh in Kontakt. Dieser war seit 1984 erfolgreicher Trainer bei der University of Maine und hat zahlreiche spätere Superstars wie zum Beispiel Paul Kariya ausgebildet. Damals war die Kommunikation nicht so einfach wie heute. Ich habe Walsh regelmäßig Videomaterial von mir geschickt und er hat mir Tipps gegeben, wie ich mich verbessern kann“, erzählt Borgatello.

Der nächste Schicksalsschlag Dieser hatte geplant, im Herbst 2001 in die USA zurückzukehren und an der University of Maine sein Spiel zu verbessern. &bdquo;Nur wenige Tage vor meiner Abreise erhielt ich die Nachricht, dass Shawn Walsh am 24. September nach einem langen Kampf gegen ein Nierenzellkarzinom, eine Form von Nierenkrebs, gestorben ist. Damit war für mich das Kapitel USA endgültig beendet, weshalb ich meine Karriere in Meran fortsetzte“, blickt &bdquo;Skizzo“ auf die turbulente Zeit kurz vor und kurz nach der Jahrtausendwende zurück.

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Zuerst stirbt der Vater, dann der Trainer

Ein ganz Großer hat sich am Samstag von der Eishockey-Bühne verabschiedet. Christian Borgatello beendete seine Karriere. Eine Karriere, in der er neben zahlreichen schönen Momenten auch Schicksalsschläge wegstecken musste.

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